Archiv für den Monat: April 2015

Saarland Spitzenreiter vor Rheinland- Pfalz und Bayern: Ausprägung der Volkskirchlichkeit in Deutschland nach Bundesländern.

04/2015, Volkskirchlichkeit in Deutschland nach Bundesländern in der Reihenfolge nach Ausprägungsstärke. (Datenquelle: Kirchenamt der EKD, Referat Statistik; Grafik: Wort-Meldungen)

 

Bildschirmfoto vom 2015-04-19 12:06:29

GAW (Gustav-Adolf-Werk) Thüringen wird vor EKD Kirchengericht gegen die EKM in Vergleich bestätigt.

04/2015

verschiedentlich berichteten die Wort-Meldungen über die Kontroverse zw. der EKM (Ev. Kirche Mitteldeutschland) und dem GAW Thüringen. In der Sache wurde nun ein Vergleich vor dem EKD- Gericht geschlossen, in dem sich das GAW bestätigt fühlen kann:

GAW

Text des Vergleichs, abgedruckt im Mitteilungsblatt des Pfarrvereins Thüringen 02/2015.

 

EKBO Synode: Zwischenbericht der Kirchenleitung über die Arbeit der Strukturkommission.

04/2015, von Friedhelm Schneider

Über die Arbeits- und Herangehensweise der Strukturkommission erfährt man in den Synodenunterlagen:

Unter Zuarbeit der jeweiligen Fachabteilungen des Konsistoriums wurden

Übersichten zur Finanzstruktur, zur Mittelbindung und  zum Verwaltungsaufbau der EKBO beraten. Ergänzt wurde dies durch eine Übersicht über den rechtlichen Rahmen anhand der Grundordnung (Auftrag und Aufgaben der Kirche nach der Grundordnung). Dem gegenübergestellt wurde die Ergebnisse der V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung (KMU) der EKD, in der auch äußere
Erwartungshaltungen an „die evangelische Kirche“ dargestellt werden.

Ein Riesenfortschritt: die EKBO will die Ergebnisse der 5. KMU und die Erwartungshaltungen an die evangelische Kirche berücksichtigen. Der Vorwurd an die Reformen, namentlich an das Papier „Kirche der Freiheit“ war gerade, dass die eigenen soziologischen Studien gerade nicht bzw. nicht ausreichend berücksichtigt würden. Das Papier konnte »einer differenzierten Situationsanalyse … ein eigenes Recht« nicht zugestehen. Und »nur am Rande wird im Namen der ›Kirche der Freiheit‹ auch jene – von der EKD selbst finanzierte – Forschung rezipiert.« So etwa Jan Hermelink (Die Kirche als Dachorganisation und Symbolisierung des Unverfügbaren, in: Isolde Karle (Hrsg.), Kirchenreform, 143.)

Leider liest sich bis heute in den meisten Papieren immer noch ganz anders, leider wird die soziologische Situationsanalyse noch immer sträflich vernachlässigt. Das geschieht dort,  wo in der schlichten Form von Demografie- und Finanzprognosen mit entsprechenden Kürzungs- bzw. Einsparvorschlägen gearbeitet wird wie dies zeitgleich etwa noch immer in der EKM geschieht.

Dennoch würde  man mit folgender Vorgehensweise wohl noch bessere Ergebnisse erzielen können: 

1. die Ergebnisse der V. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung der EKD, in der auch äußere Erwartungshaltungen an „die evangelische Kirche“ dargestellt werden, bilden in Rückkoppelung an die Hl. Schrift und die christliche Tradition die Basis  von Konzepten für die Kommunikation des Evangeliums in aktueller Gestaltung

2. Erforderliche Änderungen rechtlicher Natur (Grundordnung, Gemeindeordnung, Pfarrdienstordung, etc.) werden entsprechend angepasst. Erforderliche Veränderungen in Kurz-, Mittel-, und Langfristperspektive werden unter Berücksichtigung von 4. in Gang gesetzt. Pilotprojekte und empirische Evaluationen sind obligatorisch.

