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Vermögen, Finanzen

„Die vielen Kirchensteuern anders verteilen?“ Pro und contra. Pfr. Friedhelm Maurer, Vorsitzender des Pfarrvereins der EKiR contra Prof. Friedrich Vogelbusch, Dresden, HH-Ausschuss der EKD

07/2016

„EKD Die 20 Mitgliedskirchen der EKD haben im vergangenen Jahr so viele Kirchensteuern
erhalten wie noch nie in ihrer Geschichte: 5,4 Milliarden Euro (2014 waren es 200 Millionen Euro
weniger). Und das trotz Rekordzahlen bei den Kirchenaustritten. Sollte die Kirche jetzt mit dem
vielen Geld mehr in Gemeinden und Mission investieren?“
Pro und Contra

von Pfr. Friedhelm Maurer, Vorsitzender des Pfarrvereins der EKiR

Contra Prof. Friedrich Vogelbusch, Dresden, HH-Ausschuss der EKD

Mehr dazu.

 

Anm. F.S: Das Thema der „vielen Kirchensteuern“ ist nicht wirklich aktuell. Es ist seit 10 Jahren Dauerthema in der Kirche. Besser: es ist seit 10 Jahren Dauerfakt. Die kirchenoffizielle Propaganda  besagte aber über Jahre: die Kirchensteuern würden sinken. (Wir haben dies hier oft genug dargestellt.) Und die kirchliche Öffentlichkeit glaubte der Propaganda. Nach 10 Jahren hat auch die Kirchenpresse die wahren Fakten verstanden. Daraus nun eine Sensationsmeldung mit Pro- und Contradiskussion zu machen, verzerrt die tiefere Problematik. Denn es geht eben nicht um die falsche oder richtige Entscheidung in diesem einen Jahr. Sondern es geht um falsche oder richtige Entscheidungen der letzten 10 Jahre. Insofern ist das Votum von Herr Vogelbusch, Exponent der EKD- Finanzpolitik, als Rechtfertigung zu lesen. Und das Votum von dem Vertreter des Pfarrvereins der EKiR als Anklage einer falschen Finanz- und Investitionspolitik. Dass Herr Vogelbusch dabei nunmehr die frühere Finanzpolitik- EKD-Linie der schwäbischen Hausfrau ebenfalls verlässt und u.a. auf einen Missionskongress setzt, zeigt einen Lernprozess. Allerdings sollte man sich doch – bevor man denn investiert – im Klaren darüber werden, was wirklich wirksam ist (bei den Menschen ankommt) und in welche Richtung die – immer noch – Volkskirche sich denn wirklich entwickeln will. Das freilich sind Sachfragen, die kein Finanzexperte beantworten kann (Und zu der man Finanzexperten auch gar nicht befragen sollte!). Denn Finanzpolitik folgt der theologisch (!)- strategischen Ausrichtung. Der Finanzexperte muss also – gerade wenn er Strategie propagiert – dem Theologen und/oder Soziologen folgen. Das tun sie aber zu selten. Die geistliche Leitung müsste die entsprechenden Personen Finanzer daher bisweilen an ihre eingeschränkte Kompetenz erinnern.

Als Beispiel für die Investitionsempfehlung eines Theologen oder Soziologen sei genannt:

 

Abbau, Aufbau, Umbau – Evangelische Kirche im peripheren ländlichen Raum aus religionssoziologischer Perspektive. Von Prof. Dr. Detlef Pollack.

3. Fazit Was also kann die Religionssoziologie der Kirche raten?

1) Durch die Verbindung mit nichtreligiösen Bedürfnissen und Interessen die Kontaktflächen zur Gesellschaft zu verbeitern und durch Multifunktionalität ihre Resonanz in der Gesellschaft verstärken,

2) durch die Verbindung von Individualisierung und Vergemeinschaftung die Menschen in ihren individuellen Bedürfnissen ansprechen,

3) durch kommunikative Verdichtung und Aufgabenfokussierung soziale Bestätigung und Unterstützung mobilisieren!  Zum Artikel. 

