Archiv für das Jahr: 2015

EKiR: Zentrales Bewerbungsverfahren: Entmündigung der Presbyterien Offener Brief an die Kirchenleitung von Pfarrerin Christina van Anken.

Die EKHN betrachtet ihre früheren Auswahlverfahren für PfarrerInnen, das Assessmentcenter und die Potentialanalayse mittlerweile als Altlasten. Die EKiR will derartige unzeitgemäße Instrumente  weiterhin einsetzen – und erfährt Widerspruch.

12/2015

… Zunächst ist festzustellen, dass das aufwändige Verfahren nicht der aktuellen und erwartbaren Situation Rechnung trägt: es wirkt dem Nachwuchs-/TheologeInnenmangel nicht entgegen, sondern verstärkt die Problematik noch, schreckt es einerseits Interessierte ab, und siebt zum anderen Personen aus, die laut Examina und MentorInnenbeurteilung nach dem Vikariat durchaus für den Pfarrdienst geeignet sind…  Der vollständige Text.

„Immer wenn wir anfingen effektiv zu arbeiten, wurden wir umorganisiert“ – Petronius, röm. Feldherr 96 n. Chr. Oder: Wann endlich lasst ihr in Darmstadt uns einfach nur in Ruhe unsere Arbeit machen?

EKHN, Kirchensynode, Umorganisation der Propsteien nach Ruhestandsversetzung.

Propsteien neu geordnet

Mit einer knappen Mehrheit machte die Synode den Weg für eine Neuordnung der Propsteien frei. Sie betrifft vor allem Rhein-Main, Süd-Nassau, Starkenburg und Rheinhessen. Künftig sollen die bisherigen Propsteien Rhein-Main und Süd-Nassau in großen Teilen zusammengeführt und zur Propstei Rhein-Main vereinigt werden. Der Amtssitz liegt dann in Wiesbaden.“

Die beiden Kommentare zu diesem Beitrag – und zu dieser Art sinntötender „Reformen“ – sollen nicht verloren gehen:

1.  „Immer wenn wir anfingen effektiv zu arbeiten, wurden wir umorganisiert“ – Petronius, röm. Feldherr 96 n. Chr.

2. Wieder mal eine typische Schreibtisch-Täterei aus der Kirchenverwaltung der EKHN in Darmstadt. Teilweise total an der Basis vorbei.
Was soll Rheinhessen/Rhein-Lahn als Propstei? Mit Lücke dazwischen. Nur weil beide im Bundesland Rheinland-Pfalz liegen. Lächerlich!!!!
Süd-Nassau mach weg, Nord-Nassau wird riesig. Der derzeit schon wieder für vollkommen unnötige Verwaltungsarbeit ausgegebene Geldbestand wird dann durch die riesigen logistischen Wege in der neuen Propstei Nord-Nassau noch aufgestockt. Mehrkosten sind der Fall, keine Ersparnis. Wann endlich lasst ihr in Darmstadt uns einfach nur in Ruhe unsere Arbeit machen, statt durch aufgeblähten Verwaltungsfetischismus der kirchlichen Basis ständig neue Barrieren zu stellen und die effektive parochiale Arbeit nur zu bremsen bzw. durch Verwaltungsmehrbelastungen zu füllen!!!!

EKD-Statistiken: „* Stand 2013 geschätzt auf Basis der Erhebung 2005“

12/2015

Man reibt sich die Augen, findet solche Angaben in EKD- Publikationen, wie etwa den „Zahlen und Fakten zum kirchlichen Leben“ öfters. Nachdem wir von einem besonders krassen Beispiel schon berichtet hatten, hier zwei weitere Fälle:

„Einnahmen der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Gliedkirchen*

* Stand 2013 geschätzt auf Basis der Erhebung 2005.“  Zur Quelle.

oder:

„Aufgaben der Evangelischen Kirche in Deutschland und ihrer Gliedkirchen und deren Kosten*
* Stand 2013 geschätzt auf Basis der Erhebung 2005.“ zur Quelle.

