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‚Nachwuchs‘ – Mangel

EKD- Statistik zu Neueintragungen und Gesamtbestand der In die landeskirchlichen Listen eingetragene Studierende der ev. Theologie und Studierende an Hochschulen insgesamt am 31.12.2015.

07/2016

In die landeskirchlichen Listen eingetragene Studierende der ev. Theologie und Studierende an Hochschulen insgesamt am 31.12.2015, Ausgabe Juni 2016:

Die Werte sind seit 2008 sehr stabil und liegen in den Jahren bis 2015 (WS 2015/16) bei etwa 2400 Studierenden für alle Landeskirchen der EKD.
Dabei steigt der Frauenanteil langsam, aber kontinuierlich. Bei der letzten Statistik stehen 1440 Frauen 980 Männer gegenüber. Zuletzt dominierte der Männeranteil im Jahr 2003, 2004 herrschte etwa Gleichstand. Heute ist das Verhältnis 3/5 zu 2/5 zugunsten der Frauen.

StudienanfängerInnen:

Bei insgesamt 250.000 Studienanfängern entscheiden sich im WS 2015/2016     443 für ev. Theologie. Damit ist in etwas der Stand von 2012/2013 wieder erreicht. Die ab 2014 teilweise verstärkten Anstrengungen und Anreize der Landeskirchen zeigen damit also gewisse Früchte. Ob  sie den Erwartungen entsprechen und vor allem: ob diese geringen Steigerungsraten ausreichen um den zukünftigen durch die anstehende Pensionierungswelle zu erwartenden Mangel zu decken, wird bisweilen auch offiziell bezweifelt.

Die Unterlagen sind erhältlich bei: statistik@ekd.de

Tour d’Horizon der Fragen und Probleme, mit denen Pfarrrvereine im Umbauprozess der Kirche beschäftigt sind II: von Pfarrdienst, Pfarrbild, Nachwuchs und Zukunftsperspektiven

Große Hoffnungen – das Projekt »Assistenz im Pfarramt« oder: „Entlastung sieht anders aus.“

Mehr Stunden, mehr Geld, mehr Qualifizierung — alles gute Ideen. Aber bitte in den Gemeinden, wo sie den Menschen gut sichtbar und sehr direkt zugute kommt und nicht durch Schaffung neuer Zentralen oder Verwaltungsstellen! Es wäre kontraproduktiv, wenn am Ende hoch qualifizierte Menschen in zentralen Verwaltungsstellen qualifizierte Aufgaben übernehmen und im Pfarramt die Pfarrerinnen ihre Zeit mit den einfachen Verwaltungstätigkeiten, dem Falten von Liedblättern und anderen organisatorischen Aufgaben verbringen. Entlastung sieht anders aus.

vgl. S. 91, vgl. zum selben Thema: „Der Gemeindemanager“

Dienstordnungen

Ob es letztlich gelingt, das Arbeitsvolumen, das auf den Stellen liegt, sinnvoll zu begrenzen und dabei die Freiheit zu erhalten, liegt auch an uns. Niemand zwingt uns, Erbsen zu zählen, niemand verlangt Arbeitspläne oder will Stechuhren — es geht nur um das Volumen an Arbeit, das geschätzt insgesamt auf der Stelle liegt — und das sollte tatsächlich 48 h mit allen Vorbereitungszeiten nicht übersteigen. vgl. S. 90

Pfarrerbild

Was sagt ihr zum Pfarrerbild aus dem gleichnamigen Prozess? Nur: Zu welchem Bild? Ein Bild ist nicht entstanden, nur ein Aufgabenprofil. Vielleicht ist das auch gut so. Die von OKR Nitsche gern zitierte große Einigkeit hätte ihn dagegen nicht so überraschen müssen, denn es handelt sich nicht um ein Bild, sondern um eine Art Aufgabenprofil, was die wesentlichen Aufgaben betrifft. Und das kann man seit Jahren sehr durchgängig in allen Mitgliedschaftsuntersuchungen der EKD nachlesen. Auch in der neuesten Untersuchung steht, dass Verkündigung, Kasualien, Begleitung an den Schwellen des Lebens — gespiegelt finden wir das im Gottesdienstverhalten: Während der wöchentliche Besuch deutlich abnimmt, nimmt der Besuch an den Festen zu.

