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EKHN: „Herkulesaufgaben bei der Umstellung von der Kameralistik auf die Doppik.“

09/2016, Jahresbericht der EKHN 2015/2016, Teil I, von Friedhelm Schneider

Der Jahresbericht der EKHN 2015/2016 ist gerade erschienen. Grund genug, sich in einigen Ausgaben der Wort-Meldungen damit zu beschäftigen. Wir fangen mit einem der Themen an, die mittlerweile nicht nur lästig, sondern zur Belastung zu werden drohen – der Umstellung auf die Doppik. Dazu im Jahresbericht:

„Die Haushalte und Geschäftstätigkeiten der kirchlichen Körperschaften „umzubuchen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die neue Planungs- und Abrechnungslogik sowie auf die neuen Buchungsabläufe umzuschulen, sind beides Herkulesaufgaben… So ist der Jahresabschluss für das zurückliegende Jahr 2015, den wir eigentlich gerne darstellen würden, noch nicht fertig.“

Das Problem liegt tiefer: bis heute kann das Jahresergebnis 2015 noch immer nicht dargestellt werden… Aus Sicht der Öffentlichkeitsarbeit ist das eigentlich so peinlich, dass man sich fragt, warum man einen solchen Text durchgehen lässt. Welchen Schaden kann der anrichten? Aber das Problem ist ja nicht allein eines der Öffentlichkeitsarbeit. Wichtiger ist die Finanzsteuerung der EKHN selbst: die Basis, auf der die Finanzabteilung ihre Planungen aufbaut, fehlt aktuell. Blindflug. Man wird Herrn Striegler also derzeit um seinen Job nicht beneiden. Er hatte sicher schon angenehmere Tage am Paulusplatz in Darmstadt verbracht. Das Programm MACH, das schon in der EKiR zu erheblichen Störungen führte, und danach (!) dann von der EKHN erworben wurde, dürfte der Hauptgrund sein. Dabei war namentlich Herr Striegler, in Personalunion auch noch Leiter der Kirchenverwaltung der EKHN, von dieser Lösung absolut eingenommen: „Wichtig sind uns deshalb sorgfältige Organisation, professionelles Projektmanagement und nicht zuletzt starke Partner. Die MACH AG hat uns mit einer modernen Lösung und einschlägigen praktischen Erfahrungen überzeugt. Wir begegnen uns auf Augenhöhe und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit“. So Herr Striegler –  vor drei Jahren.

Schon von Anfang an wurde deutlich, dass der Zeitplan der Implementierung der Doppik auch in der EKHN in Verzug ist. Schon bald war klar, dass die flächendeckende Einführung von 2016 auf 2017 verschoben werden muss.

Heute wäre man froh, wenn dies Vorhaben 2018 gelingen würde. Insider sagen aber darüber hinausgehende Verzögerungen voraus. mehr dazu, vgl. S. 82

Bei diesem Aufwand der Bewältigung der Herkulesaufgabe stellt sich natürlich auch die Frage. der Kosten. Auf der Landessynode 2014 wurden folgende Angaben gemacht:

Ursprünglich waren für das Projekt Doppik 9 Mio. € angesetzt.  Mehr dazu.  Zwischenzeitlich hat die Synode schon einen ersten Nachtrag in Höhe von 4 Mio. € gewährt. Und ein weiterer Nachschlag in Höhe von 8 Mio. soll auf der nächsten Synode im Herbst 2016 beschlossen werden. Dabei sind nicht die Vollkosten erfasst, sondern nur die Ausgaben,  bei denen die Mittel nach außen, an andere Firmen, fließen. Etwa für die Software, die erforderlichen Beratungen bei der Implementierung etc. Es müssten aber auch die Leistungen kostenmäßig in einer Vollkostenrechnung erfasst werden, die im eigenen Haus, bzw. den Verwaltungsämtern vom vorhandenen Personal erbracht werden. Auch die „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die neue Planungs- und Abrechnungslogik sowie auf die neuen Buchungsabläufe umzuschulen“ (s.o.), wird ja ebenfalls als eine Herkulesaufgabe betrachtet. Wo wird sie kostenmäßig erfasst? Bisher nirgends. Man wird also nicht falsch liegen, wenn selbst Insider davon ausgeht, dass die tatsächlichen Kosten doppelt so hoch liegen, wie die von der Synode bewilligten Beträge. Der Stand läge dann aktuell bei 25 Mio. € Vollkosten. Mit dem nächsten Synodenbeschluss letztlich bei 40 Mio. Und am Ende der Umsetzung im Jahr… 2019?, 2020? – wird die EKHN für die Doppik aufgewandt haben…  Da komme am Ende niemand auf die Idee, Kosten und Nutzen des Projektes für die EKHN einmal gegenüberzustellen…

 

„Die Kirche einmal durchreformiert.“ Die Arbeit der 11. Kirchensynode der EKHN (2010–2016).

