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Information und Manipulation

Gepresste Wut

Rainald Goetz und die Medien

Der einfachste Trick der Medien, Medienkritik nicht ernst nehmen zu müssen, ist es, sie umzubenennen in Medienschelte… Aber so einfach konnte man es sich mit der Medienkritik von Rainald Goetz nicht machen… der Grund war schlicht der, dass er sich nicht mit Medienprodukten beschäftigte, sondern mit dem Medienbetrieb selsbt. Und zwar ganz oben, dort, wo sich die Spitzen von Medien und Politik begegnen. Die hat er in „Loslabern“ anläßlich eines Presseempfangs der FAZ in Berlin so beißend geschildert – der Untertitel nennt das einen Bericht -, dass deutlich wurde: in diesen Kreisen geht es weder um Demokratie noch Kultur, noch Wahrheit oder gar Geist, sondern einzig um Macht“. Lesen Sie den Artikel.

Prof. Mechels – 11 Tricks der „Argumentation“ der Kirchenreformer

11 Tricks der „Argumentation“ der Kirchenreformer am Beispiel P.R. Schnabel, Manker-Teminitztal, Ev. Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz – von Prof. Mechels.

Alternativen zum Top-down- Management

Prof. Fredmund Malik, Vertreter der St. Galler Schule, skizziert in einem Artikel im Dt. Pfarrerblatt einen alternativen, systemisch-kybernetischen Managementansatz.

Wirtschaft und Gesellschaft gehen durch eine der grössten Transformationen, die es in der Geschichte je gegeben hat. Was sich vollzieht, ist ein riesiger Paradigmenwechsel, der überaus riskante Turbulenzen mit sich bringt. Es ist nichts weniger als ein Übergang von einer Alten Welt zu einer Neuen Welt. Dieser Übergang wird tiefgreifende Veränderungen mit sich bringen in der Technologie und der Wissenschaft sowie in den sozialen Wertestrukturen der Menschen (insbesondere der jungen Generation), ihrer Weltperspektive und ihres Weltgefühls. Die »Große Transformation 21« verändert fundamental fast alles, was Menschen tun, warum sie es tun, und wie sie es tun…

In den Revolutionen, die die »Große Transformation 21« mit sich bringt, steckt das Potential der Zerstörungskraft einer sozialen Kernschmelze, gleichzeitig aber auch eines neuen Wirtschaftswunders und einer neuen, besseren Gesellschaftsordnung des humanen Funktionierens. Um diesen Übergang von der Alten zur Neuen Welt bewältigen zu können und die Ressourcen in die kritische Entscheidungszone zu bewegen ist ein revolutionär neues Management notwendig. Herkömmliche Mittel genügen nicht mehr, denn diese haben die heutige Weltkrisenlage maßgeblich herbeigeführt

Noam Chomsky – 10 Strategien der Manipulation

In seinem Buch „10 Strategien der Manipulation“ beschreibt Chomsky, wie eine Gesellschaft nachhaltig manipuliert und gesteuert werden kann.
DIE 10 STRATEGIEN
1. Die Strategie der Ablenkung
2. Schaffe Probleme, dann biete Lösungen an
3. Die Strategie des stufenweisen Vorgehens
4. Die Strategie der Verschiebung
5. Behandle die Öffentlichkeit wie ein kleines Kind
6. Benutze Emotionen statt Nachdenklichkeit
7. Halte die Öffentlichkeit unwissend und kleingeistig
8. Ermutige das Publikum, mit Kleingeistigkeit zufrieden zu sein
9. Erkläre, dass jeder für sich selbst verantwortlich ist
10. Lerne die Menschen besser kennen als sie sich selbst kennen

Das Briefgeheimnis wird im Internet ausgehöhlt

Nun ist es bekannt, das die NSA großflächig Daten im Internet sammelt. Das erste mal kommt es zu einem großem Aufschrei der Gesellschaft. Zu lange war das Thema Briefgeheimnis in Internetzeitalter für viele nicht greifbar genug.

