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EK in Württemberg

Fukushima-Hilfe in der ELK Württemberg

03/2015, ELK Württemberg

Unmittelbar nach dem vierten Jahrestag der Dreifachkatastrophe in Japan vom 11. März 2011 zog die Synode eine Bilanz über ihre Hilfsmaßnahmen. Masami Kato vom YWCA Japan (Young Women’s Christian Association), berichtete, dass die radioaktive Verseuchung in der Umgebung von Fukushima immer noch hoch und die Gegend nicht sicher sei. Bei dort lebenden Kindern zeigten sich bereits Schilddrüsenveränderungen. „Der YWCA hat für Familien von Fukushima unter anderem ein Kinder-Ferienprogramm in unbelasteten Gegenden gestartet“, so Kato. In Fukushima selbst gebe es das „Second House Project“, das kostenlose Wohnungen in nicht von Radioaktivität betroffenen Gegenden zur Verfügung stellt und es Familien ermöglicht, für bis zu 14 Tage an einen sicheren Ort in Japan zu verreisen. „Die von der württembergischen Landeskirche erhaltene Spende wird für die Deckung eines großen Teils dieser Ausgaben verwendet. Dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken.“

Mehr dazu.

Internationale Konferenz, 3.-6. März 2015, Evang. Akademie Arnoldshain

Fukushima – 4 Jahre danach.

Die „Energiewende“ vom Atomausstieg zu erneuerbarer Energie –
Was können religiöse Gruppen beitragen?

 

ELK Württemberg: Strategische Planung mit dem Ziel der Mitgliederbindung contra Erhöhung der Kapitaldeckung bei Niedrigzins?

Pfarrerin Dangelmeier-Vincon, Offene Kirche (der Landessynode), in: beraten & beschlossen, 3/2014, S.8

Es sei zu klären, in welcher Höhe die Kapitaldeckung bei den Pensionsverpflichtungen sinnvoll sei, da ein Großteil der Deckungslücke wegen der derzeit niedrigen Zinsen entste­he, erklärte Elke Dangelmaier-Vinçon für den Gesprächskreis Offene Kirche. Zudem sei es kurzsichtig, Rücklagen weiter zu füllen, wäh­rend wichtige Arbeitsfelder unterfinanziert seien. Nötige Stellen in den Bereichen christlich-islamisches Gespräch, Friedensarbeit, Umwelt und Weltanschauungsfragen könnten aus Budgetrücklagen finanziert werden, ebenso eine Stelle für Friedenserziehung im Pädagogisch-Theologischen Zentrum (PTZ). Der Verteilbetrag an die Gemeinden solle erhöht und die Gemeinden damit besser ausgestattet werden. Ihr Gesprächskreis kritisiere die Mittelvergabe für das Reformationsjubiläum und wolle, dass prozentigen Grundsteigerung der Gelder für die beantragten 250.000 Euro für die protestan­tischen Gemeinden in der Diaspora auch bereit­ gestellt würden. Die strategische Planung müsse gefördert und zu sich vorrangig dem Ziel der Mitgliederbindung und Mitgliedergewinnung widmen. „Die bishe­rigen Rezepte entwickeln keine ausreichenden Bindungskräfte“, sagte sie. Zudem gelte es, die Aufträge für den Religionsunterricht zu flexibi­lisieren und besser zu vernetzen, um ihn in der Fläche zu gewährleisten.

Quelle: beraten & beschlossen, 3/2014, (Startseite der Landeskirche, rechte Spalte);   S. 8: „Stellen aus Budgetrücklagen“. (völlig abwegige Überschrift!, Anm. F.S.)

 

Im Mitteilungsperiodikum der ELKW liest man an prominenter Stelle hingegen das Übliche:

Kastrup: „Ein einfacher Haushalt“
Die Synode hat den Haushaltsplan 2015 ohne Gegenstimme beschlossen und den landeskirchlichen Rechnungsabschluss 2013 zur Kenntnis genommen. Es sei ein „einfacher Haushalt“, sagte Finanzdezernent Oberkirchenrat Dr. Martin Kastrup, „weil wir gesamtwirtschaftlich bedingt gegenwärtig aus dem Vollen schöpfen“.

