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ELK Hannover

ELK Hannover: Doppik bereitet der Kirche Probleme

Wie die EKiR und die Bayerische Landeskirche hat auch die Hannoversche Landeskirche gravierende Probleme mit der Implementierung der Doppik.

Kreis Hildesheim. Der evangelisch-lutherische Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld verlangt vom Landeskirchenamt mehr Unterstützung bei der Einführung der Doppik (Doppelte Buchführung in Körperschaften). Der Kirchenkreistag hat sich einstimmig den Forderungen des Kirchenkreisvorstands angeschlossen: Das Doppik-Team im Landeskirchenamt personell aufzustocken und für die Finanzbeauftragten der Kirchengemeinden Schulungen anzubieten. Es müsse außerdem möglich sein, den Kern der Haushaltsergebnisse auf einem Blatt so darzustellen, dass Kirchenvorstände erkennen könnten, wo ihre Gemeinde wirtschaftlich stehe…

Es stellte sich heraus, dass sich die Doppik aber auf die Besonderheiten der Kirche nicht ohne weiteres anwenden ließ, dass auch das ausgewählte Programm dafür nicht passte. Das führte dazu, dass die Gemeinden jahrelang auf ihre Haushaltsergebnisse warten und ihre Haushalte beschließen mussten, ohne sich auf konkrete Zahlen stützen zu können.
Artikel 1, Artikel 2

ELK Hannover: Vertane Chance… Wertschätzung sieht anders aus. Ein Kommentar von Anneus Buisman und Andreas Dreyer.

Kommentar zur halbherzigen Wiederherstellung des A-14 Gehalts für PfarrerInnen

9. April 2014 Buisman/Dreyer
Ganz klar eine Chance vertan, verspieltes Vertrauen wiederzugewinnen und ein Signal der Wertschätzung an ihre Pfarrerschaft auszusenden,  hat die Konföderation mit ihrer halbherzigen, späten und durch quälend lange Diskussionen geprägten Wiederherstellung des A14-Pfarrgehalts für PastorInnen, die nun zum 1.1.2015 (warum nicht früher?) kommen wird, und auch dies erst ab dem 53. Lebensjahr. Früher, bis 1996 wurde schließlich mit Vollendung des 39. Lebensjahres durchgestuft. Der Berg kreißte und gebar eine Maus: Wer diesen äußerst bescheidenen Minimalkonsens jetzt noch als Erfolg hinstellen will, dem kann man nur sagen: er hat die Stimmungslage der Pfarrerschaft, die nicht nur die damalige Kürzung, sondern auch all diese Diskussionen jetzt als Kränkung an ihrer Arbeitsleistung und ihrer Wertschätzung empfinden musste, nicht erkannt… Zum Kommentar.

Kirchenverwaltung überlässt Pfarrerin der BILD-Berichterstattung

Die Bild-Zeitung ist für ihre tendenziöse Berichtserstattung berüchtigt. Daher will man niemanden wünschen, das ein persönlicher oder beruflicher Konflikt einseitig in diese Zeitung transportiert wird. Es ist kaum auszumalen welche Konsequenzen das für die Betroffenen haben kann. Eine breite Öffentlichkeit ist plötzlich von der einseitigen Darstellung überzeugt. Eine Richtigstellung ist dann kaum mehr möglich und der Schaden für die Person und die Kirche immens.

In Zschernitz sprach die Kirchenverwaltung mit der Bild-Zeitung. Doch statt sich schützend vor die eigene Mitarbeiterin zu stellen, fand die Sichtweise der Pfarrerin keine Berücksichtigung.

Lesen sie hier die Hintergründe bei D.A.V.I.D.

Besoldung : Gehören Pfarrfamilien bald zu den Armen (in Niedersachsen)? und Maßnahmegesetz II zur Pfarrbesoldung EKvW

