Archiv für den Monat: Mai 2016

Sonntagsarbeit. VGH: Kein verkaufsoffener Sonntag in Weiterstadt.

04.05.2016, Von Sabine Eisenmann
WEITERSTADT/KASSEL – Die Geschäfte dürfen am kommenden Sonntag in Weiterstadt nicht öffnen. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat am Mittwoch eine entsprechende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Darmstadt bestätigt. Wie berichtet, hatte die Stadt Weiterstadt Beschwerde gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Darmstadt eingelegt. Diese wurde nun vom VGH zurückgewiesen.

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Fulda: 2016 nur noch 1 (!) Diakon zum Priester geweiht. Priestermangel raubt Bischof den Schlaf.

12.05.2016

Der katholischen Kirche mangelt es auch in Hessen nach Nachwuchs-Priestern. „Diese Sorge belastet mich als Bischof schwer, raubt mir häufig die Nachtruhe“, lässt der Fuldauer Oberhirte wissen.

Dem Fuldaer Bischof Heinz Josef Algermissen macht der Priestermangel in seinem Bistum und der katholischen Kirche in Deutschland zu schaffen. „Diese Sorge belastet mich als Bischof schwer, raubt mir häufig die Nachtruhe“, schrieb er in dem am Donnerstag veröffentlichten „Wort des Bischofs“. Am Samstag wird im Dom nur ein Diakon zum Priester für das Bistum Fulda geweiht. Im Vorjahr waren es sechs, in den vergangenen fünf Jahren nur 19, wie das Bistum mitteilte.

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Bistum Limburg: Mehr Aufsicht für den bischöflichen Stuhl.

20.05.2016, FAZ

Der ehemalige Bischof Tebartz-van Elst konnte über das Vermögen des Limburger Bistums noch relativ frei entscheiden. Künftig sollen fünf Aufsichtsgremien über die Ausgaben wachen.
Das Bistum Limburg hat seine Vermögensverwaltung neu geordnet. Ein entsprechendes Gesetz sei seit dem 1. April in Kraft, sagte Wolfgang Rösch, Ständiger Vertreter des Apostolischen Administrators, am Freitag in Limburg. Es beseitige „Unschärfen in den Aufsichtsstrukturen“ des Bistums…. ZUm Artikel.

Aktuelle Studie: EIN KORRUPTIONSRISIKO GIBT ES FAST ÜBERALL

Freitag, 13. Mai 2016
Bestechung und Vorteilsnahme? In unserer Branche kein Thema! Das klingt zwar gut und der eine oder andre Unternehmenslenker mag auch daran glauben, sein Compliance Officer aber sicher nicht. Denn wie eine aktuelle europaweite Studie zeigt, sehen die meisten ihre Branche als gefährdet an…

Aber Fakt scheint zu sein, dass kaum ein Compliance Officer mehr davon ausgeht, in der Branche seines Arbeitgebers gebe es kein Korruptionsrisiko. Das zeigt eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung AlixPartners, für die zwischen Oktober 2015 und Februar 2016 Corporate Counsel und Compliance Officer befragt wurden, die 20 Branchen in acht Ländern repräsentieren. Im EMEA-Bereich waren dabei unter andrem Großbritannien, Deutschland, Italien, Frankreich und Spanien vertreten.

Im Detail sehen 90 Prozent der befragten Unternehmen ihre Branche einem Korruptionsrisiko ausgesetzt. Mehr als jedes Vierte (28 Prozent) hält das Risiko sogar für signifikant. …

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Bern: Der Nuntius Erzbischof Thomas Gullickson im Zwielicht.

Von Erwin Koller, 05.01.2016
Erzbischof Thomas Gullickson
Der neue Botschafter des Vatikans in Bern entpuppt sich als Traditionalist und Verfechter eines totalitären Katholizismus. Für die Katholiken in der Schweiz eine Hypothek.


Aufhorchen lässt Gullicksons Behauptung in der NZZ vom 24. Dezember 2015: «Vielleicht haben die Traditionalisten das Zweite Vatikanische Konzil richtig verstanden.» Und ebenso, dass er auf Twitter eine Empfehlung abgibt für die Lektüre des antimodernistischen Standardwerkes «Liberalismus ist Sünde», das der spanische Priester Félix Sardá y Salvany 1884 verfasst hat….