Fakten:

Zuführungen an den Vermögenshaushalt (Rücklagen) : 50 Mio.€
Michael Fritz, Vors. des Finanzaussschusses „empfahl, sich auf die noch offenen Versorgungs-und Beihilferisiken hu konzentrieren und die strukturellen Veränderungen auf der Gemeinde-und Bezirksebene in den Blick zu nehmen… Schrumpfende Gemeindegliederzahlen und ein deutlicher Rückgang der aktiven Pfarrerinnen und Pfarrer ab 2020 erfordere vorausschauendes Handeln… weitere „größere strukturelle Baustellen“ seien das Tagungsstättenmanagement, das Einsparungen in Höhe von 1,2 Millionen erbringen solle,…“

Wormser Wort: Inhalte durch neue Studie von Prof. Isolde Karle bestätigt

Semper reformanda. Die Kirche und ihre Reformdiskurse

Kurzbericht von der Landeskirchenstudie im Rahmen der Tagung der Fachgruppe Prakt. Theologie vom 18.-20.09.2013 in Berlin
Interdisziplinäres Forschungsprojekt „Kirchenreformen im Vergleich“
Gegenstand auf evangelischer Seite: die Württembergische Landeskirche, die Ev. Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Nordkirche.

Wir zitieren aus dem aufschlussreichen Vortrag, der etliche sensationelle Interviewaussagen kirchenleitender Personen enthält:

„Stefanie Brauer-Noss führte dazu in den vergangenen Jahren halbstandardisierte, leitfadengestütze Interviews mit leitenden Geistlichen und nicht ordinierten kirchenleitenden Personen… durch. …Es hat uns überrascht, wie offen viele Bischöfe, Prälaten und Oberkirchenräte ihre eigenen Reformvorhaben als ambivalenten beschreiben, wie selbstkritisch sich viele… in den Interviews gezeigt haben…“

Von den Autorinnen wiederholt kommentierte Antworten aus den Interviews mit kirchenleitenden Personen:

Aus der (fusionierten) EKM wird eine Person mit folgenden Antworten zitiert:

„’wir sind ein bisschen verkrümmt in uns selber, in diese Ängstlichkeit: Ach, wie schlimm wird das noch alles’… Mehrfach redet er davon, wie viel Kraft die Reformen gekostet hätten. ‚Die Fusion hat unendlich viel Energie gebunden. Das hätte ich nie gedacht, was so ein Fusionsprozess für Energie, auch seelische Energie, bindet… In einer ständigen Überforderung zu arbeiten, bringt einfach Unruhe in die Landeskirche‘ (S.45)

Trotz der Dissonanzen werden die Strukturreformen in der Regel als zukunftsweisend verteidigt…

Es wird zugestanden, dass die Entscheidungen mit schmerzlichen Verlusten, Kränkungen und Verwerfungen einhergehen… (46).

Viele der interviewten kirchenleitenden Personen betonen denn auch nicht ohne Unzufriedenheit, dass die Reformen in der nahen Zukunft unbedingt zum Abschluss kommen müssten, damit man sich endlich wieder den eigentlich wichtigen theologischen Fragen und der Außenwelt zuwenden könne.“ (S.47)

Zwischenbemerkung: die Nähe zum Inhalt des Wormser Wortes ist selbst bei der Forderung des Moratoriums gegeben.

Und wer initiierte die „Reformen“?

„‚die heutigen Reformprozesse sind ja im Prinzip oft Prozesse, die von Oberkirchenräten, Kollegien, Synoden initiiert werden… (S. 44)… Diese Kirchenreformen der 70er („die von unten kamen“ – an anderer Stelle, Anm. FS.) waren im Prinzip von einer unglaublichen inneren Überzeugung getragen… und ich glaube, da haben wir (heute, Anm. FS) einen anderen Skeptizismus und eine tiefe Verunsicherung…‘ (so eine kirchenleitende Person der Württ. Landeskirche, 44)

Damit machen wir gleichzeitig auf ein lesenswertes Buch aufmerksam, den Tagungsband der o.g. Tagung: Kirchentheorie, Hrsg. Birgit Weyel/ Peter Bubmann, Leipzig 2014. (FS)

Kirche und Korntal: nichts zu sagen?