10 Jahre Rekordeinnahmen bei Kirchensteuern. Downsizing-Konzept der Kirchen unglaubwürdig – und Zeichen einer Kirche ohne Kurs.

07/2016, Kirchenbunt

„Jugendhäuser schließen ihre Pforten“, heißt es in einem Artikel der Neuen Ruhr-Zeitung im Lokalteil Oberhausen. Begründung: „die Erträge aus der Kirchensteuer sind rückläufig“. Solche Argumente hört man öfter, wenn man sich auf der Ebene bewegt, die den Menschen am nächsten ist: der Basis in den Kirchengemeinden und Werken. Pfarrstellen werden nicht wiederbesetzt, obwohl es der Stellenschlüssel hergibt. Begründung: Wir müssen sparen! Einrichtungen werden geschlossen, obwohl der Bedarf an offenen Häusern vorhanden ist. Begründung: Wir müssen sparen. Gemeinden werden zur Fusion gedrängt und im Zuge der Zusammenlegung Stellen gekürzt. Begründung: Wir müssen sparen… Mehr dazu.

Zur Erinnerung: ab 2007 überstiegen die Kirchensteuereinnahmen der EKD (Landeskirchen) in jedem Jahr bis 2013 die Marke von 4 Mrd. bis < 5 Mrd. €. Die Latte von 5 Mrd. wurde erstmals im Jahr 2014 mit 5,077 Mrd. genommen.  Im Jahr 2015 wurde die bisherige Spitze von 5,37 Mrd. € erreicht.

„Erzbistum München besitzt 6,3 Milliarden. Die Zahlen fachen die Debatte über den Reichtum der katholischen Kirche wieder an.“ (SZ., 21.06.16). Pressestimmen zu einem offensichtlich wichtigen Thema des Qualitätsjournalismus.

06/2016

DIE WELT
So reich ist die katholische Kirche wirklich Erstmals hat die Erzdiözese München und Freising eine Bilanz präsentiert. Ihr offizielles Vermögen ist mit rund sechs Milliarden Euro beträchtlich. Doch die wahre Größenordnung ist das nicht. Mehr dazu.

BR: Reich, reicher, München
Das Erzbistum München beziffert sein Vermögen auf über 5,5 Milliarden Euro. 1,5 Milliarden stecken in Finanzanlagen, 1,3 Milliarden Euro schwer ist der Immobilienbesitz. Weitere liquide Mittel belaufen sich auf knapp 450 Millionen Euro. In Bildung, Gemeinden und caritative Zwecke fließen knapp zwei Milliarden Euro. Die Emeritenanstalt, die Pensionen der Priester sichert, bindet knapp 250 Millionen Euro und der Erzbischöfliche Stuhl gut 50 Millionen… Zur Quelle.

SPIEGEL: 5,5 Milliarden Euro: Erzbistum München ist noch reicher als alle anderen

Das Erzbistum München legt erstmals sein Vermögen offen – und siehe da: Es ist noch reicher als alle anderen. Paderborn kommt nur noch auf den zweiten Platz. Zur Quelle.

ZEIT online: Erzbistum München legt Milliardenvermögen offen

Beer räumte ein, dass die Antwort der Kirche auf die Frage, was und warum sie so viel besitze, in der Vergangenheit nicht immer gelungen sei. Die öffentliche Debatte über die Kirchenfinanzen habe manche „schmerzliche Selbsterkenntnis“ hervorgebracht. Einiges sei versäumt und übersehen worden. Im Zuge der Vermögenserfassung seien aber auch die Zuständigkeiten grundlegend geändert worden. „Wir haben das Geld vor uns selbst in Sicherheit gebracht.“

BILD: Erzbistum hat Vermögen von 6 Milliarden Euro

…Das Erzbistum München und Freising hat zum ersten Mal sein Vermögen offen gelegt. Es beträgt 6 Milliarden Euro. Die Einnahmen aus Kirchensteuer betragen jährlich um die 570 Millionen Euro. Das ist viel. Sehr viel. Das ist sogar dem Erzbistum fast unangenehm…. Zur Quelle.