In seiner Einleitung beschwört Félix Sardá y Salvany mit Berufung auf die Kirchengeschichte schon fast in IS-Manier einen kriegerischen Katholizismus im Kampf gegen teuflische Mächte…
Félix Sardá y Salvany hat freilich einen überragenden Kronzeugen für seine Sicht der Dinge. Es ist Pius IX., ein Reaktionär auf dem Stuhl Petri von 1846 bis 1878….

Seinen Höhepunkt erreichte der Integralismus unter Pius X., der 1910 von jedem, der in der Kirche Verantwortung trug, den «Anti-Modernisten-Eid» abverlangte (die Vorschrift galt bis 1967)… Der Nestor der katholischen Soziallehre, Oswald von Nell-Breuning (1890–1991), nannte dies einen «religiösen Totalitarismus»…. Zum Artikel.

Die Evangelische Kirche und Israel.

SAMSTAG, 30. APRIL 2016, transparentonline
von Rüdeger Baron


Fazit

Gerade die Theologen und Kirchenvertreter, denen die Verbrechen an den Juden und die Mitschuld der Kirche besonders nahe gegangen waren, ignorierten oder verharmlosten die Umstände, unter denen die Juden in Palästina ihren Staat errichteten, und die Verbrechen an der einheimischen palästinensischen Bevölkerung.[22] Dies kann man sich nur so erklären, dass sie meinten, mit ihrer Begeisterung und Unterstützung für Israel die Schuld, die sie besonders empfanden, ein Stück weit abtragen zu können.

Aus dem absolut notwendigen Eingeständnis der Mitschuld der Kirche an der brutalsten Judenverfolgung der Geschichte und aus dem Bemühen um ein neues, respektvolles Verhältnis zum Judentum wurde so praktisch eine Unterwerfung. Die evangelische Kirche passte sich wieder einmal dem Zeitgeist an und zwar auch in ihrer Theologie. War es bis zum Zusammenbruch des „Dritten Reiches“ in Deutschland üblich, Nationalist und Antisemit zu sein, so setzte sich in den Sechziger- und Siebzigerjahren allmählich ein Israelbild durch, das den Staat und seine Politik über jeden Zweifel erhaben machte. Daran hatte auch die evangelische Kirche mit vielfältigen Einlassungen und Aktivitäten im kirchlich-politischen Feld erheblichen Anteil. Statt einfach zuzugeben, dass damals auch die Kirche dem grassierenden Rassismus verfallen war (entgegen allen Lehren über die Gottesebenbildlichkeit jedes einzelnen Menschen), wird ein neues theologisches Denkgebäude errichtet, um die einstigen Opfer in den Himmel zu heben – und wiederum werden die Konsequenzen für die Betroffenen ignoriert.[23]

Zum Beitrag.

 

„Differenzen mit Netanjahu in moralischen Grundsatzfragen“ – Israels Verteidigungsminister zeigt Rückgrat.

20.05.2016, Von INGE GÜNTHER, FR

Der israelische Minister Mosche Jaalon zieht sich aus der Politik zurück, weil er den Rechtsdrall der Regierung nicht mitmachen will.

Der Ton, den Mosche Jaalon Freitag in seiner Rücktrittserklärung als Verteidigungsminister anschlug, war lakonisch. Aber die Kritik an seinem obersten Dienstherrn, Benjamin Netanjahu, hatte es in sich. „Mein Mangel an Vertrauen in ihn“, hatte Jaalon am Morgen auf seiner Facebook-Seite bekannt, sei der Grund, eine Auszeit zu nehmen. Er habe zwar nicht vor, sich aus dem politischen Leben zurückzuziehen. Aber jüngste Differenzen mit Netanjahu in moralischen Grundsatzfragen hätten seinen Entschluss reifen lassen, sämtliche Ämter in Regierung und Parlament niederzulegen. Der Likud, so Jaalon, sei unter fundamentalistische Einflüsse geraten und nicht mehr seine Partei…. Mehr dazu.