08/2016, Lothar Triebel im Hess. Pfarrerblatt 3/2016 (vgl. S. 89 ff)

Ein Angestellter der Kirchenverwaltung (genauer: des Synodalbüros) ergeht sich in Lobhudelei in eigener Sache. Ein Kollege, nach einem Kommentar zu diesem „Bericht“ über die Arbeit der 11. Kirchensynode der EKHN angefragt, antwortet:  „Triebel ist ja auch beim Synodalvorstand angestellt und muss seine Arbeit würdigen. Dazu schreibe ich keinen Artikel.“ Auf einen unabhängigen Kommentar zu diesem Bericht oder gar eine unabhängige Darstellung dieser Hochzeit der Implementierung (-sversuche, mehr ist ja teilweise nicht herausgekommen, man vergleiche etwas das Stocken der Pilotprojekte zur Doppik, etc.) der Kirchenreform müssen Sie also leider verzichten. Wer sich ein etwas realistischeres Bild der EKHN Reformphase von 2010 bis 2016 machen möchte, kann sich in den Wort-Meldungen informieren, etwa hier oder hier.

Vielleicht gelingt es dem Hess. Pfarrverein, der diesen recht einseitigen Bericht hat erstellen oder zumindest hat abdrucken lassen, einen solchen unabhängigen oder vielleicht auf der Seite der Pfarrerschaft und damit gar eine Gegenposition vertretenden Autor für einen korrigierenden Bericht zu gewinnen? (F.S.)

 

 

kununu oder: Bewerten Sie Ihren Arbeitgeber (Kirche)!

Als hilfreiches Portal für qualifizierte Arbeitssuchende hat sich das Portal kununu etabliert.

Hier werden alle Arbeitgeber von allen Branchen von ihren MitarbeiterInnen bewertet. Die Kirchen sind als eigene Branche nicht mit eigener Rubrik vertreten. Bisweilen finden sich Einträge zu Kirche aber unter „Öffentlicher Verwaltung“, wie z.B. zum ERV, dem Ev. Regionalverband Frankfurt. In diesem Falle leider mit wenig schmeichelhaftem Ergebnis. Allerdings bei nur zahlenmäßig wenigen Einträgen. Das Ergebnis besitzt auf dieser Basis daher keine tragfähige Aussagekraft. Es müssten sich bei der Bewertung also mehr Mitarbeiter beteiligen.

Neue Rechtsträger können von entsprechenden MitarbeiterInnen selbst angelegt werden, etwa von den Landeskirchenämtern.

Da sich diese Plattform bei dem Akademikernachwuchs großer Beliebtheit erfreut, sollte man es Instrument der Arbeitgebersuche unbedingt berücksichtigen. Denn heute sind nicht allein die Bewerber um Stellen im Wettbewerb, sondern die Arbeitgeber sind im Wettbewerb um die besten Kräfte.

Schaffen Sie also Transparenz. Beteiligen Sie sich bei der Bewertung des Arbeitgebers Kirche! In der Rubrik Öffentliche Verwaltung. Bei kununu.com.