Die sachliche Variante (eigentlich nur in der FAZ):

…Den Vermögenswerten des Erzbistums, im Wesentlichen Finanz- (1,4 Milliarden) und Sachanlagen (1,2 Milliarden), stehen erhebliche Verpflichtungen gegenüber. Die größten Posten bilden die Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen gegenüber den Mitarbeitern (477 Millionen) sowie zweckgebundene Rücklagen, etwa für den Erhalt und Unterhalt von rund 6000 Immobilien, für die das Erzbistum unmittel- oder mittelbar verantwortlich ist (2,6 Milliarden). Das Aufkommen aus der Kirchensteuer – im Jahr 2015 rund 570 Millionen Euro – dient hingegen in erster Linie der Finanzierung der Personal- und Sachkosten, die bei der Erfüllung der kirchlichen Aufgaben in der Seelsorge, der Verkündigung und der Bildung sowie der Caritas anfallen. … Mehr dazu.

 

 

Das Erzbistum München-Freising hat seinen Besitz offengelegt: fast sechs Milliarden Euro. Ist das reich? Ja und nein. Ein Kommentar von Matthias Drobinski, SZ

20. Juni 2016, Kommentar von Matthias Drobinski

Eine Kirche, die nur um den Selbsterhalt kreist, wird krank, hat Papst Franziskus gesagt. Erst recht eine Kirche, deren Finanzpolitik allein der Sicherung und der Vermehrung des Vermögens dient. Daran wird sich messen, ob der Reichtum des Erzbistums angemessen ist oder nicht.

Der Kommentar.

Kirchensteuer 2015 auf Rekordniveau. Einnahmen steigen auf elf Milliarden Euro.

22.06.2016, Wirtschaftswoche
Die Kirchensteuereinnahmen in Deutschland sind 2015 trotz sinkender Mitgliederzahlen auf einen Rekordstand gestiegen. Im vergangenen Jahr seien rund 11,46 Milliarden Euro an die katholische und evangelische Kirche geflossen, berichtet die „Bild“-Zeitung unter Verweis auf das Statistische Bundesamt. Im Jahr davor waren es 10,77 Milliarden Euro.

Die katholische Kirche nahm demnach rund 6,09 Milliarden Euro ein, die evangelische Kirche etwa 5,37 Milliarden….  Mehr dazu.

Die andere Art der Kirchenfinanzierung: Breite finanzielle Unterstützung der italienischen Waldensergemeinden durch Kultursteuern von Menschen, die der Waldenser-Kirche nicht angehören.

06/2016

In Italien wird die sogenannte 8-Promille-Steuer erhoben: Einkommensteuerpflichtige können bei ihrer Steuererklärung eine sozial ausgerichtete Organisation ankreuzen, der sie 8 Promille ihres Einkommens zukommen lassen wollen. Zu den Organisationen, die diese Steuer erhalten können gehören u.a. die katholische Kirche in Italien, die jüdischen Gemeinden in Italien und seit 1993 auch die Waldenser-Kirche. Im Unterschied zur deutschen Kirchensteuer ist die 8-Promille-Steuer unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Kirche. In den letzten Jahren überstieg die Anzahl der Kreuze für die Waldenser-Kirche deren Mitgliederzahl um mehr als das Dreißigfache. Die Waldenser-Kirche hat sich selbst dazu verpflichtet, die Mittel aus dieser Steuer nicht für innerkirchliche Zwecke einzusetzen – wie z.B. für die Pfarrbesoldung. Mehr dazu (klicken Sie auf „8-Promille-Steuer“)

Anm. F.S.: Die kleine Waldenserkirche verschafft sich durch ihre Arbeit ein erstaunlich positives Renommee in der Gesellschaft. Die Eigenmittel sind minimal, die Unterstützung durch andere, hier über die Kultursteuer, aber sehr hoch. Ein anderer ekklesiologischer und kirchenpolitischer Ansatz  jenseits der reform-bürokratisierten und -hierarchisierten Amtskirche, der im Volk gut ankommt. Man höre, staune und – lerne.

Die Altersversorgung für 1,2 Millionen Beschäftigte der (kath.) Kirche und der Caritas ist in Schieflage geraten.