Öffentliches Amt.Unsere Mitglieder wissen es: Pfarrerinnen sind das Gesicht von Kirche…

vgl. S. 88

 

Nachwuchs

Zukunft — aber wie? Die nackten Zahlen: Die Anwärterliste der bayerischen Landeskirche ist tatsächlich die größte EKD-weit. Das sagt allerdings vor allem etwas darüber aus, wie verzweifelt die Lage anderswo ist. Von den 443 Personen, die aktuell mit dem Ziel Pfarramt Theologie studieren werden ja nicht alle irgendwann ordiniert – und nicht alle in Bayern. Im Jahr 2015 waren es hier nach EKD-Statistik 30. …
Die Prognose rechnet damit, dass knapp 500 ganze Stellen eingespart werden bis 2038. Die entstehende Kurve wird im Wortsinn untermalt mit der Kurve der zu erwartenden Pfarrer und Pfarrerlnnen. Der Abstand zwischen beiden Linien ist deutlich. Und er wächst. Im Jahr 2038 werden über 620 Kolleglnnen fehlen! Das ist mehr als 1/3 des errechneten Bedarfs! vgl. S. 92

Kleine Examensreform

Kleine Reform — gar nicht so kleine Wirkung: Künftig ist möglich. auch beim zweiten Versuch und in allen Fächern eine 5 auszugleichen; es wird also die Gesamtnote aus schriftlich und mündlich gewertet. Außerdem gibt es zwischen 4,0 und 5,0 nun Zwischenstufen. Zusammen wird das dafür sorgen, dass nicht nochmal reihenweise Kandidatlnnen durchfallen, die im Gesamtschnitt eine 2 vor dem Komma haben.

vgl. S. 92, zum Hintergrund der kleinen Reform.

Eine Altlast: der 100%-Beschluss – die »Zwangsstellenteilung«
Über lange Jahre bekamen Pfarrer und Pfarrerinnen, die mit Pfarrer/Pfarrerin verheiratet waren, zusammen nur 100% Dienstverhältnis. Die ursprüngliche Regelung, dass das auch für Ehen mit Menschen aus anderen Berufsgruppen gelten solle, wurde bald stillschweigend fallen gelassen… Ein Ausgleich für die Zeiten, in denen die Betroffenen zwar ganz arbeiten durften, aber nur halb bezahlt wurden,  steht noch aus. Das gleiche gilt für das über Jahre als Examensvoraussetzung verpflichtende Praxisjahr. In der badischen Landeskirche wird übrigens die ruhegehaltsfähige Dienstzeit für die Jahre, in denen jemand zum Teildienst gezwungen wurde, statt mit 50 mit 75% berechnet. Zumindestens das sollte bei uns auch drin sein! vgl. S. 94

Strukturreformen überdenken: Kardinal Marx, München, will Modelle entwickeln lassen, um den Priestermangel aufzufangen.

31. Mai 2016, Von Jakob Wetzel

Die katholische Kirche ruft ihre Gläubigen zum Experimentieren auf – und lockert dafür umstrittene Vorgaben ihrer Strukturreform…..vorbehalten sein soll, gehört zu den zentralen Kritikpunkten an der 2010 verabschiedeten Strukturreform in der Erzdiözese; denn weil die Zahl der Priester langfristig sinkt…

Die Kirche hat auf die Probleme mittlerweile reagiert: Bereits Ende 2014 kündigte sie an, sie wolle die Strukturreform überdenken, nicht nur wegen des Mangels an Priestern, sondern auch, damit sich haupt- und ehrenamtliche Laien besser einbringen könnten, wie es damals hieß. Weitere Zusammenlegungen von Pfarreien zu Verbänden solle es nicht mehr geben. Wenig später stellte das Erzbistum Verwaltungsleiter ein, um die Pfarrer von Management-Aufgaben zu entlasten und ihnen mehr Zeit für die Seelsorge zu verschaffen. Und erst im März kündigte die Kirche an, Forscher der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn sollten in einer groß angelegten Umfrage die bisherigen Ergebnisse der Strukturreform im Erzbistum auf den Prüfstand stellen. Mehr dazu.

Quest – ein Studiengang für den vereinfachten Quereinstieg in das reformierte Pfarramt in der Schweiz.

06/2016

Der erste Durchgang ist im Herbstsemester 2015 gestartet. Zurzeit finden Gespräche über eine weitere Auflage von Quest statt. Frühester Starttermin für einen zweiten Durchgang ist das Herbstsemester 2017. Schreiben Sie uns an quest@theologiestudium.ch, wenn wir Sie über den Fortgang der Planung auf dem Laufenden halten sollen.  Mehr dazu.

Nordkirche gewährt Förderung für Lehramtskandidaten in Ev. Religion.

