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Downsizing Personal, Immobilien

Bistum Mainz baut weiter Priesterstellen ab – bis 2025 um 2% p.a.

„Die Zahl der Pfarrerstellen im Bistum Mainz soll von 237,5 Ende Dezember 2012 auf 178 im Jahr 2025 sinken. So sieht es der Entwurf des Stellenplans vor, den Generalvikar Dietmar Giebelmann derzeit in den Dekanaten des Bistums vorstellt.“

Kommentar F.S.: Im Bistum Mainz ist demnach – beginnend auf niedrigem Niveau – ein Abbau von Pfarrstellen um etwas mehr als 2% p.a. vorgesehen. Das deckt sich mit der von der Kirchenleitung der Kirche_ohne_(pastorale)_Zukunft geplanten, von der Synode 2012 kassierten Vorlage zur Pfarstellenbemessung 2025 der EKHN.

Nordkirche droht Pastorenmangel

Pfarrer als Mangelware, nicht nur bei den Katholiken? – In den kommenden Jahren werden sich zu wenige Nachwuchstheologen ihre Stellen aus einem großen Angebot aussuchen können. Foto: Anyka

Der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland droht ein Pastorenmangel.

Grund seien zunehmende Pensionierungen und weniger Nachwuchs im Pastorenberuf, bestätigte Nordkirche-Sprecher Frank Zabel. Derzeit gibt es 1.700 evangelische Theologen (1.036 Männer, 664 Frauen), die sich rund 2.300 Stellen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern teilen. Die Pensionierungswelle von Pfarrern aus den geburtenstarken Jahrgängen wird 2023 mit mehr als 100 neuen Ruheständlern einen Höhepunkt erreichen. Mehr dazu?

 

Westfalen: hilfreiche Konzepte gegen drohenden Pfarrermangel?

Bis zum Jahr 2030 werde sich die Zahl der benötigten Pfarrer von derzeit fast 2.000 auf rund die Hälfte verringern, heißt es in einem Papier zur Personalentwicklung, über das diese Woche die Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld diskutiert…

Erwogen wird unter anderem, die Größe der Gemeinde pro Pfarrstelle auf bis zu 3.500 zu erhöhen. Bislang ist ein Pfarrer für durchschnittlich 2.500 Kirchenmitglieder zuständig.

Außerdem will die EKvW mit offensiver Werbung für das Theologiestudium und einer stärkeren Beteiligung von Ruheständlern einem langfristig drohenden Pfarrermangel begegnen. Mehr dazu ?

Personalchaos bei der Bahn

Im Thema des Monats Juni untersuchten die Wort-Meldungen die Personalsituation der Professionen. Über die Professionsgrenzen hinweg ist die Lage gekennzeichnet von Unterbesetzung, Nachwuchsmangel und wachsendem Druck. Vergleichbare Downsizing- und Ökonomisierungskonzepte wirken aber auch in anderen Branchen – mit ähnlichen „Erfolgen“. Man wird fragen: ist das also das Ergebnis von „total quality managment“?

Hauptbahnhof Mainz Abgekoppelt bis zum Herbst

Reisende ärgern sich, die Republik staunt. Es liegt womöglich an der persönlichen Entscheidung dreier Fahrdienstleiter, wie lange das Bahnchaos noch dauert. Den dreien werde nahegelegt, ihren Urlaub abzubrechen, so die Bahn. Personal von außerhalb müsste erst monatelang angelernt werden. SZ

 

Aus Schaden klüger !?

Chaos am Mainzer Hauptbahnhof Bahn überprüft komplette Personalplanung

Im Chaos um den Mainzer Hauptbahnhof will die Deutsche Bahn jetzt ihre gesamte Personalplanung überprüfen. Mitarbeiter sollen künftig mitentscheiden, wo mehr Kollegen gebraucht werden. Mehr zur möglichen/ angeblichen Wende der Personalpolitik der Bahn.

