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Globale Fragen und Aufgaben

Europa geht bergab, und am Ende ist immer das Meer. Manifest der Europäischen Schriftstellerkonferenz 2016.

05/2016


Ein Mensch kommt nach Europa.
Ein Mensch unterwegs. Die älteste Geschichte der Welt. Und die aktuellste. Eine Geschichte für alle Zeiten. Zahllose Fäden dieser Erzählung, über Jahrtausende miteinander verwoben und heute enger denn je verknüpft, haben Europa geschaffen.
Ein Mensch unterwegs, einer von Millionen. Einer von vielen, die ein Zuhause suchen und es nicht finden werden, weil Europa ihnen inzwischen den Einlass verwehrt. Ihr Zuhause hat anderswo zu sein, möglichst fern von Europa. So fern, wie Hilfe und Hindernisse sie halten können. Ihr Europa liegt außerhalb des Kontinents, in Zeltstädten und Internierungslagern oder tief unter den Wellen. Das ist ihr Europa. Das ist ihre Ode an die Freude.
Wird Beethovens Neunte zur Hymne der Missgunst werden? Oder wird Europa die Partitur mit prächtigen Beats der Weltmusik neu beleben?
Priya Basil. Aus dem Englischen von Beatrice Faßbender…

Ich bin mit der europäischen Literatur groß geworden, mit Robert Musil, Marcel Proust und anderen, und mein eigenes Schreiben hat sich in ihrem Licht entwickelt. In gewissem Sinn werden wir Israelis, ob wir wollen oder nicht, sei es in unserer Literatur oder in unserem Leben allgemein, immer mit einem Bein in Europa und mit dem anderen im Nahen Osten sein. Und manchmal wissen wir selbst nicht, wo genau wir uns gerade befinden.
Nir Baram. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke…

Die europäische Dialektik:
Die Vernunft trennt, der Geist verbindet.
Lukas Bärfuss…

Zum Manifest.

Kirchen sind provinzieller geworden. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann scheidet aus dem Amt und bickt zurück.

06.05.16, SZ, Interview mit Mathias Drobinski,
„…Macht das nun die Europaskeptiker stark, dass beim Projekt Europa die innere Mitte schwach geblieben ist?

Da gibt es sicher Versäumnisse. Aber es ist auch ein Problem, dass die EU zu rasch zu viele Länder aufgenommen hat.

Ist die Europa-Idee am Ende?

Nein. Ich glaube, mit Ländern wie Polen, Ungarn, auch Tschechien muss man Geduld haben. Vielleicht auch mit manchem Europaskeptiker im alten Kerneuropa, der aus Frust heraus eine rechte Partei wählt.

Zählt für Sie die AfD dazu?

Für mich ist das eine Partei in der Pubertät. Was heißt das: Der Islam gehört nicht zu Deutschland?…

Warum engagieren sich die Kirchen Europas nicht stärker für Europa?

Das ist eine Enttäuschung, dass wir auch auf kirchlicher Ebene in Europa nicht stärker zusammenarbeiten. Viele Kirchen haben doch eine große Nähe zu den Auffassungen ihrer Regierungen und sehen sich wenig dem Ganzen verpflichtet. Unsere Stärke in Europa, auch gemeinsam mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen, hat dadurch gelitten. Wir sind provinzieller geworden…

Wäre nicht jetzt die Zeit der Theologie gekommen, die fragt: Was gilt in einer Zeit, in der vieles unsicher geworden ist? Man hat selten den Eindruck, dass die Theologen diese Debatten führend mitgestalten.

Es ist die Stunde der Theologie. Sie könnte sich tatsächlich deutlicher zu Wort melden. Vielleicht steckt dahinter manche Resignation. Aber so ändert man nichts….

Ihre Bischofskollegen Stefan Oster aus Passau oder Rudolf Voderholzer in Regensburg fordern, dass die Theologen sich stärker am Lehramt orientieren sollen. Das klingt nicht nach großer Freiheit.

Das sind Debatten von vorgestern.

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Karlspreis an Papst Franziskus. Franziskus: „Was ist mit dir los, Europa?“

6. Mai 2016, Von Paul Munzinger, SZ
Papst Franziskus erhält den Karlspreis – und erinnert die Europäische Union an ihre Wurzeln. Er träume von einem Europa, in dem es kein Verbrechen ist, Migrant zu sein.