EKHN-Synode 1/2016. Herborner Theologieprofessor Peter Scherle: Kirchensynode hat keine Kontrollfunktion gegenüber Exekutive und Synodale haben sind keine Interessensvertreter (ihrer Dekanate/ Gemeinden)

06/2016, EKHN
„…Zuvor hatte Scherle auf die besondere Bedeutung des Zusammenspiels der verschiedenen Leitungsorgane in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hingewiesen. Obwohl die Synode vergleichbar mit einem demokratischen Parlament eine Gesetzgebungs- und eine Wahlfunktion sowie das Budgetrecht habe, übe sie keine „Kontrollfunktion gegenüber einer Exekutive“ aus. Es gehe aus evangelischer Sicht vielmehr um das „Zusammenwirken der Leitungsorgane“ wie der Kirchensynode, Kirchenleitung und der Kirchenverwaltung. Es gehe aus evangelischer Sicht vielmehr um das „Zusammenwirken der Leitungsorgane“ wie der Kirchensynode, Kirchenleitung und der Kirchenverwaltung. Im ursprünglichen Sinne bedeute das Wort Synode zudem eine „gottesdienstliche Versammlung derer, die miteinander auf dem Weg des Glaubens sind.“ Demnach sind die Synodalen nach Scherle auch keine Interessensvertreter. Vielmehr seien sie „allein Christus verpflichtet, nicht aber bestimmten Interessen, wie zum Beispiel denen einer Region oder bestimmter Handlungsfelder“. Als Synodale repräsentierten sie „die ganze Kirche, die sich wiederum als Zeugin Jesu Christi versteht“, so Scherle… Zum EKHN-Bericht.

Kommentar von Friedhelm Schneider:

Die Amtsperiode der neuen EKHN-Synode beginnt, Wahlen standen auf der aktuellen Tagung im Juni 2016 im Vordergrund. Aber doch mit pikanter Beilage: die Synodalen mussten offensichtlich nicht nur gewählt, sondern auch justiert werden. Von Prof. Peter Scherle wurden sie zu Beginn der Arbeit über das Wesen des Systems EKHN, die Aufgaben und Funktion der Synode belehrt. Nach manchen – im Falle schwacher Kirchenleitungsvorlagen – korrigierenden Entscheidungen früherer Synoden wurde eine solche Belehrung offensichtlich als notwendig erachtet. Schwache Kirchenleitungsvolagen?… wie etwa zu Pfarrstellenbemessung (2011, Wiedervorlage 2019) oder auch gravierenden Umsetzungsproblemen mit prinzipiell umstrittenen Entscheidungen, etwa bei der Doppik. Im letzeren Fall musste jüngst die Kirchenleitung den (Achtung Consultingdeutsch:) „roll out“ erneut um ein Jahr auf 2018 verschieben. Flopps sind also – leider – keine Einzelfälle. Und so erscheint zur Gewährleistung eines reibungslosen Durchgangs zukünftiger Vorlagen eine solche Belehrung, eine Justierung des Organs der Synode mittlerweile offensichtlich als notwendig.

Doch: sind Synoden, sind die Synodalen denn per se widerspenstig? Die Erfahrung lehrt das Gegenteil: die Synodalen erscheinen in der Regel als sehr auf Harmonie bedachte Geschöpfe aufzutreten. Was ist also los? Hat sich die nach Harmonie strebende Synode gewisse Funktionen wie die der Kontrolle etwa am Ende gar nicht selbst ausgesucht? Vielleicht wurde sie ihr geradezu aufgezwungen – aus der Verantwortung nicht nur für die entsendende Region, sondern für das große Ganze der Kirche (Scherle: Christus). Und sie folgt gerade im Widerspruch – gut protestantisch – ihrem Gewissen. Und damit – so viel lässt sich ja empirisch schon nachweisen – dem Besten der Kirche. Denn mittlerweile wurden solche Positionen des Widerspruchs der Synode(n) nur zu oft durch die nachfolgende Realität mehr als bestätigt: Pfarrerschelte und massiver Pfarrstellenabbau – wer von den Führungskräften wagte es, dafür heute noch einzustehen? Strukturreformen? wer schämte sich nicht, diese als eine zentrale Problemlösungsmittel für die Kirche propagiert zu haben? Last not least: Kirche der Freiheit, das Impulspapier der Kirchenreform? Völlig demontiert durch die 5. KMU, die letzte Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung. Alles Irrwege in einer Phase neoliberalen institutionellen Wandels auch der Kirchen, die vielleicht früher hätten gestoppt werden können, wenn in der Kirche eine Kultur des offenen Diskurses, ja des Widerspruchs bei wenig überzeugenden Vorlagen bestanden hätte. Wenn die Synode aktiv mit der Kontrollfunktion betraut worden wäre, für die die Rechnungsämter aufgrund von Amtsabhängigkeiten in Zeiten starken Veränderungsdrucks ganz offensichtlich vielfach überfordert waren. Und nun Professor Scherle, die Synode habe keine Kontrollfunktion! Um solche Aussagen zu treffen, muss man jegliche empirische Forschung konsequent ausblenden und tief in die Klamottenkiste eines platten Begriffsplatonismus greifen, wie Scherle es tut: „im ursprünglichen Sinn bedeutet das Wort Synode…“. Sorry, Herr Professor. Da war theologische und kirchliche Wissenschaft schon einmal weiter, viel weiter… Auf diesem Weg – so viel ist klar – werden die (teilweise selbstgeschaffenen und so zu benennenden) Probleme der EKHN (und der anderen Landeskirchen) nicht zu lösen sein.

