Archiv für den Monat: Mai 2016

Kein Abschied von der Konfessionskunde! Ein persönlicher Rückblick Von Walter Fleischmann-Bisten.

05/2016


Was mir aber aus Anlass meines Ausscheidens aus dem Konfessionskundlichen
Institut nach mehr als drei Jahrzehnten wichtig geworden
ist, will ich gerne festhalten. Ich versuche damit zu erklären,
warum es nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen keinen Abschied
von der „Konfessionskunde“ als einer theologischen Disziplin
geben kann – jedenfalls nicht unter den seit rund 500 Jahren vor allem
im mitteleuropäischen Raum bestehenden kirchlichen Verhältnissen
und damit angesichts der heutigen Situation der Christenheit
in dieser Region.
1. Für die Gründung eines Konfessionskundlichen Instituts im
November 1947 gab es vor allem drei Gründe:…

2. Der mühsame Prozess des voneinander Lernens wie des Ringens
um das eigene konfessionelle Profil zeigt sich für mich exemplarisch
in den evangelischen Leitsätzen des Evangelischen Bundes für
das ökumenische Gespräch vom März 1986 unter der Überschrift
„Evangelisch und Ökumenisch“. Deren ersten Teil („Evangelische Besinnung“)
halte ich immer noch für eine geeignete Zusammenfassung
von Kernaussagen reformatorischer Theologie, die sich auch unter
aktuellen Texten zum Reformationsjubiläum 2017 nicht verstecken
muss. …
Künftige Generationen werden vielleicht
einmal dankbar feststellen, dass die schon einmal fast verabschiedete
Konfessionskunde auch für die Erforschung der verschiedenen Gruppierungen
in anderen Religionen wichtige Beiträge und Anstöße
allein zum Themenbereich „Frieden–Versöhnung–Toleranz–Religionsfreiheit“
geleistet hat.   Mehr dazu.

EAK – Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden: 60 jähriges Jubiläum am 09.+10.Juni 2016 in Bonn

05/2016

60 Jahre Beratung von Kriegsdienstverweigerern
– notwendig damals wie heute-

Man könnte meinen, dass seit 2011, mit Aussetzung der Wehrpflicht, eine Beratung für Kriegsdienstverweigerer in Deutschland obsolet geworden sei. Ein weit verbreiteter Irrtum! Die Einberufung zur Wehrpflicht in Friedenszeiten ist ausgesetzt. Die Wehrpflicht selbst besteht weiterhin.
Wenn eine Armee sich verändert, immer häufiger auch Jugendliche rekrutiert, sich zur Einsatzarmee entwickelt und ihr Aufgabenfeld auch nach innen erweitert, bekommt die Beratung von Kriegsdienstverweigerern eine neue Qualität. Heute sind es vor allem aktive Soldaten und Soldatinnen, freiwillig Wehrdienstleistende, aber auch Reservisten, die in der angespannten politischen Lage ihr Recht auf Kriegsdienstverweigerung (KDV), den Schutz ihres Gewissens, in Anspruch nehmen.

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Honorare in Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb oft unterhalb des Mindestlohns.

05/2016, Veröffentlicht von peterullrich
Unser Berliner Netzwerk „Prekäres Wissen“ hat eine Übersicht über übliche Honorare im Bildungs- und Wissenschaftsbetrieb veröffentlicht. Dazu sammelten wir über 60 typische Beispiele von Honoraren, die von Bildungsträgern und wissenschaftlichen Institutionen in den letzten Jahren gezahlt wurden. Die Initiative erhob zudem, wie viel, oft unbezahlter, tatsächlicher Arbeitsaufwand hinter den jeweiligen Aufträgen steckt und ermittelte so neben dem offiziellen Honorar den tatsächlichen Brutto-Stundenlohn der meist freiberuflich Tätigen….

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Renten“reform“ nach der Renten“reform“. Nach dem Riester-Flop der Betriebsrenten-Turbo?

05/2016

Die Blaupause für das nächste Rentendesaster liegt seit zwei Jahren vor: Statt Riester- jetzt Betriebsrenten. Mehr staatliche Förderungen. Mehr Freiheit für Risikoanlagen. Mehr Verpflichtung zu privater Vorsorge. Mehr Versicherungskapital in öffentliche Investitionen. Auf keinen Fall aber Stärkung der umlagefinanzierten Rente.

Im April 2014 lieferten Bert Rürup und das PROGNOS-Institut eine Auftragsarbeit für den Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ab. Die Studie mit dem Titel „Die Zukunft der Altersvorsorge“ wurde unverdientermaßen von der Öffentlichkeit kaum zur Kenntnis genommen. Denn die Studie liefert den Masterplan für die Renten“reform“ nach der Renten“reform“ bei sorgfältiger Beachtung der Interessen der großen Versicherungen und einer erneuten Verletzung der sozialen Interessen von vielen Millionen Menschen in diesem Land.

Anlass der Arbeit sind die „Krise und Legitimationsprobleme der privaten Altersversorgung“ (S.13) und es werden „Lösungswege“ daraus versprochen. Mehr dazu.

TTIP/CETA: Wollen wir Demokratie leben oder Diktatur erleiden?