Der Papst appellierte daran, sich die Botschaft der Gründerväter Europas in Erinnerung zu rufen. So habe Robert Schuman eine „Solidarität der Tat“ eingefordert und gerade jetzt, „in dieser unserer zerrissenen und verwundeten Welt“, so Franziskus, sei es notwendig, zu dieser Solidarität der Tat zurückzukehren. Die heutigen Politiker müssten sich der Herausforderung stellen, die „Idee Europa“ zu aktualisieren, die auf der Fähigkeit zur Integration, der Fähigkeit zum Dialog und der Fähigkeit, etwas hervorzubringen, beruhe…  Mehr dazu.

„FLUCHTURSACHE KRIEG ÜBERWINDEN – FÜR EIN MENSCHENRECHT AUF FRIEDEN“

5. Mai 2016

Eine Pressemitteilung der Gesellschaft Kultur des Friedens, 5. Mai 2016
Am 8.Mai 1945 wurde die Menschheit von Krieg und Faschismus befreit. Mehr als 50 Millionen Menschen haben im 2.Weltkrieg ihr Leben verloren. Die Vereinten Nationen wurden in der Hoffnung gegründet,: “ Die Menschheit von der Geißel des Krieges zu befreien und zukünftige Generationen davor zu bewahren „. 71 Jahre danach sind wir immer noch weit entfernt . Wir erleben weiterhin zunehmende Kriege und Flüchtlingsbewegungen. Mehr als 60 Millionen Menschen sind heute auf der Flucht vor Krieg und Armut.

Das „Recht auf Leben“ wird in Kriegszeiten außer Kraft gesetzt. Durch die Anerkennung eines „Menschenrechts auf Frieden“ müssen KRIEGE ILLEGAL WERDEN !…  Mehr dazu.

Die Rolle der Kirche in der Zukunft Europas. Von Prof. Dr. Jindřich Halama, Prag

05/2016, Pfälzer Pfarrerblatt

Abgesehen davon, dass ein Ethiker keine Qualifizierung zur Prophetie hat, habe ich ein paar Gedanken zusammengebracht, die die Kirche in Europa angehen und sie sind auch, mindestens teilweise, zukunftsorientiert.
Die Prognosen sind ein Feld der Statistiker, Soziologen, nicht der Theologen. Sie arbeiten mit Zahlen und die Zahlen sollen uns, Theologen, doch nicht bestimmen. Trotzdem ist es interessant zu wissen, was die Zahlen zeigen. Nach den soziologischen Daten waren um 1900 95 Prozent der Europäischen Bevölkerung Christen. Bis 2000 hat sich der Anteil der Christen an der Bevölkerung auf 75 Prozent verkleinert. Nach dem Eurobarometer 2012 haben die Christen in der EU einen Bevölkerungsanteil von 72% (48% katholisch, 12% evangelisch, 8% orthodox, 4% andere). Die soziologische Forschung „World Values Survey“, die seit 1981 unter anderem auch die Religiosität verfolgt, zeigt in den letzten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts eine Abnahme der Religiosität um etwa 5–7% in vielen EU Ländern.

Wie stark und wie wichtig wird das Christentum und werden die Kirchen im zukünftigen Europa sein? Darauf gibt es keine einfache Antwort. Sogar eine komplizierte Antwort reicht nicht aus. Es gibt eine Reihe von Antworten, die mehr oder weniger überzeugend erscheinen.

Der anglikanische Ethiker Robin Gill (University of Kent, Canterbury – Sociological Theology, 3 Bände, Ashgate 2011-2013) legt vier verschiedene Paradigmen vor, wie die Entwicklung der Religion in der modernen Welt interpretiert wird und auch weitergehen kann:

a) Säkularisierungs-Paradigma
Die Entwicklung der modernen Welt hat die „Entzauberung“ der Welt gebracht und damit einen fortschreitenden Niedergang der Religion. Diese Theorie existiert seit dem Ende des 19. Jahrhundert und rechnet mit einer Zukunft ohne Religion. Die Hypothese war einflussreich in den 60er Jahren (H. Cox, J. A. T. Robinson) und hat sich nicht bewährt. In den letzten 20 Jahren spricht man eher über eine Rückkehr der Religion.

