Archiv für das Jahr: 2015

Die Legende von der anspruchsvollen Generation Y. Die Generation Y ist in Wahrheit eine Generation Prekär. Von Bernd Kramer, Spiegel

30.11.2015 , Von Bernd Kramer
Die Legende von der anspruchsvollen Generation Y. Die Generation Y ist in Wahrheit eine Generation Prekär.
Sie ist anspruchsvoll und diktiert Unternehmen ihre Bedingungen: So wird die Generation Y gern beschrieben. In Wahrheit lebt sie prekär – und soll sich über die Unsicherheit noch freuen.
…  Zum Artikel.

Auch in der Kirche muss die „anspruchsvolle Generation Y“ für manche hausgemachte Misere herhalten, vgl. hier.

Papstreise ins Chaos. Weshalb der Papstbesuch in der Zentralafrikanischen Republik auch ein globales Zeichen ist.

Veröffentlicht am 27.11.2015, Von: Susanne Stollreiter

„…

Die Zivilbevölkerung, ob christlich oder muslimisch, ist schon lange zum Frieden bereit. Sie wird jedoch von gewalttätigen Gruppen drangsaliert, auf die auch der Papstbesuch nur eine geringe Wirkung haben wird. Nichtsdestotrotz ist der Papstbesuch für die Menschen ein wichtiges Zeichen, dass sie nicht alleingelassen und vergessen werden. Als ebenso wichtiges Symbol dürfte sich dabei erweisen, dass das Oberhaupt der katholischen Kirche plant, die größte Moschee des Landes zu besuchen. In einer Zeit, wo Terrorismus und Islamismus häufig mit „dem Islam“ und einem Religionskrieg gegen das Christentum gleichgesetzt wird, ist dieser Besuch nicht zuletzt ein wichtiges globales Zeichen.“  Zum Artikel.

Klaus-Peter Hertzsch ist im Alter von 85 Jahren gestorben. Ratsvorsitzender der EKD würdigt den Jenaer Theologieprofessor und Dichter.

1. Dezember 2015, ekd

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trauert um den evangelischen Theologen und Dichter Klaus-Peter Hertzsch, der am vergangenen Mittwoch in Jena im Alter von 85 Jahren verstorben ist. Hertzsch war durch seine literarischen Texte und biblischen Balladen bekannt geworden….
An der Universität Jena war Hertzsch bis zu seiner Emeritierung 1995 Professor für Praktische Theologie. Über viele Jahre gehörte der Theologe der Synode des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR und der Thüringer Landessynode an. Er beteiligte sich auch an der „Christlichen Friedenskonferenz“. Mehr dazu.

“Riester beging Verfassungsbruch“.

2. Dezember 2015, Verantwortlich: Jens Berger

Die öffentliche Daseinsvorsorge ist seit vielen Jahren unter Beschuss. Das betrifft das Bildungs- und das Gesundheitssystem, die Arbeitslosen-, aber auch die Rentenversicherung. Dass die Leistungsfähigkeit letzterer aufgrund politischer Entscheidungen inzwischen soweit reduziert wurde, dass Millionen von Menschen inzwischen eine Armutsrente droht – das ist inzwischen bekannt. Weniger bekannt dürfte es sein, dass die Politik beim „Abräumen“ der Rente, das den Markt für die privaten Versicherer bereitete, womöglich Verfassungsbruch beging. Dass jedenfalls behauptet der Versicherungswissenschaftler Hans-Peter Schwintowski im Gespräch mit Jens Wernicke…  Mehr dazu.

Liste veröffentlicht: Diese Lobbyisten mit Hausausweis haben jederzeit Zugang zum Bundestag

Veröffentlicht am 28.11.2015, von Martin Reyher in Lobbyismus
Seit eineinhalb Jahren arbeitet abgeordnetenwatch.de daran, dass die Namen der Lobbyisten mit Bundestagshausausweisen öffentlich werden – nun ist das Ziel erreicht: Der Bundestag hat eine vollständige Liste mit über 400 Verbänden, Unternehmen und Organisationen herausgegeben, denen die Fraktionen einen Zugang zum Parlament verschafft haben. Darunter befinden sich auch die bislang geheimen Lobbykontakte von CDU und CSU.

Und hier zu der Lobbyistenlisten.

Global Climate March. Größte Klimamobilisierung aller Zeiten.

12/2015

Wir haben es geschafft! Der Global Climate March dieses Wochenende hat den Rekord für die größte Klima-Mobilisierung aller Zeiten gebrochen. Dies ist die Bewegung, auf die unsere Welt gewartet hat.

Von São Paulo bis Sydney haben über 785.000 von uns mit über 2.300 Events in 175 Ländern die Erde zum Beben gebracht. Mit vereinten Stimmen sind wir aufgestanden – für eine Zukunft mit 100% sauberer Energie und für alles, was uns am Herzen liegt.