Edward Snowden hat damit eine wichtige Debatte angestoßen, denn viele wollen nicht mit der Vorstellung leben, dass ihre Emails von Geheimdiensten mit gelesen werden. Nun stellt sich die Frage, ob außer großer Betroffenheit auch Handlungen folgen werden. Die Aussichten dafür sind düster. Angeblich will die Bundesregierung von den Datensammlungen nichts gewusst haben. Bei der Verfolgung von Terrorgruppen, war sie aber immer wieder auf die Hinweise amerikanischer Geheimdienste angewiesen. Es ist kaum zu vermuten, das die Regierung die Hand, die sie Jahre lang mit Informationen gefüttert hat beißen wird.

Es gibt bereits Programme, die es ermöglichen sichere Emails zu versenden, die außer Sender und Empfänger niemand lesen kann. Die USA versuchten sogar vergeblich ein solches Programm als Waffe klassifizieren zu lassen, damit es sich nicht über das Internet verbreitet.

Zwar ist es möglich kostenlos seine Emails sicher zu versenden. Doch die Programme richten sich an Menschen, die sich mit ihrem Computer auskennen. Die Instalation ist komplexer und auch das versenden der sicheren Emails ist deutlich schwieriger als man es bei den normalen gewohnt ist. Wer seine Emails dennoch verschlüsseln will, findet bei investigative Recherche eine gute Anleitung. Es bleibt aber zu fürchten, das weiterhin nur Berufsgruppen und Unternehmen, die sich sichern müssen zu solchen Verschlüsselungen greifen. Für die Allgemeinheit sind solche Programme noch nicht entwickelt.

Die Aufregung sorgt schon für Veränderungen. Imme mehr User wollen ihre Emails verschlüsseln. Bisher benutzen die meisten Personen Anbieter bei denen sie die Emails umsonst verschicken können. Doch was umsonst ist kostet meist die eigenen Daten. Diese werden dann zur Werbung genutzt und weiter gegeben. Das Umdenken bei den VerbraucherInnen führt nun zu einem neuem Geschäftsmodell. Erste Emaildienste haben bereits angekündigt sichere Emails anbieten zu wollen. Das wird dann aber Geld kosten. Doch der Markt wird nicht alles richten können. Denn zu einer sicher verschlüsselten Email müssen SenderIn und EmpfängerIn beitragen. Sendet man also eine Email an einen kostenlosen Emailanbieter, der keine sichere Verschlüsselung unterstützt, muss ich das weiterhin offen, wie eine Postkarte senden. Daher schlägt Kai Biermann in der Zeit vor,Anbieter von Emaildiensten dazu zu verpflichten eine Form, die das Briefgeheimnis wahrt anzubieten. Bei Sicherheitsgurten sei ein solcher Zwang auch der einzige gangbare Weg gewesen.

Eine große Chance hin zu einem digitalem Briefgeheimnis wurde mit der De-Mail vertan. Da man mit dieser Email sensible Daten mit Behörden austauschen können soll, ist hier eine sichere Verschlüsselung besonders wichtig. Gerade hier hätte man eine sichere Verschlüsselungsmethode wählen müssen. Doch der Gesetzgeber hat sich anders entschieden. Der Chaos Computer Club kommt in seinem Gutachten zu dem Urteil, das „die De-Mail kein höheres Sicherheitsniveau als die herkömmliche Email aufweist.“

Hintergrund: bei einer sicheren Verschlüsselung könnte auch der Staat die Emails selbst mit Gerichtsbeschluss nicht unterwegs mitlesen. Daher werden De-Mails vom Anbieter zur Überprüfung entschlüsselt und dann wieder verschlüsselt weiter geschickt. Offiziell geschieht dies um die Mails auf Spam oder Viren zu überprüfen. Doch genau dort wo alle Mails entschlüsselt werden ist ein lohnendes Angriffsziel für Hacker und auch Geheimdienste.

Darüber hinaus besitzt das Konzept der De-Mail so viele grundsätzliche Fehler, das Sascha Lobo sie als „Vorzeigemisserfolg in allen Details“ bezeichnet.

So oder so wird es dauern, bis das Briefgeheimnis als Grundrecht in der Realität des 21 Jahrhunderts ankommt.

Wandel oder Transformation? – Liebesgrüße aus Gütersloh

„Liebesgrüße aus Gütersloh “ von Prof. Matthias Burchardt, Universität Ludwigsburg.

