Archiv für den Monat: August 2015

Bericht zur Weiterentwicklung des Verhältnisses von Kirche und Staat im Kanton Bern: „Totalrevision des Kirchengesetzes“

27.5.15

2. Synodetag: Verhältnis Kirche-Staat

Die Synode begrüsst die partnerschaftliche Weiterentwicklung des Verhältnisses von Kirche und Staat im Kanton Bern. Sie hat am zweiten Sessionstag ihre Stellungnahme zu den Vorschlägen des Regierungsrates zur Weiterentwicklung verabschiedet. … Mehr dazu.

Communiqué der Synode
27. Mai 2015
Die Synode begrüsst die partnerschaftliche Weiterentwicklung
des Verhältnisses von Kirche und Staat im Kanton Bern
Die Synode der Reformierten Kirchen Bern-Jura-Solothurn hat am zweiten Sessionstag
ihre Stellungnahme zu den Vorschlägen des Regierungsrates zur Weiterentwicklung
des Verhältnisses von Kirche und Staat im Kanton Bern verabschiedet. Das Kirchen-
parlament begrüsst, dass die Weiterentwicklung auf partnerschaftliche Weise mit einer
Projektorganisation angepackt werden soll. Es stimmt der Übertragung der Dienst-
verhältnisse der Pfarrerinnen und Pfarrer vom Kanton Bern an die Kirchen zu, sofern
ein verlässliches Finanzierungssystem garantiert wird.  Der vollständige Text.

Bericht zur Weiterentwicklung von Kirche und Staat:
Acht Leitsätze als Basis für die Totalrevision des Kirchengesetzes
27. März 2015 – Medienmitteilung; Regierungsrat

Zur Mediendokumentation
Der Regierungsrat will das Verhältnis des Kantons zu den drei Landeskirchen weiterentwickeln und das dazugehörige Kirchengesetz anhand von acht Leitsätzen totalrevidieren. Dies ist die Quintessenz eines Berichts des Regierungsrates, den Justiz-, Gemeinde- und Kirchendirektor Christoph Neuhaus heute (27.3.2015) den Medien vorgestellt hat. Der Bericht basiert auf einer im Jahr 2014 erstellten externen Studie. Die Autoren empfehlen, die Verflechtung von Kirche und Staat stufenweise zu lockern und den Landeskirchen mehr Autonomie einzuräumen. Ein Teil des historisch gewachsenen Staatskirchenrechts sei nicht mehr zeitgemäss. Der Grosse Rat wird den Bericht in der Septembersession 2015 zur Kenntnis nehmen.

Historisch gewachsene Verflechtungen
Die Autoren kommen zum Schluss, dass die historisch gewachsene, enge Verflechtung der Landeskirchen mit dem Staat im Kanton Bern eine neue rechtliche Basis braucht. So seien einige Elemente des heutigen Staatskirchenrechts nicht mehr ganz zeitgemäss. Die enge Verbindung sollte aus Sicht der Autoren deshalb stufenweise gelockert und im Gegenzug den Landeskirchen mehr Autonomie und Verantwortung eingeräumt werden. Mit geeigneten Mitteln sei auch eine Partnerschaft zwischen dem Staat und anderen, kleineren und teilweise neuen religiösen Gruppierungen zu suchen. Nötig erscheint den Autoren schliesslich mehr Transparenz bei der Unterstützung der Religionsgemeinschaften… Die Medienmitteilung.

„Verkaufsaktion / Ein Staatswesen als erfolgreicher Grundstückmakler“: Der Kanton Bern hat fast hundert Pfarrhäuser verkauft.

