Immer wieder lassen sich Männer für Kriege begeistern. Sie ziehen freiwillig als „Befreier“ nach Neurussland und als Dschihadisten nach Syrien. Auch bei uns ist ein lebensfeindliches Bild von Männlichkeit weit verbreitet. So lange Männlichkeit mit Wehrhaftigkeit und Heldentum gleichgesetzt wird, erziehen wir ungewollt zur Brutalität. Es wird Zeit für neue Vorbilder.
Archiv des Autors: Alexander
Die Bundeswehr als Sponsor von Fußballvereinen
Auf der Suche nach RekrutInnen ist die Bundeswehr auf Werbung angewiesen. Im Fernsehen und Internet wirbt sie mit jugendaffinen Spots. Es ist im hohem Maße problematisch, da man auf junge Rekrutinnen angewiesen ist. Jugendliche und junge Erwachsene werden gebraucht und müssen auf der anderen Seite mit ihrer noch nicht gefestigten Persönlichkeit geschützt werden. Das Werben der Bundeswehr ist daher genau zu überprüfen. Werden potentielle RekrutInnen über Chancen, Pflichten und Risiken ihrer Arbeit informiert oder mit martialischen Maschinen, Abenteuerurlauben und selektiver Wahrheit geblendet.
Die Taz berichtet, dass die Bundeswehr nun auch verstärkt im Amateurfußball wirbt. Schließlich finden sich hier Jugendliche, die sich für „Teamgeist, Kameradschaft und Einsatz“ begeistern lassen.
Kirchen prägen die sozialstaatliche Entwicklung in Europa
Innerhalb Europas haben sich die sozialen Sicherungssysteme unterschiedlich entwickelt. Neben politischen Faktoren, wie Arbeitskämpfen und Parteien ist auch die Religion ein wichtiger Faktor bei der Ausprägung der sozialstaatlichen Leistungen. Die Sozialethiker Hans-Richard Reuter und Karl Gabriel haben die Zusammenhänge von Staat und Kirchen bei der Ausgestaltung der Sozialstaaten untersucht. Ihr Ergebnis: Konflikte und Kooperation prägen das soziale Gefüge von Staaten. Auch die Entwicklung der Soziallehre durch die Kirche hat einen großen Einfluss auf das Ausmaß der gegenwärtigen staatlichen Unterstützung.
Was wurde aus den Disneyprinzessinen?
Ein junger Mann hat sich die Frage gestellt und ein Lied geschrieben. Dabei verknüpft er das Schicksal beliebter Figuren aus Disneyfilmen mit aktueller Politik.
2017 Reformation statt Reförmchen
Siegfreid Eckert hat sich den Frust eines Pfarrers über den krichlichen Refromprozess, der mit Kirche der Freiheit begonnen hat von der Seele geschrieben. Entstanden ist eine Streitschrift in der protestantischen Tradition: „Protestantischer Klartext ist angesagt, denn zu oft gehen große Entwicklungen einseitig auf Kosten der kleinsten Einheit. Bei kirchlichen Reformmaßnahmen steht die Glaubwürdigkeit der Reformer mit auf dem Spiel. Angesichts von 500 Jahren Protestantismus befindet sich die EKD im Jahr 2017 auf einem historischen Prüfstand. An diesem runden Geburtstag werden wir um die alte Frage nach Umkehr und Reformation nicht herumkommen. Mit Reförmchen ist keinem geholfen!“
Das Gütersloher Verlagshaus hat eine Leseprobe veröffentlicht.
Erster Manteltarifvertrag zwischen ver.di und diakonischem Werk
Bisher sperrte die Kirche Gewerkschaften aus. Doch nun wurde in Niedersachsen der erste Manteltrarifvertrag zwischen ver.di und dem diakonischem Werk ausgehandelt. Herausgekommen ist ein Arbeitskampf light. Kirchliche Mitarbeiter besitzen eine Sperrminorität im Schlichtungsverfahren, dürfen aber nicht streiken.
Ob der Abschluss ein Erfolg wird, muss sich noch zeigen.
Dezentralisiert sich die katholsiche Lehre in der Frage der Familie?
Bisher ist das Papstprimat die Garantie für die Einheit der katholischen Kirche. Eine Kirche, ein Papst und eine Lehre. Doch „Eine übertriebene Zentralisierung kompliziert das Leben der Kirche und ihre missionarische Dynamik, anstatt ihr zu helfen“, so der Kurienkardinal Walter Kasper.
Daniel Decker sieht in einem Artikel der FAZ in dem Umgang mit der Familie eine neue Politik im Vatikan. Papst Franziskus setzt in diesem Thema auf eine Dezentralisierung. Die Machtbalance im Vatikan wird dadurch erschüttert.
Herbstsynode der ELK Bayern soll über die Barmerer Erklärung beraten
Die Bayrische Landeskirche denkt über den institutionellen Umgang mit der den Barmarer Thesen nach. Auf der Herbstsynode soll ein Ausschuss beraten, ab die Kirchenverfassung Bezug auf die Erklärung nehmen soll. Vorher, soll eine breite Diskussion stattfinden.
Wir wünschen viel Erfolg.
Hier geht es zur Quelle.
Forscher kritisiert das System fair gehandelten Kaffees
Fair gehandelter Kaffee ist eine einfache Art mit wenig Geld die Welt etwas zu verbessern. Nach Auskunft der Verkäufer, kann man mit einigen Cent mehr die Lebensbedingungen der Bauern verbessern. Ein Ökonom der Universität von San Francisco kritisiert dennoch das System. Bauern müssten zu Beginn eine große Summe für die Zertifizierung bezahlen. Auch biete das System der garantierten Abnahme Anreize qualitativ gute Teile der Ernte zu höheren Marktpreisen zu verkaufen und den schlechten Teil der Ernte zu den garantierten Abnahmepreisen zu handeln.
Lesen Sie hier den Artikel in der Zeit.
Wolfang Huber zur ethischen Frage im Irak einzugreifen
Der ehemalige Präsident der EKD Wolfgang Huber gab der Zeit ein Interview zur Problematik der Waffenlieferung an die Jesiden und dem Terror des Islamischen Staat. Huber präsentiert eine ausgewogene Position auf der Basis protestantischer Ethik. Wie Bonhoeffer hebt er die Verstrickung in Schuld hervor. Schuldig macht, sich wer eingreift und wer die Opfer alleine lässt.
Die Rolle der UN sieht Huber in diesem Konflikt kritisch: „Nein. Ich bin erschrocken und empört, dass die Vereinten Nationen nicht ihre Schutzverantwortung wahrnehmen. Sie haben sich vor mehr als einem Jahrzehnt auf die responsibility to protect als Handlungsprinzip in internationalen Konflikten geeinigt. Jetzt wäre die Stunde, das anzuwenden. „
Auch auf die Pazifisten geht der ehemalige Präsident der EKD zu: „Pazifismus heißt nicht Passivität. Pazifisten sind diejenigen, die Frieden machen. Pazifisten sind nicht diejenigen, die alles geschehen lassen. „
Ein lesenswertes Interview.