Archiv für den Monat: April 2013

Wenn wir hinkriegen würden, dass die Gesellschaft wieder zusammenwächst …

Holger Geschwindner war Trainer von Dirk Nowitzki, einem der prominentesten Basketballspieler weltweit. In seinem Sozialprojekt »BasKIDball« bringt der 67jährige auch heute noch Kindern Basketball bei. Sein Erfolgsrezept: neben den sportlichen Übungen auch den Intellekt trainieren, also lesen, Musik machen etc. Und den Kindern bei allen Problemen, die in ihrem Leben auftauchen, zur Seite stehen. Im Gespräch mit dem Deutschen Pfarrerblatt erklärt der Gründer des »Instituts für angewandten Unfug«, was die Kirche von seinem Ansatz lernen kann und was gutes Management mit Jazz zu tun hat.

Lesen Sie das vollständige Interview

 

Auf der Suche nach einer Gemeindetheologie

Was stärkt die Gemeinde? – Auf der Suche nach einer Gemeindetheologie

lautete das Thema des Vortrags von Prof. Möller, Heidelberg, beim Aktionstag von „Aufbruch Gemeinde“/ Bayern am 16.03.2013. Prof. Möller zieht darin eine Bilanz der bisherigen EKD-Reformprozesse. Aufgrund spärlicher Ergebnisse müssen die Akteure immer wieder mit Durchhalteparolen zur Fortsetzung angehalten werden. Mittlerweile setzen sich EKD-weit nicht nur Einzelpersonen, sondern auch Gruppen in unterschiedlichen Aktionsformen für wirksamere und konfliktärmere Alternativen von kirchenadäquaten Veränderungen ein. In Bayern hat sich schon 2008 eine solche Gruppe mit Namen Aufbruch Gemeinde formiert. Prof. Möller hielt schon damals den Eröffnungsvortrag. In diesem Jahr stellt er sein Alternativkonzept in Form einer Gemeindetheologie vor.

Lesen Sie den Vortrag von Prof_Möller.

Gedanken machen über die Entwicklung der Kirche – offener Brief eines KV- Vorsitzenden

In einem offenen Brief schreibt sich der Kirchenvorstandsvorsitzende der hessischen Kirchengemeinde Kirtorf, Wilhelm Metz, seinen Frust über die zunehmende Behinderung und Gängelung der gemeindlichen Arbeit infolge der Reformprozesse vom Leib:

Sehr geehrte Damen und Herren,

ich glaube, es ist an der Zeit, sich einmal ein paar Gedanken über und um die Entwicklungen in unserer Hessen-Nassauischen Landeskirche zu machen.

In den 27 Jahren meiner Arbeit im Kirchenvorstand habe ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen leichte und schwierige Zeiten durchlebt.

In den letzten Jahren muss ich feststellen, dass es für uns Kirchenvorstände vor Ort immer schwieriger wird.

Dies liegt nicht allein an den immer geringer werdenden Haushaltsmitteln, sondern auch an der Machtgestaltung in unserer Kirche…

Lesen Sie das vollständige Schreiben: Offener Brief des KV-Vorsitzenden Metz an die EKHN Synode.

 

Warum der EKHN die Pfarrer abhanden kommen – Zu den Gründen einer verfehlten Personalpolitik

Das Amtsblatt Juli 2010 brachte eine erstaunliche Meldung: Drei Studierende haben das 1. Theologische Examen bestanden. Im Dezember 2010 sind es dreizehn Absolventen. Mit dieser Zahl ist das Nachwuchsproblem der EKHN deutlicher sichtbar geworden, als es den Verantwortlichen lieb sein kann. Wie kommt es zu dieser Entwicklung, die die Lage der evangelischen Kirche in einigen Jahren erheblich prägen könnte?

Lesen Sie den Artikel „Warum der EKHN die Pfarrer abhanden  kommen – Zu den Gründen einer verfehlten Personalpolitik“ von Dr. Christoph Bergner in: Kirche_ohne_(pastorale)_Zukunft

EKHN: Wort-Meldungen zur neuen Pfarrstellenbemessung

In Fragen der Pfarrstellenbemessung (Personalreduktionsplanung) war die Synode der EKHN auf Ihrer Tagung im November trotz bis zum Schluss nachdrücklicher Parteinahme der höchsten Repräsentanten der EKHN nicht der Vorlage der Kirchenleitung gefolgt. Strategisch stand die Vorlage einer Reduktion der Pfarrstellen um 25% bis zum Jahr 2025 auf allzu wackligen Beinen und hatte in den Dekanaten (Kirchenkreisen) nach der damals noch ausgesprochenen Aufforderung zur breiten Diskussion zu massiven und zahlreichen Widersprüchen in Form von Synodeneingaben geführt.

Die Synode hat sich der Argumente des Protestes angeschlossen und die Reduktionsquote auf nur 1% p.a. – und damit parallel zur prognostizierten Reduktion der Mitglieder beschlossen. Die Kirchenleitung gerät damit unter Druck und versucht, in einzelnen Teilgruppen der Pfarrerschaft Reduktionen verstärkt zu realisieren. Dagegen gibt es von Seiten der Betroffenen, wie im Falle der sog. „beigegebenen PfarrerInnen“, Widerspruch. Dass nunmehr immer noch zusätzliche handwerkliche Mängel bei Gemeindepfarrstellen zu durchaus vermeidbaren Unwuchten und Härten führen werden,  beschreibt der Synodale Pfarrer Tobias Kraft in seinem Artikel Wortmeldung zur neuen Pfarrstellenbemessung.