14. August 2015
Verkaufsaktion / Ein Staatswesen als erfolgreicher Grundstückmakler: Der Kanton Bern bietet seine Pfarrhäuser feil, und Käufer finden sich zuhauf. Die meisten Berner Pfarrhäuser sind so in den Besitz der Kirchgemeinden übergegangen.
107 Pfarrhäuser in bernischen Landen gehörten ursprünglich dem Kanton. Im Zuge einer grossen Aufgabenüberprüfung kam man zum Schluss, dass es nicht zu seinem Kerngschäft gehöre, Pfarrhäuser zu unterhalten. So begann der finanziell gebeutelte Kanton vor zehn Jahren, diese Liegenschaften zum Kauf anzubieten – in erster Linie an die Kirchgemeinden oder an die Standortgemeinden. Zum Bericht.

Zum Verkauf von Pfarrhäusern (und Kirchenimmobilien vgl.hier (ELK Hannover: Verkauf von Pfarrhäusern – Sinnvolles „Gebäudemanagement“ oder Verschleuderung von „Tafelsilber“?)

Christen brauchen keine Garnisonskirche. Von Pfr. i. R. Hans Dieter Zepf.

08/2015

Die ehemalige Garnisonskirche in Potsdam, die 1732 eingeweiht wurde, brannte nach dem britischen Bombenangriff im April 1945 aus. Die verbliebene Ruine wurde auf Anordnung von Walter Ulbricht im Juni 1968 gesprengt.

Nach dem Willen von Kirchenleuten, Politikern und Unternehmen soll die Kirche wieder aufgebaut werden.

Es leidet keinen Zweifel, dass kaum eine Kirche ideologisch und historisch so belastet ist wie die ehemalige Garnisonskirche. Hier wurden die Kriege des preußischen Militärs und der Nazis kirchlich gesegnet und vielen ist der Handschlag Hitlers mit dem damaligen Reichspräsidenten Hindenburg noch in Erinnerung. Hitler wurde am 21. März 1933 in einer Zeremonie als Reichskanzler inthronisiert. Die Garnisonskirche wurde so „das Symbol für die Vermählung der konservativen, der deutsch-nationalen Eliten mit der braunen Revolution der Nationalsozialisten – eines der eindrucksvollsten Ereignisse der Geschichte des 20. Jahrhunderts überhaupt“, betont der Historiker Sabrow (zitiert nach Tageszeitung vom 13.10.2012, Artikel: „Kirchlicher Glanz für militärisches Gloria“).

Der ehemalige Bischof und Ratsvorsitzender der EKD Wolfgang Huber hat den Aufbau der Garnisonskirche zu seinem persönlichen Anliegen gemacht. Er ist Vorsitzender des Stiftungskuratoriums. Er argumentiert: „Von diesem Ort soll ein Geist des Friedens und der Versöhnung ausgehen. Und das ist ernst gemeint, weil wir uns den Brüchen der Geschichte stellen wollen, die sich mit diesem Ort verbinden und es könne nicht sein, „dass man die Kirche stellvertretend in Haftung nimmt für das, was mit dem Handschlag zwischen Hindenburg und Hitler versucht wurde.“

Gegen den Wiederaufbau wurde die Bügerinitiative „Für ein Potsdam ohne Garnisonskirche“ gegründet, die anderer Auffassung ist als Huber. „Wer die Garnisonskirche wieder aufbauen will, deutet Geschichte um. Wer die Garnisonskirche wieder aufbauen will und sich damit Versöhnung auf die Fahne schreibt, erklärt die dunkle Nacht zum Zeichen des lichten Tages und versöhnt sich doch nur mit der reaktionären Geschichte Preußens.“ Unterstützung erfahren die Wiederaufbaugegner durch Friedrich Schorlemmer: „Das von brauner Asche besudelte Gebäude kann durch den Neubau nicht reingewaschen werden. Ganz abgesehen davon, dass angesichts leerer Kirchen eine weitere überflüssig ist.“ Und in der Erklärung „Warum wir Christinnen und Christen keine neue Garnisonskirche brauchen“ heißt es unter anderem: „Wir bezweifeln, wie der geplante Neubau dem Konzept eines `Versöhnungszentrums´ entsprechen kann, wenn schon die Zusage nicht mehr gilt, die Kirche unter das Nagelkreuz von Coventry zu stellen. Wir verstehen nicht, wie zum Reformationsjubiläum 2017 die Fertigstellung des Turms dieser Kirche gefeiert werden soll. Wir befürchten, dass damit die notwendige Auseinandersetzung mit den dunklen Seiten der Kirchen der Reformation, ihrem antidemokratischen Geist und ihren antijüdischen Predigten verdrängt wird.“