3. Der Verwaltungsaufbau der EKBO wird beraten und überprüft, inwieweit sie Dienstleistungsorgan der an der Basis (in Gemeinde/ Funktion/ PR etc.) Tätigen ist. Alle Tätigkeiten der Verwaltung werden auf Sinnhaftigkeit, Rationalisierungsfähigkeit und Qualität überprüft.

4. Die erforderliche Finanzierung und zukünftige Finanzstruktur wird eruiert. Die wirkungsvollsten Maßnahmen werden prioritär umgesetzt.

Bewegte Welt-Ökumene: Zum Tod von Philip Potter und Mar Dinkha IV., Oberhaupt der Apostolischen Kirche des Ostens

04/2015

Mit dem Oberhaupt der Apostolischen Kirche des Ostens, Mar Dinkha IV., und dem früheren Generalsekretär des Weltkirchenrats, Philip Potter, sind zwei entschiedenen Streiter für die Ökumene in bewegten Zeiten gestorben.

Der frühere Generalsekretär des Weltkirchenrats, Philip Potter, ist in der Karwoche im Alter von 93 Jahren in Lübeck gestorben. „In der einen Hand die Bibel, in der anderen die Zeitung“ lautete sein Motto. Dementsprechend leitete der Methodist von 1972 bis 1984 den Weltkirchenrat, dem mehr als 300 christliche Kirchen angehören. Potter war verantwortlich für eine starke Politisierung des Ökumenischen Rats in dieser bewegten Zeit…


Katholikos-Patriarch Mar Dinkha IV.

Das Oberhaupt der sogenannten Apostolischen Kirche des Ostens, auch schlicht „assyrische Kirche“ genannt, Mar Dinkha IV., ist 79-jährig in Chicago gestorben. Fast vierzig Jahre lang leitete der 120. Katholikos-Patriarch die weltweit rund 400 000 Gläubige umfassende Gemeinschaft, die sich auf die Missionstätigkeit des Apostels Thomas beruft und eine der ältesten Kirchen überhaupt ist…  Zum Artikel.

Armenien: Der Papst spricht von Völkermord

14.04.2015, von Thomas Seiterich, Publik Forum

Der Papst spricht von Völkermord Diplomatie auf Samtpfötchen ist nicht seine Sache: Papst Franziskus spricht Klartext. Bei der Gedenkmesse zur Ermordung und Vertreibung von Millionen Armeniern vor einhundert Jahren nannte er den Genozid durch das Regime der Jungtürken im Osmanische Reich »den ersten von zahlreichen Völkermorden im 20. Jahrhundert«. Das kleine Armenien ist begeistert. Um so  zorniger ist das Establishment der Türkischen Republik. Der Artikel.

Eine ökumenische Initiative aus den Missions- und Hilfswerken missio, Misereor, Mission EineWelt und Brot für die Welt ruft zu Gipfel- Andachten zum G7 Gipfel auf

04/2015

Am 7. und 8. Juni 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen (G7) auf Schloss Elmau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen zum Weltwirtschaftsgipfel. Christen schauen in besonderer Weise auf die Armen und Hungernden und auf die Unterdrückten und Ausgegrenzten dieser Welt. Eine ökumenische Initiative aus den Missions- und Hilfswerken missio, Misereor, Mission EineWelt und Brot für die Welt hat aus diesem Grund Bausteine für eine Gipfel-Andacht erarbeitet. Die Materialien sollen dazu ermutigen, in den Gemeinden im Mai bzw. Anfang Juni 2015 im Rahmen von herkömmlichen Anlässen (Maiandachten, Jugendvespern etc.) oder eigens zum Anlass eine Gipfel-Andacht zu feiern. Damit soll aus der christlichen Verantwortung für die Welt heraus ein starkes und öffentlichkeitswirksames Zeichen der Solidarität gesetzt werden.