b) Das entspricht dem zweiten Paradigma – Persistenz-Paradigma
Diese Perspektive rechnet damit, dass Religion unabtrennbar mit unserem Menschsein verbunden ist, und wenn sie nicht mehr in der traditionellen Weise ausgeprägt ist, transformiert sich unsere Religiosität in andere Gestalten. Sie kann aus unserem Leben nicht verschwinden, muss sich jedenfalls in einer anderen Form manifestieren (Sport, Hobbys, quasi-religiöse Ideologien etc.)….

durchscrollen bis zum Artikel.

Senator Bernie Sanders bei Papst Franziskus: „Ökonomie für die Top-1-Prozent, denen es immer besser geht…“

04/2016

Bernie Sanders and Hillary Clinton spent much of the weekend campaigning ahead of Tuesday’s primary in New York. On Sunday, Sanders spoke before a crowd of over 28,000 in Brooklyn’s Prospect Park in what the campaign described as Sanders’ largest rally ever. On Friday, Sanders took a break from the campaign trail to fly to the Vatican, where he addressed a conference on social justice.

Sen. Bernie Sanders: „Rather than an economy aimed at the common good, we have been left with an economy operated for the top 1 percent, who get wealthier and wealthier as the working class, the young and the poor fall further and further behind.

Bernie Sanders and his wife Jane briefly met with Pope Francis on Saturday morning….

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Information über Hintergründe der geplanten Neustationierung von zielgenaueren Atomwaffen in Büchel gefordert. Klage gegen Hermann Theisen: Offener Brief an die Staatsanwaltschaft Koblenz.

22.04.2016,  IPPNW-Pressemitteilung

Die IPPNW solidarisiert sich in einem gestern versendeten Offenen Brief an die Staatsanwaltschaft Koblenz mit dem Friedensaktivisten Hermann Theisen aus Heidelberg. Er hat SoldatInnen und Zivilbeschäftigte des Fliegerhorstes Büchel in unterschiedlichen Flugblättern aufgefordert, Befehle und Dienstanweisungen zu verweigern, die im Zusammenhang mit der Stationierung der US-Atomwaffen stehen. Und er informiert die Öffentlichkeit über die Hintergründe der geplanten Neustationierung von zielgenaueren Atombomben, die er als völkerrechts- und grundgesetzwidrig kritisiert.
Die Ärzteorganisation fordert die Bundesregierung auf, endlich den Beschluss des Bundestages aus dem Jahr 2010 und den Willen einer überwältigenden Mehrheit der Menschen in Deutschland nach einem Abzug der Atomwaffen aus Deutschland zu erfüllen. Laut Forsa-Umfrage vom März 2016 unterstützen 85% der BundesbürgerInnen den Abzug der US-Atomwaffen, 93 % sogar ein Verbot aller Atomwaffen. Dann brächte die Regierung die Bundeswehr-SoldatInnen in Büchel auch nicht mehr in eine unhaltbare Rechtslage. Am 8. Juli 1996 hat der Internationale Gerichtshof in Den Haag, die Androhung des Einsatzes und den Einsatz von Atomwaffen für generell völkerrechtswidrig erklärt. Für Hermann Theisen und die IPPNW ist die nukleare Teilhabe Deutschlands und die Aufrüstung der in Büchel stationierten Atomwaffen mit diesem Urteil unvereinbar. …

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IPPNW unterstützt Aufruf von Hermann Theisen zum „Whistleblowing“

IPPNW-Pressemitteilung vom 24.09.2015
Das Amtsgericht Cochem verhandelt heute über die Frage der Strafbarkeit von Aufrufen zum Whistleblowing. Anlass des Strafverfahrens sind Flugblätter des Heidelberger Friedensaktivisten Hermann Theisen, in denen er die Bundeswehrsoldaten aufgerufen hat, die Zivilgesellschaft über die Modernisierung der US-Atomwaffen in Deutschland zu informieren. Die IPPNW unterstützt seine Argumentation, dass ein Appell an das Gewissen von Soldaten, mit dem Ziel eine Debatte herbeizuführen, nicht strafbar sein kann. So hatte auch das Verwaltungsgericht Koblenz bereits im Januar 2015 ein Verbot der Verteilung von Flugblätten als „erhebliche Grundrechtsbeschränkung“ aufgehoben. Das Amtsgericht Cochem wirft Theisen Geheimnisverrat vor…

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Die Flüchtlingsbewegung war absehbar – die Politik hat sie verschlafen. Von Prof. Paul Zulehner.

