Archiv der Kategorie:
Frieden oder Krieg

Wie die „Willkommenskultur“ finanziert werden kann. Von Oskar Lafontaine

11/2015, Oskar Lafontaine in: Evangelische Aspekte


Wir dürfen nicht vergessen, dass es eine humanitäre Katastrophe ist, wenn 60 Millionen Menschen gezwungen werden, ihre Heimat zu verlassen, viele bei der Flucht sterben und Familien auseinandergerissen werden. Deshalb müssen vor allem die Ursachen der Flucht in den Blick genommen werden. Die Menschen fliehen vor Krieg und Vertreibung, Hunger und Elend. Waffenexporte und Interventionskriege sind mit verantwortlich für die Flüchtlingsbewegungen und müssen daher umgehend beendet werden.

Im ersten Halbjahr 2015 hat die Bundesrepublik die Waffenexporte in den Nahen Osten noch einmal gesteigert. Eine Schande! Dass die US-Regierung erklärt, die Aufnahme der Flüchtlinge sei ein Problem der Europäer, ist blanker Zynismus. Die USA haben den Nahen Osten in Brand gesetzt, vor allem in Afghanistan, im Irak und in Syrien. Die Bundesregierung muss den Mut haben, von der US-Regierung Milliarden-Beträge zu fordern, um die Integration der Flüchtlinge mitzufinanzieren. Zudem sind die USA verpflichtet, ähnlich viele Flüchtlinge aufzunehmen wie Europa.

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Israel – Palästina: Zwischen Hoffnung, Illusion und Komplexität

11/2015

„Wir brauchen eine Querschnittssolidarität“. Dieser Satz des Nahost-Referenten des Berliner Missionswerks, Jens Nieper, prägte die Tagung der Evangelisch-reformierten Kirche zum Frieden im Nahen und Mittleren Osten. Zweieinhalb Tage lang setzten sich 30 Mitglieder aus den Ausschüssen Theologie, Juden und Christen sowie Partnerschaft und Mission intensiv mit der Frage auseinander „Was fördert den Frieden im Nahen und Mittleren Osten“.

 

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Israel: Mehr Kairo als Berlin. Von Johannes Becke, Israel Institute.

28.10.15, SZ

Israel sieht sich als Vorposten des Westens im Orient, als „Villa im Dschungel“. Dabei ist es längst Teil des „Dschungels“.

Von Johannes Becke, Israel Institute, Fellow at the Moshe Dayan Center (Tel Aviv University)

Während die palästinensisch-arabische Seite eine gefährliche Tendenz zur Fälschung der Geschichte aufzeigt (der Tempelberg sei gar nicht die historische Stätte des Tempels), so wollen die Tempelberg-Aktivisten gleich das messianische Ende der Geschichte erzwingen – durch die Erstellung von Tempelgerät, das Schlachten von Pessach-Lämmern und die Züchtung einer „roten Kuh“ zur rituellen Reinigung der zukünftigen Priester…. Zum Artikel

Widerstand ist zwecklos. Wie das Militär den Angriff auf unseren freien Willen probt.

26.10.2015, von Anna Maria Kellner
Das wirklich Neue und Beunruhigende an der Neurotechnologie ist hingegen die Möglichkeit zur vollständigen und unmittelbaren Kontrolle des Menschen. Gelingt es eines Tages, menschliche Gehirne gezielt und ohne Zuhilfenahme von implantierten Elektroden oder Verkabelung zu manipulieren, wäre die menschliche Entscheidungsautonomie, die einen freien Willen voraussetzt, nicht mehr gegeben. Der Manipulierte ließe sich bedienen wie eine Maschine. Mehr noch: Er könnte dazu gebracht werden, sein ferngesteuertes Handeln für das Ergebnis seines vermeintlich eigenen freien Willens zu halten. Ohne eine Chance auf Gegenwehr, auf Bewahrung des eigenen Ichs: Seine Persönlichkeit, seine Identität, sein Menschsein wäre im Grunde ausgelöscht….

Die U.S. Air Force untersucht zurzeit, wie die Gehirne von Soldaten mittels niedrig dosierter Elektrizität so stimuliert werden können, dass größere und längere Aufmerksamkeitsspannen erreicht werden. Anders als beim Einsatz von Psychopharmaka in Kampfeinsätzen wäre mit dieser Technologie ein gezieltes, jederzeit umkehrbares und vermeintlich Nebenwirkungs-armes Aufputschen der Soldaten möglich. Abbau von Angst, Hemmungen, moralischem Empfinden, Empathie, die Freisetzung ungezügelter Aggression oder auch das gezielte „Einschläfern“ eines Kämpfers oder gar ganzer Kampfverbände, ist das Programm der Air Force erfolgreich, lässt sich die Liste potentieller Anwendungsgebiete leicht fortschreiben.

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Religion und Krieg

Sind Religionen generell kriegerisch oder friedfertig? Mit dieser Frage hat sich Religionswissenschaftler Hartmut Zinser beschäftigt. Spektrum leistet bietet eine Rezension zu seinem Buch „Religion und Krieg“.