schon älter, aber noch lesenswert: von admin   am 09.11.2006 06:00 (1267 x gelesen)
Das Statistische Landesamt gab am 8. November die Armen- und Reichenquote in Niedersachsen bekannt. Demnach gilt als arm, wer monatlich netto 582 Euro oder weniger Einkommen hat. Das Nettoeinkommen eines 48-jährigen Pfarrers in der Braunschweigischen Landeskirche, verheiratet, 4 Kinder, beträgt zur Zeit rd. 3.700 Euro, woraus sich ein Nettoeinkommen für jedes Familienmitglied in Höhe von 617 Euro ergibt. Das Nettoäquivalenzeinkommen liegt allerdings höher, nämlich bei rund 880 Euro. Ein solches Einkommen ist jedoch immer noch deutlich unter dem Durchschnittseinkommen von 1164 Euro…
Zwar sind Familien mit 4 und mehr Kindern heutzutage selten, aber gerade unter Pfarrerinnen und Pfarrern ist dies nicht ganz so außergewöhnlich. Und auch das Einkommen einer Pfarrfamilie mit nur zwei Kindern würde sich schon deutlich unter dem Durchschnittsnettoeinkommen in Niedersachsen bewegen, das bei 1164 Euro pro Person liegt.
Die Angaben zeigen, dass der Kind-Bestandteil des Gehaltes längst nicht ausreicht, um eine angemessene Vergütung (Alimentation) sicherzustellen.
Die Meldung des Statistischen Landesamtes in Niedersachsen finden Sie hier.

Mehr dazu.

Dazu aus der EKvW: 05/2013: „Maßnahmegesetz II“ und Besoldungseinschnitte

Fusion gescheitert: „Evangelische Kirche Niedersachsen“ vom Tisch

Von: Michael Grau
Der große Wurf ist gescheitert – aus der „Evangelischen Kirche in Niedersachsen“ wird vorerst nichts. Die fünf Landeskirchen schaffen stattdessen jetzt schlanke Strukturen für ihre Zusammenarbeit auf Landesebene.
Vor allem die hannoversche Landeskirche setzte große Hoffnungen in diese Idee, denn sie umfasst drei Viertel Niedersachsens. Doch die vier kleineren Kirche zogen nicht mit. Sie hätten in diesem Fall ihre Eigenständigkeit aufgeben und sich damit im Prinzip selbst abschaffen müssen. Sie verwiesen darauf, wie tief sie in ihren jeweiligen Regionen verwurzelt seien. Dort sind die Kirchen heute noch fast die einzigen Organisationen, die weiter die alten Grenzen abbilden. Sie tragen damit zur regionalen Identität bei.  Zudem bringen ihnen die alten Grenzen handfeste Vorteile: Das Verhältnis von Pfarrern und Gemeindemitgliedern ist bei ihnen nach Zahlen meist besser als in der hannoverschen Kirche mit ihren Großstädten. Der Bischof der kleinen Landeskirche Schaumburg-Lippe, Karl-Hinrich Manzke, brachte es auf den Punkt: Seine Kirche sei „hochinteressiert“, Geld und Personal weiter eigenständig zu verwalten. Lesen Sie mehr.

Hannover: Wiederherstellung von A 14 in Sicht

August 2013. Erfolg für HPV und PA: Synode für Rücknahme der Streichungen von Anneus Buisman und Andreas Dreyer

Vielleicht waren wir als Pfarrerschaft naiv, als wir seinerzeit, vor rund 15 Jahren, einer befristeten teilweisen Gehaltskürzung zustimmten, um zusätzliche Stellen für den Nachwuchs in kirchlichen Berufen zu ermöglichen. Fünfzig zusätzliche Pfarrstellen sollten für einen Zeitraum von rund zehn Jahren geschaffen werden, dafür war man bereit, ebenfalls befristet auf ein Jahrzehnt bis zu 2,5% Abschlag beim Gehalt und die Streckung um zwei Dienstalters-Stufen bis zum Erreichen der Durchstufung nach A14 zuzustimmen (vom 39. auf das 43. Lebensjahr verschoben). Nicht mehr bei Erreichen der zehnten, sondern erst bei der zwölften Stufe sollte der (im Übrigen einzige) Aufstieg während der gesamten Dienstzeit erfolgen… Zum hoffnungsvoll endenden Artikel.

Zum Bild der Reformation – Historiographische und theologische Überlegungen angesichts des Jubiläums 2017

von von Prof. Thomas Kaufmann, 22. Juni 2013, Pfarrvereinstag Hannover

Der Vortrag besteht aus drei Hauptteilen. Aus den Themen zitieren wir an dieser Stelle je eine Passage.