05/2016, Von Matthias Drobinski
Die Zusatzrente ist sicher. Michael Klass hat das noch einmal betont, er sagt sogar: „Eine Rentenkürzung sehen wir nicht vor.“ Aber so ist das, wenn einer etwas oft wiederholt – die Frage, ob es nicht doch Anlass zur Sorge gibt, wird eher noch lauter. Michael Klass ist ein kaum bekannter und doch wichtiger Mann, er ist Vorstandssprecher der Kirchlichen Zusatzversorgungskasse KZVK mit Sitz in Köln. Sie ist die betriebliche Altersversorgung für 1,2 Millionen Beschäftigte im Dienst der katholischen Kirche oder des Sozialträgers Caritas. Derzeit beziehen 154 000 Menschen über sie eine schöne Zusatzrente. Die KZVK ist damit eine der größten Pensionskassen in Deutschland… Zum Artikel.

Tour d’Horizon der Fragen und Probleme, mit denen Pfarrrvereine im Umbauprozess der Kirche beschäftigt sind III: „Selbst im Finanzausschuss haben nach eigener Aussage nicht alle verstanden, was beschlossen wurde“. Intransparenz durch Doppik, Sparkonzepte auf der Basis von Langfristprognosen

Corinna Hektor, Korrespondenzblatt Bayern 6/7 2016

Vorstandsbericht für die Frühjahrstagung des
Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins am 25. und 260
April 2016 in Rothenburg o.d. Tauber

Viele davon sind Finanzentscheidungen. Doppik zum Beispiel. Erst hieß es, Doppik berücksichtige kirchliche Besonderheiten, inzwischen muss sich die Kirche nach der Doppik richten. Nach einer speziellen Form der Haushaltslehre genauer gesagt.  — Das HGB, Handelsgesetzbuch, wurde faktisch zu einer Art heiligem Gesetzbuch und zwingt, quasi kanonisch geworden, nicht nur unsere Finanzen in eine bestimmte Form, sondern bestimmt auch Inhalte. Es formt Kirche um… vgl. S. 81, vgl zum selben Thema auch den Artikel: „Orientierung der Steuerung an Finanzgrößen“
Manches hat sich verändert. Wir hatten mal ein System mit Rücklagen als Planungsgröße. Heute haben wir stattdessen einen großen Topf und die Aussage, dass auf der Kostenseite insgesamt etwas fehle. So wird aus der Planung eine neue Aufgabe: kürzen. Was dabei nicht gesagt wird: Die Kosten sind eine Schätzung, genauer: eine Prognose aufgrund mehrerer Schätzungen. Stattdessen ist die Rede von Personalkostenquoten, Benchmarks und Gewinnen, die wir als gemeinnützige Organisation gar nicht machen dürfen. Es sieht düster aus. Sparen scheint die einzige Chance. Ja, Doppik und HGB bescheren uns einen besseren Blick auf die Immobilien — aber wenig Übersicht für vieles andere; vor allem aber eine Systematik, die den meisten innerkirchlichen Fachleuten fremd ist. Selbst im Finanzausschuss haben nach eigener Aussage nicht alle verstanden, was beschlossen wurde. Und die Folgen erst recht nicht. Wenn das die versprochene Transparenz sein  soll, hätte ich gern das alte intransparente System zurück.

vgl. S. 82

Doppik zeichnet Negativbild eines positiven Befundes. Dargestellt am Beispiel der Pensionsrücklagen

Doch vermittelt es ein bedrückendes Bild, wenn das früher auf die Seite gelegte Geld für absehbare Ausgaben nur noch als schwarzer Balken auftaucht und damit als Belastung – deren Gegenleistung nicht mehr sichtbar wird. vgl. S. 82

Das hat viel mit Zahlen zu tun, mit Prognosen – und mit Überzeugungen, die sich damit erzeugen lassen. Es ist komplex. Neue Berechnungen für Lebenserwartung, Berufsbiografien, Gehaltsentwicklung, Verzinsung etc. und damit die neu berechneten erwarteten Kosten. Dazu neue Ansprüche an die nötige .Kapitalstock-Absicherung. So wird aus einer gut abgesicherten Versorgung ein Problemfall… vgl. S. 83