Dort können Sie die Bausteine herunterladen

Plakat zur Gipfel-Andacht (pdf, 222 KB)
Heft zur Gipfel-Andacht (pdf, 1 MB)
PowerPoint zur Gipfel-Andacht (pptx, 5 MB)

 

Am 22. April 1915 setzte das deutsche Militär in der 2. Flandern-Schlacht bei Ypern erstmals in der Welt Giftgas als moderne Massenvernichtungswaffe ein

04/2015

Zu ersten Einsatz von Giftgas als moderne Massenvernichtungswaffe der Fernsehfilm: Clara Immerwahr, Sendetermin in der ARD war am Mittwoch 28. Mai 2014 

Am 22. April 1915 setzte das deutsche Militär erstmals in der Welt Giftgas als moderne Massenvernichtungswaffe ein. Die zweite Flandern-Schlacht bei Ypern ging als Menetekel in die Geschichte ein.
Dazu gibt es den 2014 entstandenen Fernsehfilm „Clara Immerwahr“. Clara Immerwahr war Ehefrau des Chemikers Fritz Haber, der mit seiner Forschung dem Giftgaskrieg den Weg bereitete. Sie war selbst Chemikerin und wurde im Kriegsverlauf zur Pazifistin. Fritz Haber, nach dem das Haber-Bosch-Verfahren benannt ist, entdeckte, wie man aus Stickstoff und Wasserstoff Ammoniak macht. Und damit Düngemittel. In Friedenszeiten. Und Giftgas. Für den Krieg….

Der Film: Clara Immerwahr (1870 – 1915) ist die erste Frau, die in Mitteleuropa Naturwissenschaften studieren durfte. Als junges Mädchen lernt sie Fritz Haber (1868 – 1934) kennen, der ebenfalls Chemie studiert. Gemeinsam wollen sie zum Wohl der Menschheit forschen. Clara und Fritz wollen die Welt verändern. Brot aus Luft wollen die brillanten Chemiker machen, gemeinsam, Seite an Seite. Bildung und Studium muss sich Clara Ende des 19. Jahrhunderts hart erkämpfen. Ihre große Liebe trägt die beiden durch dick und dünn. Nach langer Trennung durch die unterschiedlichen Studienorte heiraten sie und Fritz Haber bekommt eine Professur in Karlsruhe. Clara will dort ebenfalls forschen. Doch die Konventionen ihrer Zeit stehen gegen ihr Glück. Sie darf nur unbezahlt „mitwirken“ und Fritz entwickelt sich immer mehr zu einem seiner Zeit entsprechenden Chauvinisten. Langsam zerreiben sich die Eheleute. In der Forschung gelingt es Fritz Haber die „Ammoniaksynthese aus der Luft“ zu erfinden. Die Mitarbeit von Clara schweigt er tot. Ammoniak ist der wichtigste Grundstoff für Düngemittel und für Sprengstoff. Ammoniak kann die Welt ernähren und vernichten. Bisher wurde es hauptsächlich aus Vogelkot in Chile gewonnen, der „Chilesalpeter“. Die Erfindung von Fritz Haber ermöglicht es dem Deutschen Reich überhaupt erst den 1. Weltkrieg zu führen, zumal es durch die britische Seeblockade vom Chilesalpeter abgeschnitten war. Fritz Haber wird dadurch reich und verrät das gemeinsame Ideal zum Wohle der Menschheit zu wirken. Er ist für den Krieg begeistert. Clara als Pazifistin stemmt sich dagegen und muss entdecken, dass Fritz Haber heimlich die Giftgas-Forschung des Deutschen Reichs leitet. Es gelingt ihr nicht, ihn davon abzubringen. Auch ihr Sohn Hermann ist von Krieg und Uniformen und dem „übermächtigen“ Vater fasziniert und wendet sich von ihr ab. Als Fritz in ihrer prächtigen Villa in Berlin-Dahlem am 2. Mai 1915 den ersten erfolgreichen Giftgaseinsatz an der Westfront mit zigtausenden Toten und Verletzten mit einer großen Party feiert, nimmt sie in stillem Protest seine Offizierspistole und erschießt sich im Park der Villa.
Fritz Haber erhält 1918 den Nobelpreis für seine Verdienste um die industrielle Herstellung von Ammoniak. In seinem Institut wird nach Ende des 1. Weltkriegs das Insektenvernichtungsmittel Zyklon B entwickelt …  Zur Quelle.