I. In einem ersten Teil seines Vortrags referierte Prof. Kaufmann über die Entwicklung der Reformationsgeschichtsforschung in den letzten 30 Jahren

daraus: 7.    Die Plausibilität der Reformation entschied sich nicht an einzelnen doktrinalen ‚Wahrheiten‘, sondern daran, dass Menschen in ihrer jeweiligen Lebenswelt mit diesen ‚Wahrheiten‘ etwas anfangen konnten, sie sich anzueignen vermochten. Der weitere Prozess der Reformation war entscheidend dadurch bestimmt, die Partizipationsmöglichkeiten bzw. Apperzeptionsbedingungen der Christen aller Stände durch Medien wie Katechismen, volkssprachliche Liturgien, die Bibel in der Volkssprache, Postillen usw. nach und nach entscheidend und nachhaltig zu verbessern.

II. Kritik an den Planungen des Reformationsjubiläums

daraus: 1. Ergebnisse der Wissenschaft werden nicht ernst genommen.
An der Vorbereitung des Mega – Events sind, so scheint es, recht viele Personen, Gremien und Institutionen beteiligt; wie allenthalben, so herrscht auch hier die ‚neue Unübersichtlichlichkeit’. Definitive Auskünfte über all das zu geben, bin ich ungeeignet; die Organisationsstruktur ist, soweit ich weiß, in mancher Hinsicht als vorerst letzte Realisierungsgestalt der vielbeschworenen und –geschmähten Symbiose von Thron und Altar zu deuten: Politiker insbesondere der Sitzländer der Reformationsgedenkstätten sitzen mit Wirtschaftsexperten und Kirchenführern vor allem der EKD-Ebene in gemeinsamen Gremien und beraten Maßnahmen für das Reformationsjubiläum; Kuratorien verteilen Gelder für kulturelle Projekte im Zusammenhang mit dem Jubiläum, insbesondere Bauvorhaben; Koordinationsstellen und Referentenposten werden geschaffen; Personen, die mit der wissenschaftlichen Bearbeitung der Reformationsgeschichte befasst sind, spielen bei diesen Vorgängen kaum eine Rolle. Der Wissenschaftliche Beirat, den der Rat der EKD für das Jubiläum eingesetzt hat, scheint nur dann in Anspruch genommen zu werden, wenn es opportun ist. Ansonsten werden, soweit ich höre, nach technokratischer Gutsherrenart Akteure ausgetauscht oder fügsame, hyperadaptive Personen mit zweifelhafter Qualifikationen um Aufgaben gebeten, für die sich der Wissenschaftliche Beirat zuständig weiß. Demnächst steht ein Krisengespräch bevor, in das der Ratsvorsitzende involviert wurde. Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirates haben unabhängig voneinander mir gegenüber über die Intriganz von Funktionären geklagt; durch unlängst erschienene Publikationen ist öffentlich bekannt geworden, dass Beiratsmitglieder daran zweifeln, dass die EKD an wissenschaftlich vertretbaren Motiven und Begründungen im Zusammenhang des Reformationsjubiläums ernsthaft interessiert ist. Das Ziel scheint eher in Richtung auf eine Instrumentalisierung zu gehen.

III. Das allgemeine Priestertum und die Organisationsgestalt des reformatorischen Christentums in europäischem Horizont.

daraus: `Die Kirche im Dorf lassen´ und sich für die Welt öffnen
Die evangelische Christenheit hat keinen Anlaß, sich angesichts der Europathematik anders als selbstbewusst zu gerieren. Die Konturen eines evangelischen Europas liegen freilich vor der Epoche der Nationalismen. Die Beschäftigung mit der Reformation hilft, sie freizulegen und als heutige Möglichkeit wiederzuentdecken. Die organisationsgeschichtlichen Folgen der reformatorischen Christentumsgeschichte sind, zumal wenn man sie in einen europäischen Horizont rückt, ausgesprochen komplex. Sie haben das Ihre dazu beigetragen, die spezifisch europäischen Umformungsprozesse, die wir Moderne nennen, zu forcieren. Sie haben dazu beigetragen, in spezifisch europäischer Manier ‚die Kirche im Dorf’ zu lassen und sie zugleich für die Welt zu öffnen. An diese Zusammenhänge zu erinnern heißt, darauf zu insistieren, dass es von einem reformatorischen Kirchenverständnis her keine Alternative dazu gibt, alles uns Mögliche dafür zu tun, die Kirche am Lebensort der Menschen zu erhalten. Die Beschäftigung mit der Reformation kann also dazu helfen, angesichts unübersichtlicher Optionen Kriterien für Prioritäten zu finden.
Zum Vortrag.