 

Preis „Courage beim Atomausstieg“ der Stadt Frankfurt, der EKHN (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) und den EWS (Elektrizitätswerken Schönau) an japanischen Ex-Premier Naoto Kan.

26.04.2016 epd

Der ehemalige japanische Premierminister Naoto Kan erhält in Frankfurt den ersten
Preis für „Courage beim Atomausstieg“. Hintergrund dafür ist die schmerzvolle
Erinnerung an die Atomkatastrophen von Tschernobyl vor 30 Jahren und von
Fukushima vor 5 Jahren. Zur Quelle.

HIntergrund: Der Premierminister und der Atomunfall: Zur Bewertung des Krisenmanagements von Naoto Kan während der Fukushima Atomkatastrophe
Prof. Frank Rövekamp

… Zusammenfassung, Fazit und Implikationen
Naoto Kan hat sich der Atomkrise mit hohem persönlichem Einsatz gestellt. Wie er selbst
einräumt, hat er dabei Fehler gemacht, die jedoch nach seiner Auffassung der
unübersichtlichen Lage geschuldet waren. Inwieweit sein Krisenmanagement die
Eindämmung des Unfalls ursächlich mit herbeigeführt hat, muss offen bleiben. Es kann
jedoch angenommen werden, dass seine Intervention am 15. März, falls das TEPCOManagement tatsächlich den vollständigen Rückzug aus der Atomanlage geplant hatte, den Zusammenbruch von Ost-Japan verhindert hat. Kans damaliger Assistent Hosono beschreibt in diesem Zusammenhang eindrucksvoll, dass Kans energische Reaktion bei allen Beteiligten das nachhaltige Bewusstsein verankert hat, dass ein Rückzug auch im weiteren Verlauf keine Option gewesen wäre (Hosono und Torigoe 2012: 97). Nachhaltig negative Einflüsse von Kans Krisenmanagement auf den Unfallverlauf sind nicht
nachweisbar.
Kans weiteres Wirken als Premierminister nach der kritischen Phase des Atomunfalls,
insbesondere seine Kehrtwende in der Energiepolitik und seine Forderung nach der
Stilllegung des Atomkraftwerks Hamaoka auch ohne rechtliche Grundlage, hat weiterhin zur eindringlichen Diskussion in der Bevölkerung um die Kernenergie und zur Tatsache, dass bis heute – mit Ausnahme des im August 2015 wieder angefahrenen Werkes Sendai – sämtliche Atomanlagen weiter vom Netz sind, erheblich mit beigetragenZum Vortrag.

 

Auch in Hessen: Schwere Geburten, Leiden und Lasten von landeskirchlichen Kooperationsverträgen. Viel Aufwand für – …?

02/2016, aus dem Rückblick und Ausblick am Ende der 12. Landessynode
von Präses Rudolf Schulze , Samstag, 20. Februar 2016

„… Als wir vor sechs Jahren an den Start gingen, hatte uns die 11. Landessynode unfreiwillig
einen großen Brocken unerledigt hinterlassen müssen. Das war der mit der EKHN ausgehandelte
Kooperationsvertrag, der wegen hessen-nassauischer Verfahrensfragen in unsere Synodalperiode
hinüberragte. In unserer dritten Tagung haben wir dann im November 2011
den Beschluss zur Kooperation unserer beiden Landeskirchen in den Bereich Mission und
Ökumene sowie Religionspädagogik verabschiedet. Wenn dieser Beschluss damals als „historisch“
bewertet wurde, so klingt darin die Erleichterung nach über den erfolgreichen Abschluss
sechsjähriger Verhandlungen, an deren Ende wir Einverständnis erzielt haben über
die Hälfte des ursprünglich geplanten Kooperationsumfanges. …“

vgl. S. 1

Vgl. dazu die Entwicklung in einem der Kooperationsbereiche von EKHN und EKKW, der Religionspädagogik: Hat die Religionspädagogik in der EKHN und EKKW noch eine Zukunft?