Datum: 02.07.2014 (Update: 07.07.2014); von Susanne Stiefel

Das Schicksal der ehemaligen Heimkinder im Korntaler Hoffmannhaus berührt die Menschen. Viele sind empört über den schleppenden Umgang der Korntaler Pietisten mit diesem dunklen Kapitel ihrer Geschichte. Die evangelische Landeskirche hält sich lieber bedeckt.

… Es ist nicht nur dieses schwebende Verfahren, das Peter Ruf (Pressesprecher des Diakonischen Werks Württemberg) und Oliver Hoesch (Sprecher der evangelischen Landeskirche) so schweigsam werden lässt. Es ist auch das Verhältnis der Korntaler Pietisten zur evangelischen Landeskirche. Das ist in der Tat ein besonderes und wird seit 1955 durch eine Vereinbarung geregelt, die, so steht dort zu lesen, „zu einer Zusammenarbeit im Geiste gegenseitigen Vertrauens verpflichtet“. Die Korntaler können sowohl Mitglied der evangelischen Landeskirche als auch der Brüdergemeinschaft sein. Im gegenseitigen Vertrauen beteiligt sich die evangelische Landeskirche auch an der Bezahlung des dortigen Pfarrers. Die Korntaler Brüdergemeinschaft ihrerseits darf an der Synodalwahl teilnehmen. Andererseits haben weder Synode noch Oberkirchenrat oder der Landesbischof den Korntaler Brüdern etwas zu sagen… Zum Artikel.

Dazu die Landeskirche: Weiterer Schritt zur Aufarbeitung

07.07.2014

Jugendhilfeakten der Diakonie Korntal gehen zur Aufarbeitung an Landeskirchliches Archiv
Korntal-Münchingen (epd). Die Diakonie der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal wird ihre Jugendhilfeakten an das Landeskirchliche Archiv Stuttgart übergeben. Dies sei ein weiterer Schritt zur Aufarbeitung der Erziehungsmethoden in ihren Kinderheimen in den 1940er bis 70er Jahren, teilte die Einrichtung am Freitag in Korntal mit. Sie war durch eine Schadenersatzklage eines ehemaligen Heimkindes über 1,3 Millionen Euro in die Schlagzeilen geraten… Zum Beitrag.

Zahl der Kirchenaustritte im ersten Halbjahr 2014 signifikant angestiegen. Von Reinhard Bingener.

07.08.2014, Reinhard Bingener, FAZ

… Die dahingehenden Ahnungen aus den vergangenen Wochen lassen sich nun erstmals mit Zahlen aus drei der größten Landeskirchen belegen. So verzeichnet die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern von Januar bis einschließlich Juni 2014 etwa 14.800 Austritte, wie dieser Zeitung auf Nachfrage mitgeteilt wurde. Das sind mehr als 50 Prozent mehr als im Vorjahr, denn im Vergleichszeitraum 2013 betrug die Zahl der Austritte etwa 9.700. In der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hofft man, mit nur etwa 30 bis 40 Prozent mehr Austritten davonzukommen.

Daten aus der Evangelischen Landeskirche in Württemberg allerdings bestätigen eher den bayerischen Trend… Zum Artikel.

 

 

ELK Württemberg: Synode gegen Drohnen

Synode 4. bis 5. Juli 2014

Anfang Juli hat sich Bundesverteidigungministerin Ursula von der Leyen für die Anschaffung
bewaffnungsfähiger Drohnen für die Bundeswehr ausgesprochen. Dies nahm die Synode zum Anlass für eine kritische Diskussion im Rahmen der „Aktuellen Stunde“.
Ein Großteil der Synodalen äußerte sich in der Debatte kritisch gegenüber der Anschaffung
bewaffnungsfähiger Drohnen. So betonte Dr. Karl Hardecker (Stuttgart): „Es spricht theologisch einiges dafür, dass wir als Kirche bewaffnete Drohnen ablehnen, damit deutlich wird: Die Schwelle zu Kampfeinsätzen muss hoch bleiben. Es muss immer einen Spielraum geben für Gespräche und Diplomatie.“  Mehr dazu S. 4 von „beraten & beschlossen„.