Begründung:

„Wegen der großen Anzahl der Erhebungseinheiten (über 16.000) und des damit verbundenen Abstimmungs- und Arbeitsaufwandes werden Finanzstatistiken in großen zeitlichen Intervallen (5 – 10 Jahre), zuletzt 2005, durchgeführt. Strukturell und volumenmäßig gibt es von Erhebung zu Erhebung nur geringe Veränderungen…“  zur Quelle.

Anmerkung F.S.: eine Administration, die nicht in der Lage ist, einfache Statistiken zeitnah zu führen, sollte tunlichst vermeiden, datentechnisch kompliziertere Vorgänge in Angriff zu nehmen, wie etwa die Umstellung eines ganzen Rechnungswesens. Selbst wenn ein solches Projekt inhaltlich sinnvoll wäre – quod erat demonstrandum – dann müsste die Realisierung schon angesichts der Anforderungen der EDV scheitern.

EKD – Kirche als Versammlung der… Institutionen.

EKD ist Kirche? Widerspruch!
24. November 2015 von Andreas Reinhold, Kirchenbunt

Der Kirchenbegriff der EKD ist aber ein völlig anderer – und das, obwohl sie selbst in ihrer Grundordnung Art. 3 ausdrücklich auf Barmen verweist und „sich verpflichtet, als bekennende Kirche die Erkenntnisse des Kirchenkampfes über Wesen, Auftrag und Ordnung der Kirche zur Auswirkung zu bringen.“ (→ Quelle) Nun heißt es aber in der Neufassung: „Sie (die EKD) ist als Gemeinschaft ihrer Gliedkirchen Kirche“. Hier ist zwar das konstituierende Element der Gemeinschaft genannt. Aber zum einen ist damit keine konkrete Gemeinde bzw. Versammlung von Gläubigen gemeint, sondern Institutionen! Zum anderen fehlt völlig der direkte Bezug auf Wort und Sakrament! Dieser kann zwar aus dem vorherigen Passus („Sie (die EKD) … setzt voraus, dass sie (ihre Gliedkirchen) ihr Bekenntnis in Lehre, Leben und Ordnung der Kirche wirksam werden lassen“) herausgelesen werden. Jedoch ist von einer evangeliumsgemäßen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung der EKD selbst keine Rede!…  Zum Artikel.

EKHN, Evaluation zur Kirchenvorstandswahl: „Rund 40 % der Kirchenvorstände „mussten“ die Zahl der zu wählenden Kirchenvorstandsmitglieder reduzieren.“

12/2015, EKHN- Synode
a) Bedenken aufnehmen – Wahlrecht weiterentwickeln

Dennoch stellen Kirchengemeinden Anfragen an das geltende Wahlrecht und fragen nach der
demokratischen Legitimität und Sinnhaftigkeit unserer Wahlen nach demokratischen Prinzipien:
– Gemessen an der Wahlbeteiligung, wurde das Wahlverfahren insgesamt vielfach als zu aufwendig
angesehen. In einzelnen Fällen wurde das Wahlrecht insgesamt in Frage gestellt.
– Die Kandidierendensuche gestaltete sich angesichts der gestiegenen Erwartungen an ehrenamtliche
Kirchenvorstände vielfach schwierig.
– Das Verfahren der Kandidierendensuche wurde mancherorts als intransparent empfunden.
– Rund 40 % der Kirchenvorstände „mussten“ die Zahl der zu wählenden Kirchenvorstandsmitglieder
reduzieren.
– Die Wahlbeteiligung stagniert trotz großen Aufwands insgesamt seit Jahren durchschnittlich
um die 20%, ist 2015 sogar leicht zurückgegangen.
– Das Wahlverfahren lässt auch „Verlierer“ zurück, mit denen der Umgang schwierig ist, zumal,
wenn sie in nicht unerheblicher Zahl in den Kirchenvorstand innerhalb von 6 Monaten nachrücken.
– Wann ist eine Wahlbeteiligung gut? …

mehr dazu, vgl. S. 7

Landessynode Württemberg: Ausweitung der Prädikantenaufgaben vom Theologischen Ausschuss der Synode abgelehnt.