Apropos Klimaschutz in der Kirche: Integriertes Klimaschutzkonzept für die EKHN, Synodenbeschluss 2009. Evaluation 2015?

Erreichbare Ziele bis 2015:


Kurzfristig sollten im Rahmen eines Klimaschutzkonzeptes ökofaire Richtlinien
für die Beschaffung erarbeitet, generell 10 Prozent der Essen in den
Kindergärten/Kindertagesstätten und in der Kirchenverwaltung fleischlos
angeboten werden, die Beleuchtung (innen/außen) optimiert, Heizungs-
/Umwälzpumpen ausgetauscht sowie energieeffiziente Haushaltsgeräte
gekauft werden. Durch diese Maßnahmen könnten bis 2015 3.405 Tonnen
CO2 (bei einem Ökostrom-Anteil von 10 Prozent) bzw. 430 Tonnen CO2
(bei einem Ökostrom-Anteil von 100 Prozent) eingespart werden. Wird bis
2020 die ökofaire Beschaffung auf die gesamte Landeskirche ausgeweitet,
könnten die CO2-Emissionen um weitere 986 Tonnen (bei einem Ökostrom-Anteil
von 10 Prozent) bzw. 652 Tonnen (bei einem ÖkostromAnteil
von 100 Prozent) reduziert werden.

…  Mehr dazu.

Eine ganze Reihe von Landeskirchen haben in den Jahren 2008 bis 2010 ähnliche Klimaschutzkonzepte beschlossen.
Frage: werden eigentlich die Umsetzungsergebnisse der Klimaschutzprojekt evakuliert?

  • Konkret: wurde das 2009 gesetzte Ziel erreicht?
  • Wenn nicht: in welchem Umfang wurde in der EKHN der CO2 Ausstoß reduziert?
  • Und: welche Kosten hat das verursacht?
  • Inwieweit genügen diese Maßnahmen wirtschaftlichen Kriterien?

Überall Probleme bei der Einführung der Doppik. Wie zuvor schon bei den Kommunen des Landes Hessen so nun auch bei der EKHN.

02/2016
Land Hessen: Kommunale Doppik. Zum aktuellen Stand der Reform des kommunalen Haushaltsrechts. Zeitschrift für Landes- und Kommunalrecht hessen 4/2014

Analyse der Lage 5 Jahre nach Einführung der Doppik in den Kommunen in Hessen 2009.

„Zusammenfassung.

Es ist offensichtlich, dass die Doppik- Umstellung in Hessen noch nicht abgeschlosen ist. Eine fristgerechte Aufstellung und Prüfung von Jahresabschlüssen
wird von den meisten Kommunen noch nicht erreicht. Dieses Problem muss unbedingt gelöst werden…“

Wir erinnern an das Pilotprojekt der EKHN, Antrag des Dekanats Wiesbaden:

13 Seiten Mängel bei Umstellung auf Doppik
Antrag des Dekanats Wiesbaden konstatiert erhebliche Umstellungsprobleme und fordert Kirchenleitung zum Handeln auf

Fehlende Abbildung der Personalkosten
Nicht erstellbare Aufstellung der Rücklagen
Fehlende Buchungen von Einnahmen
Die fehlende Kassensicherheit…

Mehr dazu.

Aktuell sieht es so aus, dass in der EKHN nicht nur die beiden Piloten noch immer große Probleme haben, sondern selbst die Landeskirche, gerade erst am Start der Implementierung, für ihren Bereich den gesetzten Zeitplan nicht wird einhalten können. Wir werden in den wort-meldungen demnächst Näheres berichten. Hinter vorgehaltener Hand geben schon jetzt Granden der EKHN mittlerweile den Doppik-Kritikern recht.

 

 

EKHN/Beihilfe: Einschnitte bei den stationären Wahlleistungen: Kürzung des verfügbaren Einkommens um 230 € p.a.