Evangelikale in Sachsen. Ein Bericht von Jennifer Strange, Heinrich-Böll-Stiftung.

hier: 05/2016

Dieser Beitrag betritt also Neuland, er kann nur ein begrenztes Feld auf dem
Gebiet dieser „christlichen Trendreligion“ abstecken und beschäftigt sich deshalb
ausschließlich mit evangelikalen Strömungen innerhalb der sächsischen Landeskirche.
Nicht aus theologischem, sondern aus gesellschaftlichem Interesse, denn die
Evangelikalen machen an der Kirchenpforte nicht halt. Für sie „ist der Glaube nicht
Privatsache, sondern drängt in die Öffentlichkeit”, schreibt Holthaus. Evangelikale
wollen die Gesellschaft verändern und rufen zu mehr Engagement in der Politik auf.
Dabei richten sie sich häufig gegen einen als Orientierungslosigkeit verstandenen
Wertepluralismus sowie gegen eine Vielfalt gesellschaftlicher Lebensentwürfe, die
Kennzeichen heutiger Demokratien ist. Die Deutsche Evangelische Allianz schreibt:
“Da Gott sein Reich in dieser Welt baut, schickt er seine Leute auch in die Politik.
Sein befreiender Einfluss und seine gerechte Macht sollen gerade auch dort zunehmend
sichtbar werden.” Daraus leiten Evangelikale die Pflicht ab, Nichtgläubige
zum Christentum zu bekehren oder Menschen von anderen Glaubensrichtungen
abzubringen.  Zum Artikel.   zum download

Joshua Browder – Anwalt für alle. Von Widersprüchen gegen Parkknöllchen zur Verteidigung von Flüchtlingen.

10. Mai 2016
Ein 19-Jähriger greift Knöllchen-Verteiler und Kanzleien an – mit einer Internetseite, die automatisiert Strafzetteln widerspricht.

Von Kathrin Werner

„Ich habe gemerkt, dass das alles automatisiert abläuft“, sagt er. „Also kann man sich auch automatisiert wehren.“ Mitten in der Nacht – tagsüber musste er ja in die Schule – programmierte Browder eine Webseite, die bei Widersprüchen gegen die Parkbescheide hilft. Erst wollte er nur seinen Freunden Tipps geben, doch die Sache sprach sich rum, binnen weniger Wochen nutzten Tausende DoNotPay.co.uk. Seit er sie im vergangenen Jahr in Dienst gestellt hat, haben die Behörden in 44 Prozent aller Fälle die Strafzettel zurückgenommen. …
Neben der Uni ist sein momentan wichtigstes Projekt aber nicht, den Erdball von Parkgebühren zu befreien, sagt er. Es geht für ihn um mehr: Er arbeitet daran, dass die Webseite lernt, in Großbritannien Asylanträge für Flüchtlinge zu stellen. „Das ist gar nicht so einfach, die Technik muss von Arabisch auf Englisch übersetzen können“, sagt der Jugendliche. „Aber es ist wichtig, denn für diese Leute sind Anwälte oft kaum bezahlbar.“… Mehr dazu.

„Vergessen Sie uns nicht, wenn Sie nach Deutschland zurückgehen – und hören Sie nicht auf, über die Situation in Fukushima zu sprechen!“

05/2016, Vortrag von Sabine Kluger (EMS) auf der Internationale Konferenz /International Conference 9.-11. 3. 2016 zu den Folgen der Fukushima-Katastophe in der Ev. Akademie Arnoldshain.

Die TEPCO-Atomkatastrophe von Fukushima Rev. Sabine Kluger (EMS/Protestant Church in Württemberg, Tokyo/Stuttgart)

Von März 2013 bis Februar 2016 war ich als Ökumenische Mitarbeiterin der EMS (Evangelische Mission in Solidarität – Evangelical Mission in Solidarity) in Japan tätig und arbeitete schwerpunktmäßig mit den Projektpartnern der EMS und des National Christian Council Japan (NCC-J) in Tohoku (Nord-Ost-Japan) zusammen, hauptsächlich in den Städten Fukushima und Sendai. Da dies mein erster Aufenthalt im Land war, kann ich nicht auf Erinnerungen aus der Zeit vor dem 11. März 2011 zurückgreifen. Doch mein Eindruck ist, dass sich Japan fünf Jahre danach noch nicht erholt hat, auch wenn viele Menschen in den nicht betroffenen Landesteilen gerne vergessen möchten…  Zum Vortrag.