EKHN – wieder 40 Mio. € Überschuss in der EKHN- Jahresrechnung

Die EKHN ist wieder mit Überschüssen bei der Jahresrechnung 2012 gesegnet.Es handelt sich diesmal um 38 Mio. €. Binnen weniger Jahre ist das bereits der zweite Überschuss an der 40 Mio.- Grenze. Bereits 2010 war ein solcher Überschuss erzielt worden.

Wer ist überrascht? Die Kirchensteuer ist an die Steuerentwicklung der Lohn- und Einkommensteuer gekoppelt (vgl. den Beitrag „Pfarrstellenbemessung 2025 der EKHN in: Kirche_ohne_(pastorale)_Zukunft). Und die stieg in den letzten Jahren im Land Hessen ständig, 2012 um ca. 5,5%. Eine Finanzabteilung, die angesichts solcher Zahlen mit einer Stagnation oder gar einem Minus bei den Einnahmen kalkuliert, plant also abseits der Realität. Für Crash- Fälle gibt es beträchtliche Rücklagen, sodass auch das Vorsichtsprinzip kein Argument darstellt

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Pfr. Friedhelm Schneider

Kapitalbasierte Altersversorgung in den Kirchen

Die Abkehr von der umlagefinanzierten hin zu einer kapitalbasierten Altersvorsorge hat sich finanzmarktpolitisch als Irrweg erwiesen. Indem die Kirchen auf diesen Zug aufgesprungen sind, wirken sie am Finanzkapitalismus mit, den sie ansonsten verbal gerne attackieren.  Lesen Sie den Aritkel von Prof. Franz Segbers, Marburg.

Pfarrdienstgesetz § 35 – Hintergründe der VELKD-Regelung

Hinsichtlich der 10 (Bayern: 15-)- Jahresbilanz hatte die EKD den Landeskirchen aufgrund konträrer Aufassungen eine Öffnungsklausel eingeräumt. Wie diese die VELKD ausfüllte und welchen Zumutungen sich dabei PfarrerInnen ausgesetzt fühlen, schildert Pfr. Dr. Eberlein im bayr. Korrespondenzblatt (s.u.). Über – durchaus interessante und aufschlussreiche – Hintergründe der Genese der bayrischen Lösung berichtet  in einem Leserbrief „Keine Sternstunde der Synode“ Pfr. Dr. Weber im folgenden Korrespondenzblatt 12/2012.

In der Ausgabe 01/2013 liest man nun:

Der Pfarrerausschuss wird in der Ev.-Luth Landeskirche Bayern im Verfahren einer Versetzung nach 15 Jahren auf einer Gemeindepfarrstelle wieder wie zuvor während der Geltung des VELKD-Pfarrergesetzes beteiligt wird (§ 35 Abs. 5 Satz 3 PfDAG).

 

Dr. Eberwein (s.o.): § 35 PfDAG eine wesentliche Neuerung: Bezüglich des Kirchenvorstands ist es jetzt nicht mehr nur so, dass dieser von sich aus(!) beratend und beschließend inititativ werden kann (und solches eben auch lassen kann). Er wird explizit dazu aufgefordert und muss ausdrücklich darüber befinden, ob der Pfarrer / die Pfarrerin nun gehen soll oder bleiben darf. Sein Antragsrecht wird nun mit einer Beratungspflicht gekoppelt: Du, der KV X, musst nun eine Sitzung abhalten, in der Du nicht wie sonst zusammen mit Deinem Pfarrer / Deiner Pfarrerin anstehende Dinge durchgehst, sondern über ihn bzw. sie zu befinden hast…

 

Ein Pfarrer /eine Pfarrerin, der/die vielleicht schon mehrmals Mitarbeiter für ihr langjähriges Wirken in der Gemeinde geehrt hat, ist im Fall eigenen langjährigen Wirkens an einem Ort einem Verfahren unterzogen, das nun keineswegs nach Wertschätzung und Ehrung riecht.

Verein D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der Kirche

Die Ausbreitung von Mobbing wird durch Defizite in der Rechtskultur der Amtskirche begünstigt. Diese ergeben sich insbesondere aus:

  • mangelnder Anerkennung von Rechtsstaatlichkeit,
  • Missachtung gültiger Verfahrensvorschriften,
  • fehlender Transparenz durch unkontrollierbare Verpflichtung zur Verschwiegenheit,
  • der Mitwirkung Bediensteter der Amtskirche an kirchengerichtlichen Entscheidungen, die eine unzulässige Interessenvermengung ermöglicht.

Lesen Sie mehr zu den Fakten, dem Verein D.A.V.I.D. und seiner Arbeit

Stoppt die Pfarrhausverkäufe – sofortiges Moratorium gefordert

Ein sofortiges Moratorium beim Verkauf evangelischer  Pfarrhäuser hat der Vorsitzende des Hannoverschen Pfarrvereins, Pastor Andreas Dreyer (Landesbergen) von der hannoverschen Landeskirche gefordert. Es sei unverantwortlich, just derzeit das Tafelsilber zu veräußern, nur um vermeintlich schnelle Erlöse zu erzielen. Pfarrer und Pfarrerinnen hätten aus Vertrauensschutzgründen ein Anrecht darauf, im Pfarrhaus wohnen bleiben zu können, wenn sie dies wollen. Dies entspräche dem Dienst- und Treueverhältnis auf Gegenseitigkeit, das zwischen PfarrerInnen und Landeskirche bestünde.

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