(Wer die Erklärung mit seiner Unterschrift unterstützen will: www.christen-brauchen-keine-garnisonskirche.de/online-petition)

Der Wiederaufbau soll 100 Millionen kosten, der Turm allein 40 Millionen. Dieses Geld kann sinnvoller verwandt werden.

Die evangelische Militärseelsorge hat für den Wiederaufbau Euro 250.000,– gestiftet.
Welches Interesse hat die Militärseelsorge? Der ehemalige Militärbischof Martin Dutzmann meint: „Die evangelische Militärseelsorge hält es für möglich, die Räumlichkeiten der Garnisonskirche (sofern sie wiederaufgebaut wird -Anm. H.D.Z) für lebenskundliche Unterrichtseinheiten mit Soldatinnen und Soldaten zu nutzen, die von der Evangelischen Militärseelsorge verantwortet werden“ (aus Potsdamer Neueste Nachrichten, 09.07.2012, von Guido Berg). Nachtigall, ik hör` dir trapsen!

Kirchenführer unternehmen eine Pilgerreise nach Hiroshima und Nagasaki um die nukleare Bedrohung zu beenden

08/2015

Kirchenführer unternehmen eine Pilgerreise nach Hiroshima und Nagasaki die nukleare Bedrohung zu beenden

27. Juli 2015
Au début d’août, des responsables d’Églises de sept pays qui se trouvent face au choix historique de mettre hors la loi ou non les armes nucléaires vont entreprendre un pèlerinage vers les deux villes japonaises dévastées par des bombes atomiques il y a 70 ans…

Deutscher Text leider nur in schlechter Übersetzung:

Anfang August, um die Kirchenführer aus sieben Ländern, die stehen vor der Wahl der Geschichte zu verbieten oder nicht Kernwaffen wird eine Wallfahrt zu den beiden japanischen Städten vor 70 Jahren durch Atombomben zerstört verpflichten …

Projekt „Nachwuchsgewinnung“ in der Nordkirche.

08/2015

Die Nordkirche braucht eine neue Generation von Pastorinnen und Pastoren, weil in den nächsten Jahren viele ältere Kollegen in den Ruhestand gehen. Darum gibt es seit ein paar Jahren das Projekt der Nachwuchsgewinnung. In diesem Projekt informieren wir über das Theologiestudium und beraten Jugendliche in ihrem Fragen nach ihrem eigenen Weg.

Die Nachwuchsgewinnung hat drei große Arbeitsfelder:
1) Allgemeine Informationen über das Internet (www.die-nachfolger.de; www.facebook.com/Nachfolger)
2) Arbeit über Multiplikatoren, also alle, die in Kirchengemeinden und Schulen mit Jugendlichen arbeiten.
3) Persönliche Beratung in Einzelkontakten, auf Studieninformationstagen der Universitäten und auf den Wegweiser-Wochenenden für Jugendliche.

Wohin geht mein Weg? Wer will ich sein? Und für wen?
Wegweiser-Wochenende mit Pastorin Dr. Christiane de Vos und Pastor Dr. Christian Butt

Zur Quelle.

vgl. dazu z.B.: Nachwuchsmangel bei Theologen und Nordkirche droht Pastorenmangel.

Causa Bezák – Wendepunkt in der katholischen Kirchenpolitik?