 

„Also, liebe Gemeinden, werdet attraktiv für die wenigen BewerberInnen“

Rein rechnerisch kann der Bedarf an Pfarrerinnen und Pfarrern in der Evangelischen Kirche von Westfalen erst im Jahr 2030 nicht mehr gedeckt werden, so heißt es in dem zitierten Papier zur Personalplanung. (Was heißt „erst“? Siebzehn Jahre vergehen schnell, vor dem Hintergrund, dass heute bereits Theologie studieren muss, wer in zehn Jahren eine Pfarrstelle übernehmen soll.) Diese Rechnung geht allerdings nur dann auf, wenn
1. sämtliche EntsendungsdienstlerInnen sich tatsächlich in Pfarrstellen berufen lassen (Das bedeutet, dass viele vom Entsendungsdienst getragene Arbeitsbereiche wegfallen und ist auf Kirchenkreis- und Gemeindeebenen nicht überall so gewollt.)
2. der zur Verfügung stehende Nachwuchs tatsächlich in Westfalen bleibt (Warum sollte er, wenn er in anderen Landeskirchen besser bezahlt wird? Die Provinzialität der Landeskirchen ist kein Modell, das dem Lebensgefühl moderner Menschen entspricht und Ehepartner sind bei der Wahl des Arbeitsplatzes heutzutage auch kaum an Grenzen ehemals preußischer Provinzen zu binden. Das neue Pfarrerdienstrecht eröffnet jedenfalls die Möglichkeit ganz neu, das Berufsleben nicht mehr in einer einzigen Landeskirche zu verbringen. Und es gibt Landeskirchen, die bereits heute BewerberInnen suchen.).

Presbyterien sollten sich darauf einstellen, dass sie sich um Bewerberinnen und Bewerber auf freiwerdende Pfarrstellen weit mehr als in den vergangenen Jahrzehnten wirklich bemühen müssen. Es ist bereits heute nicht mehr so, dass zig KandidatInnen sich um eine Stelle balgen. Und die bürgerliche Idee, einen männlichen Bewerber in der Familiengründungsphase für das unwirtschaftliche Pfarrhaus zu finden, wie sie nicht selten immer noch tradiert wird, wird sich immer schwerer realisieren lassen. Also, liebe Gemeinden, werdet attraktiv für die wenigen BewerberInnen, die in den nächsten Jahren sich für eure freie Pfarrstelle interessieren. Apropos: Sämtliche potentiellen BerwerberInnen für 2013 und 2014 befinden sich bereits im kirchlichen Dienst, können bereits heute identifiziert und angesprochen werden!

Kommentar von Stephan

 

„tiefe Verletzung und Verlust einer gewachsenen Heimat“

Folgen von Personalmangel und Stellenkürzungen bei den Professionen:

Kirche:

Wir sind in Sorge! – Pfarrstellenkürzung ab 2015

Wiesbaden. „Fest steht, daß die Dreikönigsgemeinde mit ihren – namengebenden – drei Teilen nach den Plänen des Dekanats keine Zukunft hat. Dies erleben viele Menschen unserer Gemeinde als tiefe Verletzung und Verlust einer gewachsenen Heimat.“

Mit Unterschriftenaktion gegen die Pfarrstellenkürzung (Vorlage auf der homepage).

Gesundheitswesen:

 

 

 

 

 

 

Doppik/NKF: Mittelentzug durch Rückstellungen für Beihilfe

Durch die Bilanzierung müssen – gemäß der selbst definierten Bilanzierungsregelungen ! – nunmehr auch Rückstellungen für die Beihilfeverpflichtungen gebildet werden. Der Bayerische Finanzdezernent räumt ein, dass diese „Erkenntnis… relativ neu“ sei. War man früher zu dumm? Wohl kaum. Man hat die Frage von Chancen und Risiken der Rückstellungen einfach anders bewertet. Heute erleben wir einen nie dagewesenen Niedrigstzinssatz. In einer solchen Zeit erlegt man sich ohne Not die Verpflichtung zu hohen Rückstellungen auf. Denn die im folgenden genannten Beträge machen ca. 60% des Haushaltsvolumens eines Rechnungsjahres der betreffenden Landeskirchen aus und sind mithin kein Pappenstiel. Bei kritischen Gremien wird man dies wohl etwas differenzierter begründen müssen, als die Erläuterungen zu den Bilanzen dies bisher vorgenommen haben. Denn zugleich muss man das Risiko, das von dieser Position für den Haushalt ausgeht, als äußerst gering einschätzen.