4. April 2016, von Paul Zulehner
„Im Jahre 1995 schrieb ich folgenden Beitrag zur Migration

“Europa steht am Beginn der größten und längsten Migrationsbewegung, die die Welt je gesehen hat”. (James Purcell)
Große Wanderbewegungen sind vorhersehbar, und das nicht nur aus Gründen der politischen, rassistischen oder religiösen Verfolgung, sondern um des wirtschaftlichen Überlebens willens. Solche Wanderbewegungen werden künftig in Europa nicht nur aus dem Osten in den Westen, sondern noch mehr aus dem Süden in den Norden stattfinden. Die demographische Entwicklung ist im Süden der Erde eine andere als im Norden. Bis Mitte des kommenden Jahrhunderts werden die Bewohner der heutigen Industrieländer nicht einmal mehr 20% der Weltbevölkerung stellen. Das schafft einen enormen Bevölkerungsdruck, der in Verbindung mit fehlender Chancengleichheit sowie von Tyrannei und Unterdrückung massive Auswanderungswillen in Richtung Norden auslösen wird, die sich nicht eindämmen läßt. “Unsere Nachkommen werden vermutlich Massenwanderungen ungekannten Ausmaßes erleben. Dieser Prozeß hat bereits begonnen, denken wir nur an die boat-people aus dem Fernen Osten, an die Mexikaner, die illegal in die Vereinigten Staaten kommen, und an die Asiaten und Afrikaner, die nach Europa drängen. Man kann sich unschwer ausmalen, daß im Extremfall unzählige ausgehungerte und verzweifelte Immigranten mit Booten an den Nordküsten des Mittelmeeres landen werden.”[1]… Mehr dazu.

GEMEINSAME ERKLÄRUNG SEINER HEILIGKEIT BARTHOLOMAIOS, ÖKUMENISCHER PATRIARCH VON KONSTANTINOPEL, SEINER SELIGKEIT HIERONYMUS, ERZBISCHOF VON ATHEN UND GANZ GRIECHENLAND UND DES HEILIGEN VATERS PAPST FRANZISKUS zur Flüchtlingslage

Flüchtlingslager Moria, Lesbos – Samstag, 16. April 2016

Wir, Papst Franziskus, der Ökumenische Patriarch Bartholomäus und Erzbischof Hieronymus von Athen und ganz Griechenland, haben uns auf der griechischen Insel Lesbos getroffen, um unsere tiefe Besorgnis über die tragische Lage der zahlreichen Flüchtlinge, Migranten und Asylsuchenden zum Ausdruck zu bringen, die nach Europa gekommen sind, weil sie vor Konfliktsituationen und – in vielen Fällen – vor der täglichen Bedrohung ihres Lebens geflohen sind. Die Weltöffentlichkeit darf ihre Augen nicht verschließen vor der ungeheuren humanitären Krise, die durch die Ausbreitung von Gewalt und bewaffneten Konflikten, durch Verfolgung und Vertreibung religiöser und ethnischer Minderheiten und durch die Entwurzelung von Familien aus ihrer Heimat unter Verletzung ihrer Menschenwürde und ihrer grundlegenden Menschenrechte und Freiheiten entstanden ist.

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Pfarrer bei Demonstration auf dem Kapitol/Washington verhaftet: Moral Monday Architect and National NAACP President Arrested with Hundreds at U.S. Capitol

Veröffentlicht am 20.04.2016
April 18th, 2016 – Immediately following their release from arrest at the U.S. Capitol, Moral Monday Architect, Rev. Dr. William J. Barber, II; HKonJ Coalition Coordinator, Rev. Curtis E. Gatewood; and National NAACP President, Cornell William Brooks are joined by Larry Cohen, President of Communications Workers of America and Aaron Mair, President of Sierra Club, to discuss why they risked arrest as a part of Democracy Awakening. … Mehr dazu.