7. MAI 2016, Marianne Grimmenstein

„Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der CETA-Klage,

kürzlich war ich mit einem Mitkläger im Bundeswirtschaftsministerium und über eine Stunde konnten wir zunächst mit der Staatssekretärin Frau Zypries (Ex-Bundesjustizministerin) und dann mit zwei Ministerialen (dem Leiter der Abteilung Nord-Amerika und der Referentin für Mexiko) über CETA und TTIP und die damit verbundenen Probleme reden. Hier sind die schockierenden Ergebnisse:…“ Mehr dazu.

Top 25 Hedge Fund Managers Earn $13 Billion in 2015

MAY 12, 2016HEADLINES
In financial news, the world’s top 25 hedge fund managers earned a staggering $13 billion last year. This means that only 25 men earned more than the entire economies of some countries, including Nicaragua and the Bahamas. Two men—Kenneth Griffin of Citadel and James Simons of Renaissance Technologies—each earned $1.7 billion last year….

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Bilfinger. Der lange Schatten des Ex- Ministerpräsidenten und CDU-Republikaners Roland Koch.

9. Mai 2016, Von Karl-Heinz Büschemann, SZ

Der frühere Baukonzern Bilfinger ringt um die Frage, wie es überhaupt weitergeht. …

„Der Schatten der Ära Roland Koch (2011-2014) ist lang“, sagt ein Manager. Man sei noch immer dabei, die Altlasten zu entsorgen. „Herr Koch hat es geschafft, ein Erbe zu hinterlassen, das eine Managergeneration überdauert.“

Zum Artikel über Bilfinger.

Europa geht bergab, und am Ende ist immer das Meer. Manifest der Europäischen Schriftstellerkonferenz 2016.

05/2016


Ein Mensch kommt nach Europa.
Ein Mensch unterwegs. Die älteste Geschichte der Welt. Und die aktuellste. Eine Geschichte für alle Zeiten. Zahllose Fäden dieser Erzählung, über Jahrtausende miteinander verwoben und heute enger denn je verknüpft, haben Europa geschaffen.
Ein Mensch unterwegs, einer von Millionen. Einer von vielen, die ein Zuhause suchen und es nicht finden werden, weil Europa ihnen inzwischen den Einlass verwehrt. Ihr Zuhause hat anderswo zu sein, möglichst fern von Europa. So fern, wie Hilfe und Hindernisse sie halten können. Ihr Europa liegt außerhalb des Kontinents, in Zeltstädten und Internierungslagern oder tief unter den Wellen. Das ist ihr Europa. Das ist ihre Ode an die Freude.
Wird Beethovens Neunte zur Hymne der Missgunst werden? Oder wird Europa die Partitur mit prächtigen Beats der Weltmusik neu beleben?
Priya Basil. Aus dem Englischen von Beatrice Faßbender…

Ich bin mit der europäischen Literatur groß geworden, mit Robert Musil, Marcel Proust und anderen, und mein eigenes Schreiben hat sich in ihrem Licht entwickelt. In gewissem Sinn werden wir Israelis, ob wir wollen oder nicht, sei es in unserer Literatur oder in unserem Leben allgemein, immer mit einem Bein in Europa und mit dem anderen im Nahen Osten sein. Und manchmal wissen wir selbst nicht, wo genau wir uns gerade befinden.
Nir Baram. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke…

Die europäische Dialektik:
Die Vernunft trennt, der Geist verbindet.
Lukas Bärfuss…

Zum Manifest.

Kirchen sind provinzieller geworden. Der Mainzer Kardinal Karl Lehmann scheidet aus dem Amt und bickt zurück.

06.05.16, SZ, Interview mit Mathias Drobinski,
„…Macht das nun die Europaskeptiker stark, dass beim Projekt Europa die innere Mitte schwach geblieben ist?

Da gibt es sicher Versäumnisse. Aber es ist auch ein Problem, dass die EU zu rasch zu viele Länder aufgenommen hat.

Ist die Europa-Idee am Ende?

Nein. Ich glaube, mit Ländern wie Polen, Ungarn, auch Tschechien muss man Geduld haben. Vielleicht auch mit manchem Europaskeptiker im alten Kerneuropa, der aus Frust heraus eine rechte Partei wählt.

Zählt für Sie die AfD dazu?

Für mich ist das eine Partei in der Pubertät. Was heißt das: Der Islam gehört nicht zu Deutschland?…

Warum engagieren sich die Kirchen Europas nicht stärker für Europa?

Das ist eine Enttäuschung, dass wir auch auf kirchlicher Ebene in Europa nicht stärker zusammenarbeiten. Viele Kirchen haben doch eine große Nähe zu den Auffassungen ihrer Regierungen und sehen sich wenig dem Ganzen verpflichtet. Unsere Stärke in Europa, auch gemeinsam mit den evangelischen und orthodoxen Kirchen, hat dadurch gelitten. Wir sind provinzieller geworden…

Wäre nicht jetzt die Zeit der Theologie gekommen, die fragt: Was gilt in einer Zeit, in der vieles unsicher geworden ist? Man hat selten den Eindruck, dass die Theologen diese Debatten führend mitgestalten.

Es ist die Stunde der Theologie. Sie könnte sich tatsächlich deutlicher zu Wort melden. Vielleicht steckt dahinter manche Resignation. Aber so ändert man nichts….

Ihre Bischofskollegen Stefan Oster aus Passau oder Rudolf Voderholzer in Regensburg fordern, dass die Theologen sich stärker am Lehramt orientieren sollen. Das klingt nicht nach großer Freiheit.

Das sind Debatten von vorgestern.

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