Es zeigt sich, dass jede Religion Kriege rechtfertigen kann. Meistens muss sie für die Argumentation jedoch große Verrenkungen vollziehen.

Ignoranz, Inkompetenz und rassistischer Dünkel gegenüber Muslimen führen uns immer tiefer in den Sumpf des Terrors hinein. Das Problem beginnt unlösbar zu werden. Selbst das haben unsere Anti-Terrorkrieger noch nicht bemerkt. Ein Brief im Zorn via facebook. Von Jürgen Todenhöfer.

08/2015, Jürgen Todenhöfer, CDU-Bundestagsmitglied von 1972-1990 und damals „einer der bekanntesten deutschen Unterstützer der von den USA geförderten Mudschahidin und deren Guerillakrieg“ (Wikipedia)

Sehr geehrte Präsidenten und Regierungschefs!

Ihr habt mit eurer jahrzehntelangen Kriegs- und Ausbeutungspolitik Millionen Menschen im Mittleren Osten und in Afrika ins Elend gestoßen. Wegen euch flüchten weltweit die Menschen. Jeder 3. Flüchtling in Deutschland stammt aus Syrien, Irak und Afghanistan. Aus Afrika kommt jeder 5. Flüchtling.
Eure Kriege sind auch Ursache des weltweiten Terrorismus. Statt ein paar 100 internationale Terroristen wie vor 15 Jahren haben wir jetzt über 100.000. Wie ein Bumerang schlägt eure zynische Rücksichtslosigkeit jetzt auf uns zurück.
Wie üblich denkt ihr nicht daran, eure Politik wirklich zu ändern. Ihr kuriert nur an den Symptomen herum. Die Sicherheitslage wird dadurch jeden Tag gefährlicher und chaotischer. Immer neue Kriege, Terrorwellen und Flüchtlingskatastrophen werden die Zukunft unseres Planeten bestimmen.
Auch an Europas Türen wird der Krieg eines Tages wieder klopfen. Jeder Geschäftsmann, der so handeln würde, wäre längst gefeuert oder säße im Gefängnis. Ihr seid totale Versager.
Die Völker des Mittleren Ostens und Afrikas, deren Länder ihr zerstört und ausgeplündert habt sowie die Menschen Europas, die jetzt unzählige verzweifelte Flüchtlinge aufnehmen, zahlen für eure Politik einen hohen Preis. Ihr aber wascht eure Hände in Unschuld. Ihr gehört vor den Internationalen Strafgerichtshof. Und jeder eurer politischen Mitläufer müsste eigentlich den Unterhalt von mindestens 100 Flüchtlingsfamilien finanzieren.

Quelle: Jürgen Todenhöfer auf facebook. Nachdruck hier.

Kirchenführer unternehmen eine Pilgerreise nach Hiroshima und Nagasaki um die nukleare Bedrohung zu beenden

08/2015

Kirchenführer unternehmen eine Pilgerreise nach Hiroshima und Nagasaki die nukleare Bedrohung zu beenden

27. Juli 2015
Au début d’août, des responsables d’Églises de sept pays qui se trouvent face au choix historique de mettre hors la loi ou non les armes nucléaires vont entreprendre un pèlerinage vers les deux villes japonaises dévastées par des bombes atomiques il y a 70 ans…

Deutscher Text leider nur in schlechter Übersetzung:

Anfang August, um die Kirchenführer aus sieben Ländern, die stehen vor der Wahl der Geschichte zu verbieten oder nicht Kernwaffen wird eine Wallfahrt zu den beiden japanischen Städten vor 70 Jahren durch Atombomben zerstört verpflichten …

Wem gehört Jerusalem?

Die Zeit erzählt aus dem Leben der beiden Studentinnen Avigayil und Hadil. Beide wohnen in Jerusalem und studieren an der gleichen Universität. Dennoch könnte ihr Leben kaum unterschiedlicher sein. In Jerusalem man kann in einer gemeinsamen Stadt leben und dennoch nie etwas mit den anderen zu tun haben. Dabei wäre gegenseitiges Verständnis und eine gemeinsame Zukunft wichtig.

John Dear, katholischer Priester in den USA, protestiert immer wieder friedlich gegen Atomwaffen, Kriege, Armut

07/2015

Der katholische Priester John Dear protestiert in den USA immer wieder friedlich gegen Atomwaffen, Kriege, Armut und fordert die Politik zum Umdenken bei der Klimapolitik auf. Mit seiner Spiritualität der Gewaltfreiheit eckt er an. Er war schon 75 Mal in Haft und bekommt regelmäßig Schwierigkeiten mit den Kirchenoberen. Ein Porträt

Eine Billion Dollar habe die US-Regierung gerade für die Erneuerung der amerikanischen Atomwaffen in den nächsten dreißig Jahren ausgegeben. »Mit dem Geld könnte man den Hunger in der Welt beenden«, meint John Dear, für den der Einsatz gegen Atomwaffen zum Kern seines Engagements gehört
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