04/2016

Aufgrund des auch aufgrund verfehlter Personalpolitik der Kirche bedingten Nachwuchsmangels in kirchlichen Berufen greift nach der EKKW nun auch die Nordkirche in den Säckel und unterstützt Lehramtskandidaten:

„…
3. „Die Wegweiser“ – Begleitung von Lehramtsstudierenden Evangelische Religion…
Um an dieser Stelle die universitäre Ausbildung zu unterstützen und zu ergänzen,
gibt es seit dem 1. Oktober 2014 im Landeskirchenamt (Dezernat KH) eine auf 5
Jahre begrenzte Projektstelle (100%) mit dem Auftrag, eine Studierendenbegleitung
für Lehramtsstudierende im Fach Ev. Religion zu konzipieren, aufzubauen und zu
verstetigen. …

Ein weiterer Baustein der Begleitung ist das spezielle Förderungsprogramm „Die
Wegweiser+“. Studierende, die sich dafür registrieren lassen, können finanzielle Förderung
beantragen (Zuschüsse zu Fachliteratur und für Exkursionen), erhalten regelmäßig
Informationen aus der Nordkirche und haben Vorteile bei der Nutzung des
Bibliotheks- und Medienzentrums der Nordkirche (u.a. kostenloser Versandservice
im Bereich der Nordkirche)….“

mehr dazu, vgl. S. 10, 11

Aufgewacht? 500.- € nicht rückzahlbares Stipendium für TheologiestudentInnen in der EKKW. Konkurrenz der Landeskirchen um Nachwuchs befügelt Kreativität der Kirchenleitungen.

02/2016

 

Prälatin Marita Natt, EKKW, im Interview:

Natt: …Schlicht gesagt: wir möchten den Theologiestudierenden ihre Landeskirche lieb und wichtig machen. Zu den Stipendien: eine Arbeitsgruppe hat dazu in einem ersten Entwurf Richtlinien formuliert. Die finanzielle Unterstützung beträgt monatlich 500 Euro, es gibt keine Vorbedingungen außer der Sprachfreiheit. Das Stipendium muss nicht zurückgezahlt werden, allerdings verpflichtet man sich für die Dauer der Jahre, die das Stipendium gezahlt wurde, in unserer Landeskirche tätig zu sein…  Zum Interview.

Reaktionen auf den Beitrag des AStA Neuendettelsau zum Theol. Examen in der ELK Bayern.

02/2016, Korrespondenzblatt Bayern

Prof. Wolfgang Stegemann: Klare Prüfungsanforderungen sind nötig

Der Beitrag des Asta der AugustanaHochschule im Januar-Heft des Korrespondenzblatts hat für einige Furore gesorgt. Wir drucken in dieser Aussprache die Reaktionen des Leiters des Prüfungsamtes, zweier Professoren, eines Pfarrers und schließlich eine Erwiderung des Asta ab. Es gab weitere Rückmeldungen, die wir hier aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht abdrucken. Aus diesem Grunde enthielt übrigens auch der Asta-Beitrag im vorigen Heft in dieser Hinsicht pauschale Aussagen, um die KommilitonInnen, die von ihren konkreten Prüfungserlebnissen berichtet haben, nicht zu gefährden. Wir waren im Redaktionsteam der Meinung, dass die Sorgen der jungen Leute, die an der Schwelle zwischen dem Abschluss des wissenschaftlichen Theologiestudiums und der kirchlichen Ausbildung bzw. zukünftigen Tätigkeit als Pfarrer und Pfarrerinnen stehen, unbedingt ernst genommen werden müssen. Sie werden, wie wir wissen, dringend gebraucht und sind, natürlich auch jenseits der aktuell prekären Lage einer augenfälligen Schere zwischen den Pensionierungszahlen und dem Eintritt in den Dienst, herzlich willkommen; sie werden unsere künftigen Kollegen und Kolleginnen sein. Ich habe dem Beitrag der Studierenden jedenfalls nicht entnommen, dass sie sozusagen aus dem Nachwuchsmangel der Kirche eine Art Prüfungsbonus schinden wollen. … Alle Reaktionen und Antwort des AStA, vgl. ab S. 25.

EKvW: „von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von 20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu zehn Jahren nicht erreicht“

02/2016, PV-Info – Nr. 3 / Dezember 2015

Die Gerechtigkeitslücke im Gehaltsgefüge und ihre Folgen. Von Pfr. Stephan Buse, EKvW.

„… die von der Kirchenleitung festgelegte Zahl von
20 Aufnahmen in den Probedienst pro Jahr seit nahezu
zehn Jahren nicht erreicht wird.«
Zum Diskussionsbeitrag von Stephan Buse, vgl. S.14

Generation Y: „Oben ist nicht mehr vorn.“ Gabriele Fischer über Karriere.

02/2016, Wirtschaftsmagazin brandeins

„…
• Es ist eines der beliebtesten Klischees jener Generation, die seit einiger Zeit ins Arbeitsleben drängt: Sie sei freizeitorientiert, schätze Work-Life-Balance mehr als Statussymbole und nehme die Familie wichtiger als den Arbeitsplatz. Karriere? Nein danke. Und was dann?…“

Zum Bericht.

vgl. dazu auch „Die Legende von der anspruchsvollen Generation Y“.

Und die Ausführungen des Personaldezernenten der EKHN, Jens Böhm zum Thema.