Zum Hintergrund von Drohneneinsätzen

Studie von Herbert Lindner zur Kirchen(gemeinderats)wahl 2013 in der Württemberg. Landeskirche.

Die Ergebnisse der Kirchenwahl 2013 wurden wissenschaftlich untersucht:

Das Lebensalter der Wahlberechtigten sowie die Größe der Kirchengemeinde haben Einfluss auf die Wahlbeteiligung

… Je kleiner eine Kirchengemeinde sei, je kleiner die Kommune sei und je mehr Evange­lische in der Kommune lebten, desto höher sei die Wahlbeteiligung, erklärte der Theologe. Reichere und höher gebildete Menschen begriffen sich zudem eher als Teil des Gemeinwesens und beteiligten sich deshalb auch eher an Wahlen.
Die allgemeine Versendung der Briefwahlunter­lagen habe den Gemeinden, die dies erstmals angeboten hatten, einen Zuwachs der Wahlbeteiligung um durchschnittlich zwei
Prozent­unkte gebracht… Zum Artikel über die Studie.( S. 5)

Kirche mit Weitblick – selbstbegrenzt, weltoffen und gastfreundlich. Von Jobst Kraus, Bad Boll

Die Vision einer zukunftsfähigen Evangelischen Kirche in Württemberg im Jahr 2040.
Veranstaltung des Aktionsbündnisses am 19.11. 2010 in der St. Leonhardskirche in Stuttgart

Ein subjektiver Blick in die Zukunft verbunden mit der Hoffnung auf andere subjektive Ent-
würfe und praktische Schritte im Blick auf eine zukunftsfähige Kirche in Württemberg und
anderswo
Es ist der 19. November 2040, ein sonniger Spätherbsttag. Zusammen mit meiner Frau und
einigen anderen aus unserer Senioren WG sitze ich im ehemaligen Blumhardt-Zimmer des
Oberkirchenrates. Heute ist es unser Wohn- und Lesezimmer. Vor allem aber genießen wir
den Blick auf die Stadt, die sich doch so ganz anders entwickelt hatte, als es im Jahr 2010
während der Schlichtungsgespräche um Stuttgart 21 zu erwarten war.
Aber alles der Reihe nach:
Es war ein langer mühsamer und sehr konfliktreicher Weg gewesen. Viele Jahre hatte sich in
den Kirchen so gut wie gar nichts bewegt. Ein entscheidender Wendepunkt war dann, im
Jahr 2015 der Bußtag. Deutschlandweit platzten die Kirchen aus allen Nähten und kam es
anschließend zu Lichter-Prozessionen, die in Kundgebungen vor kirchlichen Verwaltungsge-
bäuden mündeten.
Auf den Plakaten war zu lesen: „Mit globaler Gerechtigkeit gegen Terrorgefahr“, „Mehr Mit-
bestimmung in der Kirche“, „Ritualisierte und inhaltsleere Sitzungen sind kropfunnötig“, „Die
Kirche verheizt die Erde“, „EKD Denkschrift Umkehr zum Leben – wo bleibt die Praxis?“,
„Bischöfe – Models der Automobilindustrie?“. Symbolisch wurden gleich einige Bischoflimou-
sinen EKD weit mit Krallen stillgelegt.
In vielen Reden wurde auf die erste der 95 Lutherthesen verwiesen – auf den Ruf zu Buße
und Umkehr. Dem „Weiter so“ wurde ein „Besser so“ entgegengesetzt. Es wurde deutlich
gemacht, dass Umkehr nicht nur einen anderen persönlichen neuen Lebensstil einschließt,
sondern auch eine öffentliche institutionelle Dimension hat. Christinnen und Christen waren
► des schnellen Vergessens des Hurrikans Katharina(New Orleans), von deep water hori-
zon (BP – Ölkatastrophe) oder Tschernobyl und
►der unendlichen Langsamkeit der Veränderung, der Trägheit kirchlichen Handelns – von
dem berühmten Theologen Karl Barth als Sünde beschrieben – überdrüssig.
Dies geschah auch aus der Angst heraus binnen 80 Jahren ein zweites Mal – nach der Zeit
des Nazi-Regimes – zu versagen und ein weiteres Stuttgarter Schuldbekenntnis ablegen zu
müssen. Die Vision einer zukunftsfähigen Kirche. Nov.2010 korr 1107 pdf von Jobst Kraus als pdf.