Prognosen über 40 Jahre

Dabei ist zu beachten, dass all die scheinbar so konkreten Zahlen Prognosen für die Zukunft sind. In 40 Jahren werden wir… Wer das konsequent zu Ende denkt – bzw. mal umgekehrt überlegt, was sich vor 40 Jahren für heute hätte voraussagen lassen, am Beispiel der Verzinsung etwa, wird merken, wie wenig verlässlich das ist. Auf meine Anfragen bekam ich zu hören: Alternativlos. Eine ARD-Dokumentation lässt an der Aussagekraft und erst recht an der Alternativlosigkeit Zweifel wachsen. Prof. Bosbach erläutert dort, wie leicht sich Zahlen und ihre Darstellung manipulativ verwenden lassen – und wie wenig seriös die Projektion von Bestehendem in die Zukunft ist: »Man kann nicht 45 Jahre in die Zukunft schauen! Was konnte man vor 45 Jahren von heute wissen? Nichts.«…

vgl. S. 83, der empirische Befund von Prognosen am Beispiel des Bistums Mainz. Das eigentliche Problem: wo man sich auf Prognosen zur Steuerung stützt, zeigt sich die Abwesenheit von gutem, richtigem Management (Fredmund Malik). Und das ist in der Kirche allenthalben spürbar (F.S.).

 

Klaus Winterhoff, scheidender Finanzdezernent der EKvW, mahnt harte Strukturmaßnahmen und weitere „Reformen“ an. Kirche vor weiterem Umbruch? Von Pfr. Hans-Jürgen Volk.

05/2016, Von Hans-Jürgen Volk

Klaus Winterhoff gehört zu den grauen EKD-Eminenzen, die in den vergangenen Jahren die Umbauprozesse innerhalb der EKD und den evangelischen Landeskirchen maßgeblich angeregt und gesteuert haben. Bis vor kurzem war er Vizepräsident und Finanzdezernent der Ev. Kirche von Westfalen sowie Mitglied im Rat der EKD und Vorsitzender des einflussreichen EKD-Finanzbeirats.

In einem Gespräch mit epd anlässlich seines Ausscheidens aus der westfälischen Kirchenleitung fordert Winterhoff weitere „Reformen“: „Der Status quo hat nirgendwo Verheißung – am allerwenigsten in der Kirche.“ Nach dem Reformationsjubiläum sei ein „Kassensturz“ fällig, so Winterhoff und beklagt ein „weiteres Absinken der Kirchensteuereinnahmen“ um das Jahr 2020. Als Grund benennt er, dass dann die geburtenstarken Jahrgänge verstärkt in den Ruhestand gehen werden.

Winterhoff irrt. Er liegt mit seiner Einschätzung ebenso falsch, wie bereits im Jahre 2008. Damals stiegen die Einnahmen aus Kirchensteuermitteln nach dem Einbruch in den Jahren 2004 und 2005, der vor allem der von rot-grün auf den Weg gebrachten Steuerreform geschuldet war, bereits deutlich an – 2006 um + 6,4 %, 2007 um ca. + 8,5 %. Beim Einbringen des EKD Haushalts 2009 äußerte sich Winterhoff wie folgt: „Angesichts der weiterhin absehbaren Kirchensteuerrückgänge infolge der demographischen Entwicklung, der Unbeständigkeit wirtschaftlicher Entwicklungen in einer globalisierten Welt sowie der anhaltenden Tendenz der deutschen Steuergesetzgebung zur Verlagerung des staatlichen Steueraufkommens von den einkommensabhängigen zu den verbrauchsorientierten Steuerarten, muss diese Entwicklung nach wie vor als vorübergehend angesehen werden.“ Tatsächlich entwickelten sich die Kirchensteuereinnahmen in den Folgejahren überaus positiv. 2006 lag das Aufkommen bei 3,988 Milliarden Euro, 2014 bei 5,2 Milliarden… Zum Artikel.