25.10.2013 Ein neuer Verein „Gemeinde im Aufwind“ will die Basis-Arbeit in den Kirchengemeinden der evangelischen Nordkirche stärken. Das Gemeindeleben müsse im Mittelpunkt stehen und gefördert werden, sagte der Vereinsvorsitzende, Pastor Christian Ottemann aus Oldenburg (Holstein), der Evangelischen Zeitung. Weitere Zentralisierungen in Kirchenkreisen stünden dem entgegen. Unterstützung kommt vom Lübecker Alt-Bischof Karl Ludwig Kohlwage und dem ehemaligen Kirchenamtpräsidenten Klaus Blaschke. In dieser Woche wurde der Verein in Kiel offiziell gegründet. Mehr dazu.
Archiv der Kategorie: Alternative Reformkonzepte
Denkschrift der Karl-Rahner Akademie
Wir wollen zur Kirche des Konzils zurück Denkschrift Kölner Katholiken an Papst Franziskus
anlässlich der bevorstehenden Wahl des neuen Erzbischofs von Köln
…Aber die Wende nach rechts und damit gegenvwichtige Vermächtnisse des Konzils erfolgte 1989, als Papst Johannes Paul II. die Versetzung des Kardinals Meisner aus Berlin nach Köln durchsetzte. Kardinal Meisner war in einem gänzlich anders gearteten politischen, kulturellen und theologischen Milieu aufgewachsen; er war Schüler des Konzilsskeptikers Kardinal Alfred Bengsch und als Bürger der kommunistischen DDR mehr an Abgrenzung als an Dialog und
Konsensfindung gewöhnt. Sein Ideal des Verhältnisses der Kirche zur Welt war und ist die »autoritäre Defensive«, wie sie für das 19. Jahrhundert als charakteristisch gelten darf. In unserer Diözese führte Kardinal Meisner eine Art bürokratischen Zentralismus ein und stützte sich auf die kleine, aber finanziell potente traditionalistische und antikonziliare Minderheit (Opus Dei, Legionäre Christi etc.), deren Mitglieder mit der Zeit viele wichtigen Ämter besetzten. Eine Mischung aus pseudobarockem Pomp und moderner Eventkultur trat, auch in der Außendarstellung des Erzbistums, an die Stelle konziliarer Einfachheit…
Lesen Sie hier die komplette Denkschrift.
In Köln fordert die Basis mehr Mitsprache bei der Wahl des neuen Erzbischofs
Wenn in Köln der nächste Erzbischof gewählt wird, fordert die Kölner Kircheninitiative ein größeres Mitspracherecht. Dieses soll sowohl für Priester als auch die Laien in der Diözese gelten.
Der offene Brief an Papst Franziskus mit diesem Wunsch versteht sich nicht als Reformation, sondern Fortführung einer katholischen Tradition. „Papst Leo der Große (440–461) betont in einem Schreiben, dass man als Bischof den vorziehen soll, „auf den sich in einträchtigem Verlangen die übereinstimmende Mehrheit von Klerus und Volk gerichtet hat“ „.
Wenn während der Bischofsweihe derjenige, der den Kandidaten Vorschlägt auf die Frage: „Hältst du ihn für würdig?“ mit rituellen Antwort: „Ich habe das Volk befragt.“ ernst genommen werden soll, dann ist eine Beteiligung der Basis bei der Wahl des neuen Bischofs die einzige Möglichkeit.