Evaluation des Projektes Wirtschaftliches Handeln in der Kirche (WH), Württemberg

Die Studie der Württembergischen Landeskirche zum Projekt Wirtschaftliches Handeln ist nicht taufrisch, aber immer noch aufschlussreich und interessant. Denn sie beinhaltet einige wichtige Erkenntnisse zu den Neuen Steuerungsmodellen und der Doppik/NKF. Man beachte dabei, dass dies Projekt in Württemberg noch aus der Frühphase der Reformen – aus den 90iger Jahren – stammt. Die Intention war daher durchaus noch eine andere als in späteren Phasen des Prozesses, insbesondere in den Jahren 2006ff. Dennoch können schon hier wichtige Erkenntnisse auch für die spätere Phase der Reformprozesse gewonnen werden.

Das Ziel der Evaluation bestimmt das Forschungsdesign:
„Das zentrale Ziel der Evaluation ist die Beurteilung des aktuellen und zukünftigen Nutzens des Projekts WH für die ELK. Die Beurteilung des Nutzens erfolgt vor dem
Hintergrund der mit dem Projekt ursprünglich verfolgten Ziele „Transparenz“,„Partizipation“ und „Nachhaltigkeit“. “

Die Ergebnisse in Kürze: hinsichtlich Transparenz gibt es die durchschnittlich mittlere Beurteilung zw. „stimme voll zu“ und „Stimme überhaupt nicht zu“.
Hinsichtlich Partizipation ist das Urteil deutlich negativ (keine Zustimmung), und hinsichtlich Nachhaltigkeit ist leichte Zustimmung zu verzeichnen. Die Studie als pdf.
Kein überzeugendes Ergebnis, fürwahr. Insbesondere wenn man auch noch den hohen Einsatz an Mitteln (Kosten) berücksichtigt. Das Ergebnis bestätigt damit die empirische Forschung in Kommunen hinsichtlich der NSI und Doppik/NKF.

Friedhelm Schneider

Kontroverse Prognosen zur Entwicklung der PfarrerInnenzahl in Württemberg

‚Oberkirchenrat Traub verwies auf die positiven Prognosen: „Trotz der hohen Ruhestandseintrittszahlen in den kommenden Jahren steigt die Pastorationsdichte nicht in der angenommenen Weise an.“ Vermutlich werde für das Jahr 2032 ein Höchststand von 1.726 Gemeindegliedern (mit Religionsunterricht) pro vollbeschäftiger Person im Pfarrdienst erreicht sein. „Wir haben eine gute und verlässliche Perspektive im Pfarrberuf. Wir können und müssen für unseren Beruf werben.“

Ingeborg Raab, setzte den Akzent etwas anders, indem sie gleich eingangs ein Szenario für 2018 entwarf,

in welchem „500 Vollzeitpfarrstellen im Gemein­depfarramt, ein Drittel der bisherigen Gemeinde­pfarrstellen, nicht mehr besetzt“ sein werden. Sie gab vor allem für die ländlichen Gegenden zu bedenken: „Diese Einschnitte haben unsere Gemeinden noch nicht realisiert oder wollen nichts davon wissen.“‘

 

Ziemlich unterschiedliche Einschätzungen der Lage, ziemlich gegensätzliche sogar. Wie übrigens andernorts auch, wenn die Ergebnisse von Schönrednern und Gegenrechnern gegenübergestellt werden. Wie z.B. auch in der EKHN geschehen. Man merke: Mit Prognosen lässt sich viel Schindluder treiben. Der Leitung gegenüber ist Kontrolle besser als Vertrauen. Deshalb hat auch jedes System eine eigene Kontrolle in Form der inneren Revision, der Rechnungsprüfung eingebaut. Wenn diese funktionieren, kann man sich die Zeit für die eigene Kontrolle sparen. Lesen Sie den Bericht im Synodenbericht der Württembergischen Kirche.