Hess. Pfarrerblatt 6/2015, von Werner Böck

Verschlechterung der Beihilfe kommt überraschend

Am Reformationstag 2015 wurden die beihilfeberechtigten Pfarrerinnen und Pfarrer der EKHN von einem Schreiben der Kirchenverwaltung überrascht. Leider ging es darin nicht um die Bedeutung des Gedenktages, sondern um eine „Änderung“ der Hessischen Beihilfeverordnung (HBeihVO) mit gravierenden Folgen für die Pfarrerschaft: Denn die Einführung des so genannten „Wahlleistungseigenbeitrags“, der ab sofort Voraussetzung dafür ist, dass stationäre Wahlleistungen auch künftig beihilfefähig bleiben, bedeutet de facto eine Kürzung des verfügbaren Einkommens um 18,90 Euro pro Monat oder beinahe 230 Euro jährlich….

zum Beitrag, vgl. S. 172f

Die Einschnitte in die Pfarrgehälter bzw. die Leitungen gehen also – indirekt – weiter. Das schwarz-grün regiert Hessen geht  bei der Kürzung der Beamtenleistungen voran. Der EKHN folgt…

Der neoliberal formierte Staat baut u.a. auf diese Weise scheibchenweise den Mittelstand, das Rückgrat dieser Gesellschaft ab. Man muss kein Prophet sein, um die Fortsetzungen, etwa bei Kürzungen der Ruhestandsbezüge vorauszusehen.

Vielleicht erinnert sich der eine oder andere Teilnehmer an das jährliche Treffen des Pfarrvereins der EKHN im Jahr 2013. Dort posaunte ein Pfarrer, EKHN- und EKD-Synodaler, im Brustton der Überzeugung heraus, (weitere) Kürzungen der Ruhestandsbezüge seien ausgeschlossen. Und schon wird die Beihilfe angehoben. Der Kollege: Ein Beispiel für den Grad an Naivität in der  Organisation Kirche, die jetzt dem Wohnstift Augustinum von der Staaatsanwaltschaft München I in einem Gutachten bescheinigt wurde.

„Immer wenn wir anfingen effektiv zu arbeiten, wurden wir umorganisiert“ – Petronius, röm. Feldherr 96 n. Chr. Oder: Wann endlich lasst ihr in Darmstadt uns einfach nur in Ruhe unsere Arbeit machen?

EKHN, Kirchensynode, Umorganisation der Propsteien nach Ruhestandsversetzung.

Propsteien neu geordnet

Mit einer knappen Mehrheit machte die Synode den Weg für eine Neuordnung der Propsteien frei. Sie betrifft vor allem Rhein-Main, Süd-Nassau, Starkenburg und Rheinhessen. Künftig sollen die bisherigen Propsteien Rhein-Main und Süd-Nassau in großen Teilen zusammengeführt und zur Propstei Rhein-Main vereinigt werden. Der Amtssitz liegt dann in Wiesbaden.“

Die beiden Kommentare zu diesem Beitrag – und zu dieser Art sinntötender „Reformen“ – sollen nicht verloren gehen:

1.  „Immer wenn wir anfingen effektiv zu arbeiten, wurden wir umorganisiert“ – Petronius, röm. Feldherr 96 n. Chr.

2. Wieder mal eine typische Schreibtisch-Täterei aus der Kirchenverwaltung der EKHN in Darmstadt. Teilweise total an der Basis vorbei.
Was soll Rheinhessen/Rhein-Lahn als Propstei? Mit Lücke dazwischen. Nur weil beide im Bundesland Rheinland-Pfalz liegen. Lächerlich!!!!
Süd-Nassau mach weg, Nord-Nassau wird riesig. Der derzeit schon wieder für vollkommen unnötige Verwaltungsarbeit ausgegebene Geldbestand wird dann durch die riesigen logistischen Wege in der neuen Propstei Nord-Nassau noch aufgestockt. Mehrkosten sind der Fall, keine Ersparnis. Wann endlich lasst ihr in Darmstadt uns einfach nur in Ruhe unsere Arbeit machen, statt durch aufgeblähten Verwaltungsfetischismus der kirchlichen Basis ständig neue Barrieren zu stellen und die effektive parochiale Arbeit nur zu bremsen bzw. durch Verwaltungsmehrbelastungen zu füllen!!!!