Rückblende: Pastorenausschuss Hannover gegen „Personalentwicklungsgespräche“ als Instrument ephoraler Dienstaufsicht

21. Mai 2003. PEG Stellungnahme des Pastorenausschusses Hannover

Stellungnahme des Pastorenausschusses zu den im landeskirchlichen Pilotprojekt vorgeschlagenen “Personalentwicklungsgesprächen” (PEG)
Falls die vorgeschlagenen “Personalentwicklungsgespräche” landeskirchlich eingeführt werden sollten, müssen nach Auffassung des Pastorenausschusses dabei folgende Rahmenbedingungen erfüllt werden:
1.     Mit den landeskirchlichen Pfarrvertretungen und Pfarrvereine der EKD (”Fuldaer Runde”) hält auch der Pastorenausschuss die Bezeichnungsänderung: “Orientierungsgespräche” (OG) für unbedingt erforderlich.
2.    Diese Benennung soll die OG-Gespräche von vornherein als Angebote und Hilfen zur noch kompetenteren Gestaltung des kirchlich zentralen, unabhängigen Pfarramtes kennzeichnen.

4.    Mit der Gesamtpfarrvertretung der VELKD lehnt auch der Pastorenausschuss nachdrücklich jede Ausformung von “Orientierungsgesprächen” zu Instrumenten ephoraler Dienstaufsicht ab, die aus unabhängigen InhaberInnen der Gemeindepfarrämter abhängige MitarbeiterInnen der Kirchenkreise machen könnten.

Vollständiger Text der Stellungnahme.

Später Erfolg für den Hannover’schen Pfarrverein: Synode für Rücknahme der Streichungen

von Anneus Buisman und Andreas Dreyer

Vielleicht waren wir als Pfarrerschaft naiv, als wir seinerzeit, vor rund 15 Jahren, einer befristeten teilweisen Gehaltskürzung zustimmten, um zusätzliche Stellen für den Nachwuchs in kirchlichen Berufen zu ermöglichen. Fünfzig zusätzliche Pfarrstellen sollten für einen Zeitraum von rund zehn Jahren geschaffen werden, dafür war man bereit, ebenfalls befristet auf ein Jahrzehnt bis zu 2,5% Abschlag beim Gehalt und die Streckung um zwei Dienstalters-Stufen bis zum Erreichen der Durchstufung nach A14 zuzustimmen (vom 39. auf das 43. Lebensjahr verschoben). Nicht mehr bei Erreichen der zehnten, sondern erst bei der zwölften Stufe sollte der (im Übrigen einzige) Aufstieg während  der gesamten Dienstzeit erfolgen.

Dann folgte wenig später die vom Staat auch auf die Kirche übertragene sog. Kanther-Reform von 1997, die vieles von dem, wovon man zuvor ausgegangen war, zu Makulatur werden ließ. Denn die Dienstalters-Stufen wurden nun ohnehin vollkommen verändert und gestreckt (die entscheidende Durchstufung von A13 nach A14 wurde dadurch um eine Jahrzehnt vom 43. auf das 53. Lebensjahr verschoben), es folgte per Synodenbeschluss die komplette Streichung von A14. Nur der Pfarrerschaft wurde als einziger kirchlicher Dienst-Gruppe das Gehalt gekürzt, sowohl SuperintendentInnen als auch Kirchenbeamte kamen trotz anderslautendem Synodenbeschluss vollkommen ungeschoren davon. Nach zähem Ringen dann die kleine Zubilligung, immerhin ein vermindertes A14 ab dem 53. Lebensjahr zu zahlen. Soweit die Vorgeschichte.

Lesen Sie, wie es zum späten Erfolg der Pfarrvertretung kam und wie dieser aussieht.

Stoppt die Pfarrhausverkäufe – sofortiges Moratorium gefordert

Ein sofortiges Moratorium beim Verkauf evangelischer  Pfarrhäuser hat der Vorsitzende des Hannoverschen Pfarrvereins, Pastor Andreas Dreyer (Landesbergen) von der hannoverschen Landeskirche gefordert. Es sei unverantwortlich, just derzeit das Tafelsilber zu veräußern, nur um vermeintlich schnelle Erlöse zu erzielen. Pfarrer und Pfarrerinnen hätten aus Vertrauensschutzgründen ein Anrecht darauf, im Pfarrhaus wohnen bleiben zu können, wenn sie dies wollen. Dies entspräche dem Dienst- und Treueverhältnis auf Gegenseitigkeit, das zwischen PfarrerInnen und Landeskirche bestünde.

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