Ev.-Luth. Landeskirche Bayern

„Die Erkenntnis, dass Beihilfeverpflichtungen für Pensionäre

rückstellungspflichtig sind, ist relativ neu. Deshalb wurde hierfür auch im Haushalt der ELKB in der Vergangenheit noch keine Vorsorge getroffen. Für die erforderlichen bis zu 303 Mio. Euro müssen wir eine realisitische Idee zur Finanzierung entwickeln, die zunächst mit einem Drittel bereits

vorhandener Finanzmittel auskommt. Dieser Weg ist dann mit dem Finanzausschuss abzustimmen, ein gangbarer Weg wird

zu finden sein.“ Lesen Sie den vollständigen Bericht des Dezernenten.

Württembergische Landeskirche

Die Rückstellungen zur Absicherung der Versorgungsverpflichtungen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg für ihre Pfarrerinnen und Pfarrer sowie ihre Beamtinnen und Beamten zum 31. Dezember 2011 ergeben sich aus dem versicherungsmathematischen Gutachten der Heubeck AG, Köln, vom 12. November 2009 über die Altersversorgungssysteme der Landeskirche.

Nicht abgesichert ist jedoch das Risiko der Landeskirche für Beihilfeverpflichtungen im Ruhestand gegenüber Pfarrerinnen und Pfarrern. Danach beträgt der Teilwert der Beihilfeverpflichtungen für die Zeit des Ruhestands aller aktiven sowie bereits im Ruhestand befindlichen Pfarrerinnen und Pfarrer 396,07 Millionen Euro (davon für Aktive 235,47 Millionen Euro, für Ruheständler 160,60 Millionen Euro).

Lesen Sie die Erläuterungen zur Bilanz der Württembergischen Landeskirche.

Stoppt die Pfarrhausverkäufe – sofortiges Moratorium gefordert

Ein sofortiges Moratorium beim Verkauf evangelischer  Pfarrhäuser hat der Vorsitzende des Hannoverschen Pfarrvereins, Pastor Andreas Dreyer (Landesbergen) von der hannoverschen Landeskirche gefordert. Es sei unverantwortlich, just derzeit das Tafelsilber zu veräußern, nur um vermeintlich schnelle Erlöse zu erzielen. Pfarrer und Pfarrerinnen hätten aus Vertrauensschutzgründen ein Anrecht darauf, im Pfarrhaus wohnen bleiben zu können, wenn sie dies wollen. Dies entspräche dem Dienst- und Treueverhältnis auf Gegenseitigkeit, das zwischen PfarrerInnen und Landeskirche bestünde.

Lesen Sie mehr.

Die Pfarrstellenbemessung 2025 der EKHN – von Pfr. Friedhelm Schneider

Finanziell geht es der EKHN 2012 gut. Die Kirchensteuern steigen im Trend der zurückliegenden 20 Jahre um 1- 1,5% pro Jahr . Dennoch ertönt bei unzähligen Anlässen intern oder in der Öffentlichkeit das Lied der Depression, die Klage vom „Rückgang der Steuereinnahmen um durchschnittlich rund 0,9% aufgrund demografischer Entwicklung“ . Deshalb müsse die EKHN Einsparerfolge erzielen und stellt wiederholt die Frage: „Wie viele Stellen im Pfarrdienst werden wir uns in Zukunft voraussichtlich noch leisten können?“

Lesen die der Artikel zur Debatte der Pfarrstellenbemessung der EKHN-Synoden 2012 von  Pfr. Friedhelm Schneider in Kirche_ohne_(pastorale)_Zukunft