„Spätestens seit den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts können auffällige Veränderungen in allen Bereichen der Gesellschaft beobachtet werden: Politik, Kultur, Medien, Gesundheitswesen, Sozialsysteme, Landwirtschaft, Wirtschaft, Strafvollzug, Polizei, Kirchen, Familien und natürlich das Bildungswesen zeigen in Strukturen, Prozessen, Sprachspielen, Deutungen und Bewertungen ein gänzlich anderes Gesicht. Der vollzogene Wandel wurde in der politischen Rhetorik durch Begriffe wie Reform oder „Modernisierung“ ausgewiesen. Als Legitimation wurde – postlyotard – die große Erzählung der „Globalisierung“ bemüht, Vokabeln wie „Zukunftsfähigkeit“ erzeugten Anpassungsdruck und Thatcher’s TINA-Doktrin (There is no alternative!) gewann unausgesprochen Allgemeingültigkeit. Wie wenig diese Modernisierungsprozesse tatsächlich zur Ermöglichung von Zukunft beigetragen haben, zeigt sich an den diversen Krisen, die einerseits Folge der genannten Maßnahmen sind und gleichzeitig als Argumente für weitere „alternativlose“ Reformen herangezogen werden: ökologische Krise, Klimakrise, Überschuldungskrise, Energiekrise, Wasserkrise, Krise der Sozialsystem, Bildungskrise, Finanzkrise, Euro-Krise, Demokratiekrise, Kulturinfarkt usf.“

Hinter all diesen Prozessen steckt nicht allein die Bertelsmann-Stiftung. Aber ihr Einfluss darauf ist enorm. Welche Mittel, Methoden, Instrumente und – Personen mitwirken, beschreibt Prof. Burchardt in seinem Artikel „Liebesgrüße aus Gütersloh“ auf sehr anschauliche, bisweilen unterhaltsame Weise. Zur Lektüre wärmstens empfohlen!

Matthias Burchardt „Liebesgrüße aus Gütersloh“. Der Artikel ist erschienen in: In: Demokratie setzt aus. Gegen die sanfte Liquidation einer politischen Lebensform. Hrsg. von Ursula Frost und Markus Rieger-Ladich. Sonderheft der Vierteljahrsschrift für wissenschaftliche Pädagogik. Paderborn 2012. S. 65-77.

Scheindebatten um „Herr Professorin“

Unsere Gesellschaft befindet sich im Wandel. Eine Begleiteigenschaft dieses Wandels ist, das sich einige dadurch auch bedroht fühlen. Auf Dinge, die man nicht versteht, reagieren viele dann mit einem aggressivem Beißreflex.

Viele Männer habe ihre Probleme mit dem Feminismus. Ich vermute in einigen Teilen liegt das daran, das viele Männer die Zeit während der Feminismus Fortschritte erkämpft hat nicht genutzt haben um ihre Situation entsprechend zu reflektieren.

Schon in meinem erstem Semester in Marburg wurde ich als Mann überzeugter Feminist. Das auch im eigenem Interesse.

 

Immer wieder, wenn ich meine Ansichten offenbare, dann stoße ich auf Unverständnis. Im besten Fall bekommt ich die Rückfrage, ob man als Mann eigentlich auch Anhänger des Feminismus sein könne. Aber im größten Teil aller Fälle offenbaren mir vorwiegend Männer, das sie ein Problem mit dem Feminismus haben. Angeführtes Argument ist das der Eingriff in die Sprache. Man könne sich nicht mit der Einführung femininer Formen arrangieren oder haben Leseprobleme mit dem Binnen-I.

Auffällig ist, das fast jeder und selten auch Frauen, die sich gegen den Feminismus aussprechen keine weitere Kenntnis über das was sie ablehnen haben. Es reicht schon das eine Argument um sich nicht mit einem pluralen Anliegen auseinander zu setzen. Denn dieses eine Argument scheint innerhalb der Mehrheitsgesellschaft akzeptiert zu sein. So werden FeministInnen auf die Verwendung femininer Formen oder dem Binnen-I reduziert. Aus meiner Sicht ist das eine clevere Taktik um sich nicht mit einer Vielzahl von stichhaltigen Argumenten auseinander setzen zu wollen. Man(n) kann einfach alles mit einer subjektiven Entscheidung über das Sprachempfinden ablehnen.