08/2015
Nach fast zweieinhalb Jahren der absoluten Ungewissheit in der Causa des ohne Angabe von Grün­den von Papst Benedikt XVI. im Juli 2012 abgesetzten und vertriebenen slowakischen Erzbischofs von Trnava, Msgr Róbert Bezák, scheinen sich in letzter Zeit die Ereignissen rund um eine mögliche Rehabilitierung von EB Róbert Bezák fast schon zu überstürzen. Die Römische Kurie mit den Kardinälen, die mehrheitlich den alten Strukturen der absolutistischen Hierarchie angehören, betreibt nach wie vor gegenüber den gläubigen und getreu zugewandten Freunden, Unterstützern und Anhängern des populären Erzbischofs in der Slowakei und international eine akute Desinformationspolitik, auch gegenüber Papst Franciscus…. Zum Hintergrundsbericht.

Alle sind gleich. Doch einige sind gleicher. Die Orwell’sche Erkenntnis am Beispiel der Grunderwerbssteuerpraxis. In: DIE ZEIT.

20. August 2015, DIE ZEIT

Wer ein Haus kauft, ist der Dumme
Wie es kommt, dass bei Immobiliendeals nicht jeder Grunderwerbsteuer zahlen muss. VON FELIX ROHRBECK

Zum Artikel.

Zum Tod durch Flugzeugabsturz von Dag Hammarskjöld (1961): ‚They killed him‘ – US Präsident Harry Truman.

Posted: Jun 21, 2015 5:05 AM ET

‚They killed him‘

Suspicions that the plane was shot down more than half a century ago are not new.

Just two days after the crash, former U.S. President Harry Truman told The New York Times, „Dag Hammarskjöld was on the point of getting something done when they killed him. Notice that I said, ‚When they killed him,'“ Truman emphasized, without elaborating. Zur Quelle.

 

dazu auch die Tagesschau:

Neue Ermittlungen zum Tod Hammarskjölds
Wer tötete den UN-Generalsekretär?
Stand: 25.06.2015
1961 starb UN-Generalsekretär Hammarskjöld bei einem Flugzeugabsturz. Ein Zeuge nährt nun den Verdacht, dass der US-Geheimdienst CIA die Maschine aus politischen Gründen abschoss. Die USA ignorieren UN-Forderungen, Akten herauszugeben.

Von Markus Schmidt, ARD-Studio New York

 

 

D

267.000 mittelständische Unternehmen – Bedenken gegen TTIP. DIE ZEIT.

Wie gut findet die deutsche Wirtschaft das Handelsabkommen TTIP wirklich? Mario Ohoven vertritt den Mittelstand. Er hat Bedenken, vor allem gegen Schiedsgerichte. INTERVIEW: PETRA PINZLER

30. März 2015
ZEIT ONLINE: Herr Ohoven, es heißt immer, die deutsche Industrie stehe fest hinter dem geplanten europäisch-amerikanischen Abkommen TTIP. Sie vertreten 267.000 mittelständische Unternehmen in Berlin und viele von denen haben offensichtlich Bedenken. Welche?

Mario Ohoven: Wir sind TTIP-Befürworter, sehen aber auch die Gefahren für den Mittelstand. So sind wir entschieden gegen private Schiedsgerichte, die durch den Vertrag ermöglicht werden sollen und die ausländischen Investoren ein besonderes Klagerecht geben würden. Warum sollten wir ausländische Investoren bevorzugen? So eine Idee hat in dem Abkommen nichts zu suchen. Außerdem können sich eh nur große Konzerne diese Klagen leisten … Zum Interview.

Frank Schirrmacher: Vor etwas über einem Jahr starb der Diskursdenker.

12.06.15 DIE WELT

Und wer verhandelt jetzt unsere Überlebensfragen? Das Feuilleton als Ort des Schicksals: Als Frank Schirrmacher noch lebte, wurden in der Zeitung große Diskurse geführt. Über unsere Daten, unsere Gene und uns selbst. Gedanken zum ersten Todestag…  Zum Kommentar.