Über (ziemlich) alles was die Pfarrerinnen und Pfarrer der bayerischen Landeskirche derzeit betrifft, berührt, besorgt, bewegt und erregt
Vortrag von Corinna Hektor, 2. Vorsitzende: Bericht auf der Herbstversammlung
des Bayerischen Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins
Beispielthema: TheologiestundentInnen
Eine Bindung an die Kirche als Arbeitgeber erscheint vielen wenig attraktiv. Wobei es hier signifikante Unterschiede zwischen den Landeskirchen gibt, die sich auch in der Statistik niederschlagen. Wie die Personalpolitik einer Kirche in den letzten Jahren war und wahrge-
nommen wurde, zeigt sich deutlich im Zahlenvergleich. So liegt das Rheinland deutlich unter dem Durchschnitt, Bayern dagegen an der Spitze – allerdings auf immer noch niedrigem Niveau. Es lohnt sich also, sich für gute Studienbedingungen und eine gute Personalpolitik einzusetzen – das allein wird aber nicht alle Probleme lösen. Manche Landeskirchen verstärken ihre Bemühungen, eigene Personalprobleme auf Kosten der anderen zu lösen. So hat die Nordkirche eine eigene Stelle für aktive Werbung an den Universitäten – und Vikariatskurse in denen ca. 1/3 der VikarInnen aus anderen Kirchen kommen. Auch zwischen anderen Kirchen lassen sich Wanderungsbewegun-
gen beobachten…
Besorgt stimmt uns eine Entwicklung, die auch in anderen Kirchen zu beobachten ist: Es studieren nicht nur weniger junge Leute Theologie als früher – und viel weniger als gebraucht werden, es geht auch nur ein Teil derer, die das Vikariat abgeschlossen haben in den Dienst. In der Nordkirche gut die Hälfte, in Sachsen sogar nur 2 von knapp 30. In Braunschweig 1 oder 2 von 16, in Hannover 2 von 27 …
Zum Vortrag mit weiteren interessanten Informationen zu den Themenfeldern Berufsbild PfarrerIn, Prädikantenprofile, Theologennachwuchs (s.o.) , Abwerbungen von Theologiestudenten einzelner Landeskirchen (s.o.) , Vakanzquote, Privatrechtliches Dienstverhältnis von PfarrerInnen, Ruhestandsversorgung, Beihilfen, Kapitaldeckung von Versorungsverpflichtungen, Überschüsse der Landeskirche in Höhe von 50 Mio. € für 2012, Doppik nebst Problemen, wachsende Bürokratie, Pfarrhaussanierungen, Residenzpflicht, 15-Jahres-Regelungen, Versetzungsverfahren, Arbeitszeiten und Begrenzung des Dienstes, Arbeitsbelastung und Belastungsgrenzen.
im bayerischen Korrespondenzblatt (wählen Sie die Ausgabe 11/2013)
Hannover: Wiederherstellung von A 14 in Sicht
August 2013. Erfolg für HPV und PA: Synode für Rücknahme der Streichungen von Anneus Buisman und Andreas Dreyer
Vielleicht waren wir als Pfarrerschaft naiv, als wir seinerzeit, vor rund 15 Jahren, einer befristeten teilweisen Gehaltskürzung zustimmten, um zusätzliche Stellen für den Nachwuchs in kirchlichen Berufen zu ermöglichen. Fünfzig zusätzliche Pfarrstellen sollten für einen Zeitraum von rund zehn Jahren geschaffen werden, dafür war man bereit, ebenfalls befristet auf ein Jahrzehnt bis zu 2,5% Abschlag beim Gehalt und die Streckung um zwei Dienstalters-Stufen bis zum Erreichen der Durchstufung nach A14 zuzustimmen (vom 39. auf das 43. Lebensjahr verschoben). Nicht mehr bei Erreichen der zehnten, sondern erst bei der zwölften Stufe sollte der (im Übrigen einzige) Aufstieg während der gesamten Dienstzeit erfolgen… Zum hoffnungsvoll endenden Artikel.
Offener Brief der Reformgruppe Ökumene 2017 an Papst Franziskus
Die Kirchenreformgruppe Ökumene 2017 setzt sich für eine stärkere Verbundenheit der Konfessionen in versöhnter Verschiedenheit ein. In einem Brief an Papst Franzikus fordern sie daher zwei Dinge anlässlich der nun fast 500 jährigen Kirchenteilung:
1. Die Exkommunikation Martin Luthers soll aufgehoben werden: „Die Rehabilitierung Martin Luthers durch die römische Kurie wäre ein angemessenes Zeichen der Versöhnung und eine historisch längst überfällige Geste, die Mitverantwortung der römischen Kurie an der Kirchenspaltung einzuräumen. „
2. Eine gegenseitige eucharistische Gastfreundschaft der christlichen Kirchen.
Lesen und unterzeichnen sie hier den Offenen Brief.
Zum Bild der Reformation – Historiographische und theologische Überlegungen angesichts des Jubiläums 2017
von von Prof. Thomas Kaufmann, 22. Juni 2013, Pfarrvereinstag Hannover
Der Vortrag besteht aus drei Hauptteilen. Aus den Themen zitieren wir an dieser Stelle je eine Passage.