Du Universität Leipzig hat sich eine neue Grundordnung gegeben. Die AutorInnen dieser Grundordnung haben das gemacht, was man uns Studierenden im erstem Semester bei gebracht hat. Sprache ist immer etwas über das man sich Gedanken machen sollte. Denn Sprache konstruiert auch immer eine Wirklichkeit. Vor allem trifft das auf die Verwendung von grammatikalisch männlichen oder weiblichen Formen oder auch das Binnen-I in allen seinen Schreibweisen zu. Bei der Abfassung der neuen Grundordnung entschied sich die Universität Leipzig durchgehend die weibliche Form zu nutzen. Damit ersetzten sie das Binnen-I in der Schrägstrichvariante. Gleichzeitig merkt die Grundordnung auch an, das sich beiderlei Geschlecht gleichermaßen angesprochen fühlen sollen.

Doch nun begann in den letzten Wochen eine Schnitzeljagd eine plakative Ente Schlagzeile abzuschreiben. Das Bildblog berichtete darüber sogar zwei mal. Bei Zeitungen und sogar im Fernsehen leitete man aus dem generischem Feminin ab nun seien Professoren mit „Herr Professorin“ anzusprechen. Die Meldung wurde nun ohne Überprüfung der Tatsachen munter abgeschrieben.

Zur Überprüfung bestand kein Anlass. Denn wie alle Welt weiß sind FeministInnen bekloppt und Merkmal des Feminismus sind unpopuläre Sprachschöpfungen. Daher muss für so viele JournalistInnen der Fall klar gewesen sein. So klar, das die Vorurteile der patriachalen Meinungsmehrheit bestätigt.

Prof. Bosbach: Tricksen mit Zahlen und Statistiken

Arbeitslosenzahl im April 2013 wieder gesunken – Arbeitslosenzahl sinkt im Mai 2013 weiter. 

Immer wieder neu wird mit Zahlen getrickst. Natürlich sind wir keine Propheten und haben auch keine Vorabergebnisse aus Nürnberg. Trotzdem sind wir uns sicher. Und genauso sicher sind wir uns auch, dass eine ganze Reihe von Medien in diesem Stil titeln wird.
Woher die Sicherheit der Vorhersage?
Der Grund ist einfach: Die Arbeitslosenzahlen sind seit der Wiedervereinigung in jedem April im Vergleich zum März des gleichen Jahres gesunken. Das Gleiche gilt für den Mai im Verhältnis zum April (siehe Tableau [PDF – 55.8 KB]). Man weiß eben, dass das der übliche Frühjahrsaufschwung ist. Von Prof.
Gerd Bosbach.

 

Sinkende Mitgliedszahlen der Evangelischen Landeskirchen in Deutschland?

Pastorin Dr. Katharina Dang hat sich den viel beschworenen demographischen Wandel anhand der Bevölkerungspyramide auf der Webseite des Statistischen Bundesamts und weiteren im Internet und privat zugänglicher Quellen etwas genauer angesehen. Sie stellt fest, dass bisher allgemein festgestellte Tatsachen, Gründe haben, die auf den ersten Blick an der Bevölkerungspyramide zu sehen sind, nämlich die Kriegsfolgen von 1918 und 1945 und die Folgen der Pille seit 1965 sowie die allgemeine Stimmung in der Gesellschaft. Die Zahl der Kirchenmitglieder aber ist abhängig vor allem von der Konfession der jeweils in den letzten 80 Jahren ins heutige deutsche Staatsgebiet Eingewanderten bzw. hier Aufgenommenen sowie von dem Erbe, das die DDR konfessionell und weltanschaulich hinterlassen hat.

Wahl zum Goldenen Windbeutel 2013

Die Organisation Foodwatch wählt wieder den Goldenen Windbeutel. Dieser Antipreis wird jedes Jahr an ein Produkt mit der dreistesten Werbemasche verliehen.

Die Nominierungen dieses Jahr sind Produkte, die sich an Kinder richten. Foodwatch sieht die Nahrungsmittelindustrie mitverantwortlich für Übergewicht und Fehlernährung bei Kindern und Jugendlichen. Das Werbebudget für Süßwaren ist etwa das Hundertfache des Werbebudgets für Obst. Eine Untersuchung von 1500 an Kinder adressierten Produkten ergab, das drei Viertel süße oder fettige Snacks sind.

Stimmen sie ab, wer den Goldenen Windbeutel 2013 für die dreisteste Werbemasche verdient.