Die Abwertung des Pfarrdienstes und die Aufwertung des Prädikantendienstes, wie in einigen Landeskirchen praktiziert, wird von Pfarrvertretern kritisch gesehen. Der Theol. Ausschuss der Synode der ELK Wüürttemberg stellt sich hinter die PfarrerInnen.

12/2015

„…Eine generelle Übernahme von Kasualdiensten wie Bestattungen und Trauungen durch Prädikantinnen und Prädikanten komme für den Theologischen Ausschuss nicht in Frage, erklärte dessen Vorsitzender Dr. Karl Hardecker. Damit wurde der Antrag zur Änderung der Prädikantenordnung abgelehnt….  Zur Quelle vgl. S. 9.

Die Staatsleistungen sind kein Geschenk. Finanzdezernent Oberkirchenrat Dr. Martin Kastrup, Württemberg

12/2015

„Die Staatsleistungen sind kein Geschenk, sondern
Pachtzahlungen für eingezogenes Vermögen“
Interview zum Geld der Kirche mit Finanzdezernent Oberkirchenrat Dr. Martin Kastrup

elk-wue.de: Aber Staatsleistungen gibt es in Baden-Württemberg genauso wie in allen anderen
Bundesländern?
Kastrup: Ja, die Höhe liegt bei etwa 40 Mio. € jährlich für die Evangelische Landeskirche in Württemberg.
Die badische Landeskirche und die beiden katholischen Diözesen in Württemberg erhalten in
ähnlicher Weise Staatsleistungen. Es handelt sich aber um kein staatliches Geschenk, sondern ist mit Pachtzahlungen zu vergleichen, die der Staat für die Übernahme kirchlichen Vermögens in seine Verwaltung an die Kirche leistet. …

Der vollständige Text.

„Die Freiheit des Denkens“. Von Chistoph Fleischmann.

12/2015

Mirjam van Veen erzählt das Leben Sebastian Castellios (1515-1563).

Bei Reformation denken wir meistens an die wenigen großen Namen: Martin Luther in Deutschland, Johannes Calvin in der Schweiz. Sie sind es, die bei Veranstaltungen zur Reformationsdekade in der Regel im Mittelpunkt stehen. Aber die Reformation war eine Bewegung aus vielen Stimmen; nicht nur das Werk weniger bedeutender Männer. Eine der unbekannteren aber gleichwohl erstaunlich modernen Stimmen ist die des Basler Gelehrten Sebastian Castellio, der im 16. Jahrhundert schon für religiöse Toleranz warb. Zur 500. Wiederkehr seines Geburtsjahres ist nun eine neue Biografie über Castellio erschienen.
Zum Artikel.

Muslime als Opfer. Dieser Topos spielt in Deutschland keine Rolle – zu Unrecht.

07.12.2015, von: Christian H. Meier

… Als Opfer religiöser Diskriminierung finden Muslime in unseren Medien selten Erwähnung. Ganz im Gegensatz zu Christen, deren ideologisch motivierte Unterdrückung und Verfolgung in vielen Ländern – zu Recht – regelmäßig angeprangert wird. Ebenso regelmäßig heißt es dann, dass »Christen die Religionsgruppe sind, deren Angehörige am häufigsten verfolgt werden« (Volker Kauder mit Bezug auf Papst Benedikt XVI). Aber trifft das zu?

Hier zu widersprechen, zieht unweigerlich den Verdacht auf sich, eine Aufrechnung von Opferzahlen vornehmen zu wollen. ..  Zum Bericht.

TTIP-Overdrive – Die EU-Kommission hat den Verstand verloren. Von Fritz Glunck.

12/2015

Eine etwas längere Version dieses Textes ist erschienen in Blätter für deutsche und
internationale Politik 11/2015.

Von Fritz Glunk. Nach den neuesten Vorstellungen der EU-Kommission soll sich die EU
verpflichten, künftige Leitlinien unbekannten Inhalts, erstellt von einer unbekannten Anzahl
unbekannter und ungenannter Gruppen, umgehend in politisches Handeln umzusetzen. Kein
Mensch bei Verstand würde so etwas vorschlagen, geschweige denn umsetzen

Zum Beitrag.