I. In einem ersten Teil seines Vortrags referierte Prof. Kaufmann über die Entwicklung der Reformationsgeschichtsforschung in den letzten 30 Jahren
daraus: 7. Die Plausibilität der Reformation entschied sich nicht an einzelnen doktrinalen ‚Wahrheiten‘, sondern daran, dass Menschen in ihrer jeweiligen Lebenswelt mit diesen ‚Wahrheiten‘ etwas anfangen konnten, sie sich anzueignen vermochten. Der weitere Prozess der Reformation war entscheidend dadurch bestimmt, die Partizipationsmöglichkeiten bzw. Apperzeptionsbedingungen der Christen aller Stände durch Medien wie Katechismen, volkssprachliche Liturgien, die Bibel in der Volkssprache, Postillen usw. nach und nach entscheidend und nachhaltig zu verbessern.
II. Kritik an den Planungen des Reformationsjubiläums
daraus: 1. Ergebnisse der Wissenschaft werden nicht ernst genommen.
An der Vorbereitung des Mega – Events sind, so scheint es, recht viele Personen, Gremien und Institutionen beteiligt; wie allenthalben, so herrscht auch hier die ‚neue Unübersichtlichlichkeit’. Definitive Auskünfte über all das zu geben, bin ich ungeeignet; die Organisationsstruktur ist, soweit ich weiß, in mancher Hinsicht als vorerst letzte Realisierungsgestalt der vielbeschworenen und –geschmähten Symbiose von Thron und Altar zu deuten: Politiker insbesondere der Sitzländer der Reformationsgedenkstätten sitzen mit Wirtschaftsexperten und Kirchenführern vor allem der EKD-Ebene in gemeinsamen Gremien und beraten Maßnahmen für das Reformationsjubiläum; Kuratorien verteilen Gelder für kulturelle Projekte im Zusammenhang mit dem Jubiläum, insbesondere Bauvorhaben; Koordinationsstellen und Referentenposten werden geschaffen; Personen, die mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der Reformationsgeschichte befasst sind, spielen bei diesen Vorgängen kaum eine Rolle. Der Wissenschaftliche Beirat, den der Rat der EKD für das Jubiläum eingesetzt hat, scheint nur dann in Anspruch genommen zu werden, wenn es opportun ist. Ansonsten werden, soweit ich höre, nach technokratischer Gutsherrenart Akteure ausgetauscht oder fügsame, hyperadaptive Personen mit zweifelhafter Qualifikationen um Aufgaben gebeten, für die sich der Wissenschaftliche Beirat zuständig weiß. Demnächst steht ein Krisengespräch bevor, in das der Ratsvorsitzende involviert wurde. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates haben unabhängig voneinander mir gegenüber über die Intriganz von Funktionären geklagt; durch unlängst erschienene Publikationen ist öffentlich bekannt geworden, dass Beiratsmitglieder daran zweifeln, dass die EKD an wissenschaftlich vertretbaren Motiven und Begründungen im Zusammenhang des Reformationsjubiläums ernsthaft interessiert ist. Das Ziel scheint eher in Richtung auf eine Instrumentalisierung zu gehen.
III. Das allgemeine Priestertum und die Organisationsgestalt des reformatorischen Christentums in europäischem Horizont.
daraus: `Die Kirche im Dorf lassen´ und sich für die Welt öffnen
Die evangelische Christenheit hat keinen Anlaß, sich angesichts der Europathematik anders als selbstbewusst zu gerieren. Die Konturen eines evangelischen Europas liegen freilich vor der Epoche der Nationalismen. Die Beschäftigung mit der Reformation hilft, sie freizulegen und als heutige Möglichkeit wiederzuentdecken. Die organisationsgeschichtlichen Folgen der reformatorischen Christentumsgeschichte sind, zumal wenn man sie in einen europäischen Horizont rückt, ausgesprochen komplex. Sie haben das Ihre dazu beigetragen, die spezifisch europäischen Umformungsprozesse, die wir Moderne nennen, zu forcieren. Sie haben dazu beigetragen, in spezifisch europäischer Manier ‚die Kirche im Dorf’ zu lassen und sie zugleich für die Welt zu öffnen. An diese Zusammenhänge zu erinnern heißt, darauf zu insistieren, dass es von einem reformatorischen Kirchenverständnis her keine Alternative dazu gibt, alles uns Mögliche dafür zu tun, die Kirche am Lebensort der Menschen zu erhalten. Die Beschäftigung mit der Reformation kann also dazu helfen, angesichts unübersichtlicher Optionen Kriterien für Prioritäten zu finden.