Unten könnt ihr euch all die tollen Events angucken, die rund um die Welt stattgefunden haben, und auch die heutigen Titelseiten der Zeitungen sehen! Sendet dann der Avaaz-Gemeinschaft eine Nachricht.. Mehr dazu.

Die Folgen der Pfarreifusionen. Befragung der Mitarbeiter in XXL-Gemeinden durch die Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral.

11/2015, von Hartmut Meesmann aus: Publik-Forum 22/2015 vom 20.11.2015, :

Werden die Gemeinden nach einem Fusionsprozess vielfältiger, bunter, kreativer? Die Katholische Arbeitsstelle für missionarische Pastoral hat Mitarbeiter in solchen XXL-Pfarreien befragt. Das Ergebnis ist ernüchternd

Erstaunt stellten die Mitarbeiter der Erfurter Arbeitsstelle fest, dass die meisten Befragten erst durch die Studie angeregt wurden, darüber nachzudenken, wofür diese ganzen Fusionsprozesse eigentlich gut sein sollen. Die Grundfrage, wofür die Kirche da sei, werde fast nirgends thematisiert. Die Debatte um Strukturen verhindert die Auseinandersetzung mit Inhalten.

Durch die Schaffung großer Räume würden die Pfarreien vielfältiger, kreativer, bunter, lautet ein häufiges Argument für die XXL-Struktur. Dahinter steht die Vision einer Netzwerk-Kirche, einer »Gemeinschaft von Gemeinschaften«. Doch bislang scheint diese Vision nicht recht zu zünden. Die ernüchternde Analyse eines Pastoralplaners: »Der Mehrwert dieser Zusammenführungen wird erhofft, aber nicht erlebt.«

Zum Artikel.

Bevor der Karren noch tiefer in den Dreck fährt: Warum das Reformvorhaben »Kirche der Freiheit« zum Scheitern verurteilt ist. Von Anne Lungová .

11/2015, Deutsches Pfarrerblatt

Wer in den letzten Wochen die Zeitungen aufgeschlagen hat, traute seinen Augen nicht: ein Skandal jagte den anderen. Erst mussten die Vorstandsbosse der Deutschen Bank gehen, dann der Chef von VW und jetzt wackelt auch noch der Thron des deutschen Fußballkaisers. Doch für ein erleichterndes Aufatmen, dass zum Glück diesmal die Kirche von einem Skandal verschont blieb, ist es zu früh. Im Gegenteil: einige Verantwortliche in den Chefetagen der kirchlichen Verwaltung werden tief Luft geholt haben. Denn was sich auf den ersten Blick völlig unabhängig voneinander abspielt, hat einen gemeinsamen Nenner: McKinsey. Dass die amerikanische Beraterfirma McKinsey & Company maßgeblich am Reformprozess »Kirche der Freiheit« beteiligt ist, ist kein Geheimnis. Weitgehend unbeachtet hingegen verlief der Prozess der schrittweisen Anbindung an Machtzentren von Wirtschaft und Politik, die nun von Skandalen erschüttert werden.  Zum Artikel im Dt. Pfarrerblatt.

Thomas Striegler, Leiter der Kirchenverwaltung der EKHN, von der Doppik überzeugt, weil sich „die Welt auf die Doppik eingestellt“ hat.

11/2015

Thomas Striegler, Leiter der Kirchenverwaltung und Finanzdezernent der EKHN,
auf der Dekanatssynode des Dekanates Bergstraße im Nov. 2015:

Zur Einführung der Doppik: „Es ist eine Menge schief gelaufen“.(dazu z.B. hier oder hier)
Zur Doppik generell: „Doch die Welt hat sich auf die Dppik eingestellt. Da macht es wenig Sinn,
wenn die Kirche dagegen hält“

Ev. Kirchenzeitung, 22.11.15, S. 21

Ich erinnere mich an die Diskussion um die Doppik in der EKHN-Synode. Damals waren die
für mich „stärksten“ Argumente pro:
1. Es tut nicht weh, sprich: die Umstellung ist harmlos. Die Pilotprojekte haben dies Argument falsifiziert.
2. Das machen alle so. In den Worten von Herrn Striegler: Die Welt hat sich auf die Doppik eingestellt!
Nach diesem denkwürdigen Ereignis, der Synodendiskussion mit derart gewichtigen Argumenten und der anschließenden Abstimmung in der sich auch Herr Striegler für die Doppik stark gemacht hatte, trat übrigens der langjährige Vorsitzende des Finanzaussschusses der Synode, der Bankier Leue, von seinem Amt zurück.

Das ist also das Niveau, auf dem sich der Reform-Diskurs in der EKHN derzeit bewegt.
Doch die Kassen laufen über, und man finanziert die Mehrkosten von 50% locker aus Überschüssen. Das kann nicht darüber hinweg täuschen, dass diese so verbrassten Mittel für wirklich wichtige Investitionen fehlen.

F.S.