Tattoos aus Sicht der Wissenschaft: Theatralik auf nackter Haut.

04/2015, wdr von 02/2015 

Tattoos sind längst ein Massenphänomen geworden. Rund sieben Millionen Menschen in Deutschland haben bereits Bilder auf der Haut. Grund genug für einen Duisburger Wissenschaftler seine Doktorarbeit zum Thema zu verfassen. Am Samstag (07.02.2015) fand in Bochum eine „Tattoo-Tagung“ statt….  
09.02.2015, Die Welt

Rund 6,3 Millionen Menschen in Deutschland sind laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) tätowiert. Der Bundesverband der Tätowierer (BVT) spricht sogar von bis zu acht Millionen.

Damit trägt mindestens jeder Elfte ab 16 Jahren ein Tattoo (9 Prozent). Bei den 25- bis 34-Jährigen sind es doppelt so viele (22 Prozent). Zu den Umsätzen der boomenden Branche gibt es keine gesicherten Zahlen.

„Tätowierung, Narzissmus und Theatralität“ hat er seine Dissertation genannt. Darin wollte er eine Antwort auf die Fragen finden, warum Menschen sich Zeichen und Bilder tätowieren lassen. Vordergründig gehe es den Tätowierten oft um die Ästhetik der Bilder und Schriftzeichen, sagt er.

Saudi-Arabien: „1000 Peitschenhiebe. Weil ich sage, was ich denke“

04/2015

Seit fast drei Jahren sitzt der saudi-arabische Blogger Raif Badawi wegen „Beleidigung des Islam“ im Gefängnis. Die zentralen Beiträge Badawis erscheinen nun in der Streitschrift „1000 Peitschenhiebe. Weil ich sage, was ich denke“, herausgegeben von Autor und Journalist Constantin Schreiber. Hier schreibt Badawis Frau Ensaf Haidar, wie sie die letzten Monate erlebt hat:
Noch immer gehe ich hinter dieser Fata Morgana her. Über zwei Jahre warte ich nun schon, hinter meiner inneren Wohnungstür, die sich zu einer wunden Leere hin öffnet, hinter der sich wiederum tausend brennende Fragen verbergen. Wann und wie wird er zurückkommen? In welchem Zustand wird er sein? Wie wird seine Reaktion sein? Werde ich ihn umarmen? Küssen? Werde ich weinen? Ich wache auf vom Schmerz der Erinnerungen. … Zum Artikel.

Rolf Hochhuth: Als trojanischer Esel der NATO in den 3. Weltkrieg ? Vortrag am 1. April im Theater am Schiffbauerdamm, Berlin

04/2015

Nur ein kurzer Auszug des informativen Vortrags:

Gorbatschow zur Agentur Interfax:
„Einfach gesagt, die USA haben uns bereits in einen neuen Kalten Krieg gezogen und versuchen offen, Ihre Vorstellung von Triumphalismus durchzusetzen. was kommt als nächstes? Leider bin ich mir nicht mehr sicher, daß der Kalte Krieg nicht „heiß“ werden könnte. Ich befürchte die USA könnten das Risiko eingehen.“ Er kritisiert auch das Drängen auf weitere Wirtschaftssanktionen gegen Russland: „ Von den USA und der EU hören wir nichts anderes mehr als Sanktionen gegen Rußland. Haben sie völlig den Verstand verloren? Die USA stecken in Schwierigkeiten, und ziehen uns mit hinein…“

Der vollständige Text.