Zum Vortrag.
Die ‚Montagsbriefe‘ feiern ersten Geburtstag
Nicht nur die www.wort-meldungen. de erscheinen jeweils montags. Sondern auch die „Montagsbriefe“. Und das seit genau einem Jahr. Herzlichen Glückwunsch!
Die „Aktion Montagsbriefe“ wurde von engagierten und besorgten Ulmer Kirchengemeinderätinnen und Kirchengemeinderäten ins Leben gerufen: Auf einen Schrifttext des vorangegangenen Sonntags bezogen erhalten seit dem 1. Advent 2012 die katholischen Bischöfe und Weihbischöfe montags eine Kurzpredigt, die die Bedeutung eines biblischen Sonntagstextes für den vom Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Zollitsch ausgerufenen „Dialogprozess“ aufzeigt.
In diesen Briefen werden alle deutschen katholischen Bischöfe auch nach ihrer Meinung zu dieser Schriftauslegung gefragt. Die Kurzpredigten, die für den Redaktionskreis von renommierten Theologinnen und Theologen verfasst werden sowie die erwarteten Antworten der Bischöfe werden auf dieser Website veröffentlicht.
Die Mitglieder des Redaktionskreises der „Aktion Montagsbriefe“ sind überzeugt davon, dass das biblische Wort letztlich das bestimmende Fundament sein muss für den Weg der Kirche zu jeder Zeit, auch der heutigen.
Damit auch das „Kirchenvolk“ über die biblische Begründung zur dringend notwendigen Erneuerung der Kirche informiert ist und in Diskussionen davon Gebrauch machen kann, wird der aktuelle Montagsbriefe auf dieser Website an jedem Montag veröffentlicht und die vorangegangenen ins Archiv gestellt.
Wenn Sie dazu beitragen können, diese „Aktion Montagsbriefe“ weiter bekannt zu machen, sind wir Ihnen dafür dankbar!
Redaktionskreis:
Dr. Cornelia Bald, Stefan Cammerer, Barbara Comes, Dr. Florian Finsterwalder, Dr. Bernd Fritzenschaft, Christine Lange, Michael Spooren, u.a. . In einen Brief hineinschauen.
Christoph Meyns – Kirchenreform und betriebswirtschaftliches Denken. Modelle. Erfahrungen. Alternativen
Im Januar 2013 hat Christioph Meyns an der Evangelisch-theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum mit einer Arbeit mit dem Titel „Mangaement als Mittel der Kirchenreform. Betriebswirtschaftliche Anätze zur Bewältigung kirchlicher Rückbau-, Reorganisations- und Neuorientierungsprozesse“ promoviert, Im Juni 2013 ist die Disserttation unter dem o.g Titel im Güthersloher Verlagshaus erschienen (ISBN-978-3-579-08166-3).
Meyns stellt gleich zu Beginn fest, dass der Begriff „Kirchenreform“ irreführend sei, da es in der evangelischen Kirche derzeit „um eine Restrukturierung unter dem Vorzeichen leerer Kassen im Konflikt zwischen konkurrierenden Bestandsinteressen“ gehe (S. 12f).
Wer diese aus interner jahrelanger Kenntnis der Vorgänge geschriebene Studie gelesen hat, der kann nicht mehr für die uns bis heute angepriesene Reform sein. Meyns, mittlerweile designierter Landesbischof der Braunschweigischen Landeskirche, spricht mit sehr klaren Worten aus, worum es bei dem Versuch der Umsetzung der teuer bezahlten Ratschläge von Unternehmensberatungen geht.
Die Pfarrer-Initiative: Internationales Vernetzungstreffen in Bregenz
Vom 10. – 12. Oktober 2013 fand ein Internationales Vernetzungstreffen von verschiedenen „Pfarrer-Initiativen“ in Bregenz statt.
30 Teilnehmer aus sechs Ländern diskutierten auf Einladung der österreichischen Pfarrer-Initiative und der Schweizer Pfarrei-Initiative über Themen wie Priestermangel, Einbeziehung von Frauen, Zukunft der Gemeinden sowie die Frage des Dialogs mit den Bischöfen. Mehr dazu.